Selbstbewusstes Auftreten, sehr gut ausgebildet und Meister in Multitasking. So wird die Generation «Why» charakterisiert, welche zwischen 1980 und Mitte der Neunzigerjahre auf die Welt gekommen ist. Diese Generation hinterfragt altbekannte Normen und Werte. Sie stellen selbige auch mal gründlich auf den Kopf. Eine Altersgruppe, welche gelernt hat, in Netzwerken zu leben, welche weiss, dass geteiltes Wissen Macht ist und meist in der Gruppe die Lösungen sucht. Zudem erwarten sie ehrliches Feedback, welches konstruktiv und zielorientiert ist. Nur das bringt die Gemeinschaft und sie selber etwas weiter.
Generation Y: anspruchsvoll und selbstbewusst
Eine Generation Y ist eine Herausforderung für Arbeitgeber, denn sie weiss, was sie kann und die neben dem Ehrgeiz und der Leistungsorientierung auch noch Spass haben möchte. Die Arbeit und der Lebensgenuss besitzen denselben Stellenwert. Hier prallen nun zwei Welten aufeinander, wenn es darum geht, die Kader der Zukunft zu finden. Es braucht viel Fingerspitzengefühl um die Generation Y in die Arbeitswelt einzubinden. Der Job muss spannend und abwechslungsreich sein. Sie wollen Verantwortung übernehmen und Projekte betreuen. Langweile und Eintönigkeit ist ihnen ein Graus. Dann sie sind schneller weg, als das Unternehmen schauen kann.
Trotzdem hat auch diese Generation ihre Zweifel und Ängste. Was, wenn ich zu wenig Freunde auf Facebook habe? Was, wenn ich auf einen Beitrag zu wenig «Likes» bekomme? Ganz vieles ist Fassade. Diese Generation läuft Gefahr, mediales Opfer zu werden und sich die Werte diktieren zu lassen, nach welchen sie zu leben hat. Auch die Ypsiloner haben die Herausforderung, ihren ganz persönlichen Platz im Leben zu finden, wie alle anderen Generationen vor ihnen auch.
Jetzt, hier, sofort und mit allen
Arbeitgeber können da sehr konkret helfen, indem sie auf die Bedürfnisse und Wünsche der Arbeitnehmer eingehen. Wenn ein junger Familienvater neben dem Programmierjob, welcher ausserordentlich Spass macht, nun einen Tag pro Woche weniger arbeiten möchte, um seine Kinder zu betreuen, der Chef aber meint, entweder 100-Prozent-Job oder keinen, dann ist der sehr gut ausgebildete Nachwuchsmann wahrscheinlich bald weg und sucht sich einen Job, in welchem er seine Life-Balance bekommt. Gerade in der ICT-Branche mit dem fehlenden qualifizierten Personal ist es einfach, sich neu zu orientieren. Bei diesem Beispiel aus dem realen Arbeitsalltag brauchte es einen kurzen Kommentar auf XING. Schon lagen vier Stellenangebote vor.
In der Grundausbildung folgt schon die nächste Generation, gemäss Definition heisst sie die «Generation Z». Diese neue Altersgruppe möchte etwas darstellen und strebt nach Karriere. Netzwerke sind ihnen sehr wichtig, was ja auf der Hand liegt, da sie mit Smartphone, Tablet, Facebook und Co. aufgewachsen sind.
Der Wandel für Berufsbildner
Müssen die Berufsbildner-/innen irgendetwas verändern, um diesen jungen Menschen besser gerecht zu werden? Wahrscheinlich nicht. Denn viele Ausbildner sind aus der Generation Y und verstehen die jungen Menschen sehr gut. Der Vorteil der dualen Ausbildung in der Schweiz ist, dass der Praxisbezug ständig gegeben ist. Durch das Miteinander, Kundenbedürfnisse abzudecken und Dienstleistungen zu erbringen, profitieren beide Altersgruppen voneinander und können die Weiterentwicklung der Firma und der Gesellschaft mitprägen.
Jede Generation hat eigene Ideen und Vorstellungen von der Welt, weil sie sich ja von den Eltern und Grosseltern abheben möchte. Das ist gut. Nur so wird es ständig Veränderungen, Entdeckungen und Entwicklungen in der Welt geben. Nehmen die Firmen die Herausforderung an, die unterschiedlichen Generationen zu vereinen, dann haben diese Unternehmen ein geballtes Potenzial an Erfahrungen, Neugier und Innovationen.
Barbara Jasch ist Geschäftsführerin Zürcher Lehrbetriebsverband ICT