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BMW i3 im Kurztest: Teurer Elektro-Fahrspass
Quelle: BMW

BMW i3 im Kurztest: Teurer Elektro-Fahrspass


Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2014/01

     

Seit einigen Wochen ist er auch in der Schweiz erhältlich, der i3, BMWs elektrische Revolution. Anstatt wie viele andere Autohersteller ein «normales» Serienauto zum Stromer umzurüsten, hat BMW den i3 von Grund auf konsequent als Elektro-Auto entwickelt und dabei viel Wert auf Fahrspass in Kombination mit Nachhaltigkeit gelegt. Dies zeigt sich nun beim fertigen Fahrzeug teils recht offensichtlich – angefangen bei der eigenwilligen Form über die verwendeten Materialien (u.a. Carbonfaser für die Fahrgastzelle, Naturfasern und Eukalyptusholz im Innenraum) bis hin zum Preis, der für ein Elektro-Auto mit Premiumanspruch zwar einigermassen tief beginnt, schnell aber in die Höhe schiesst – doch dazu später mehr.

«Swiss IT Magazine» hatte die Möglichkeit, BMWs Elektro-Auto einer kurzen Testfahrt zu unterziehen. Das Fazit: So ungewöhnlich vieles am i3 ist, so angenehm normal fährt sich BMWs kleiner Stromer. Dabei ist es BMW gelungen, die vom Unternehmen propagierte und angestrebte Freude am Fahren auch auf den energieeffizienten BMW i3 zu übertragen. Dank Elektro-Antrieb stehen die 250 Nm Drehmoment des 170-PS-Motors vom Start weg zur Verfügung und sorgen bei beherztem Tritt aufs Gaspedal für ein überraschtes «Wohoo» angesichts der rasanten Beschleunigung. Beim Kurvenfahren sorgen derweil der tiefe Schwerpunkt, das straffe Fahrwerk und die ziemlich direkte Lenkung für Freude und lassen beinahe schon Go-Kart-Feeling à la Mini Cooper aufkommen, würde man im i3 nicht so hoch sitzen. Anders als bei anderen Autos – und vor allem etwas gewöhnungsbedürftig – ist einzig die starke Bremswirkung auf Grund der Energierückgewinnung (Rekuperation), die sich bemerkbar macht, sobald man den Fuss ab dem Gas nimmt. Allerdings gewöhnt man sich daran relativ rasch und wer etwas vorausschauend fährt, wird rasch feststellen, dass man den Fuss kaum mehr vom Gaspedal zu nehmen braucht.

Im Innenraum fallen zuerst die grosszügigen Platzverhältnisse auf. Man fühlt sich keine Minute in einen Kleinwagen gezwängt – im Gegenteil: Der Innenraum wirkt nicht zuletzt dank des fehlenden Mitteltunnels äusserst grosszügig und selbst im Fond, in den man dank den gegenläufig angeschlagenen Türen leicht einsteigen kann, hat es genügend Platz – auch für einen durchschnittlich grossen Erwachsenen. Auf den ersten Blick etwas irritierend wirken einzig die ultradünnen Vordersitze, die dünn sind wie bei einem Fiat Panda aus den 90er-Jahren. Allerdings lassen diese bezüglich Komfort nichts auf sich kommen und wirken – wie der Rest des Interieurs – überaus hochwertig.

Bleibt, wie bei jedem Elektroauto, die Frage nach der Reichweite. BMW verspricht für den i3 130 bis 160, im besten Fall gar bis zu 200 Kilometer. In der Praxis dürfte diese stark vom Fahrstil abhängen, und angesichts des sportlichen Charakters der Autos wird sich der Fahrer ziemlich zusammenreissen müssen, um so zu fahren, dass die theoretisch mögliche Reichweite auch geschafft wird. Aber auch weitere Faktoren wie die Aussentemperatur, der gewählte Fahrmodus (Eco Pro+, Eco Pro oder Comfort) oder die Fahrstrecke haben einen grossen Einfluss auf die Reichweite. 80 bis 100 Kilometer sollten aber eigentlich immer drin liegen. Wem dies nicht reicht, dem bietet BMW als Option einen sogenannten Range Extender an – also einen 2-Zylinder-Benzinmotor, der den Akku auflädt und so für rund 100 Kilometer Zusatzreichweite sorgt. Kostenpunkt: rund 7000 Franken.


Und damit sind wir bereits beim letzten Thema: dem Preis: In der Grundausstattung kostet der i3 39’950 Franken, was weniger ist als im Vorfeld des i3-Launchs erwartet. Allerdings ist diese Grundversion ziemlich spärlich bestückt und die Extras haben es preislich in sich. Will man den Range Extender, das hochwertige Interieur und sonst noch ein paar bescheidene Extras, ist man schnell auf 55’000 Franken oder mehr. Bedenken muss man zudem, dass das Aufladen über eine normale Steckdose gut und gerne acht Stunden oder mehr dauert. Wem das zu lange ist, muss sich eine sogenannte Wallbox anschaffen, die allerdings fest in der Garage montiert wird – was für Mieter allenfalls problematisch werden könnte. (mw)
E-Mobilität
Das Thema Mobilität ist aktuell spannender denn je. Autos, Velos und Motor­räder werden elektrisch, integrieren Smartphones und Tablets und werden selbst zu Hochleistungsrechnern auf vier (oder zwei) Rädern. ICT und Mobilität wachsen heute in vielen Bereichen zusammen und «Swiss IT Magazine» greift das Thema ab sofort an dieser Stelle regelmässig auf – in der festen Überzeugung, damit bei den technologie-affinen Spezialisten und Vordenkern aus dem ICT-Bereich das richtige Zielpublikum gefunden zu haben. Nebst Berichten von elektrisch betriebenen Fahrzeugen erwarten Sie an dieser Stelle künftig auch Themen aus Forschung und Entwicklung rund um E-Mobility, genauso wie wir Trends und kommende Produkte präsentieren.


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