Schweizer Forscher arbeiten an 'Blutkreislauf' für 3D-Chips
Quelle: IBM Research Zürich

Schweizer Forscher arbeiten an "Blutkreislauf" für 3D-Chips

Im Forschungsprojekt Repcool tüfteln momentan verschiedene Schweizer Wissenschafter an einem Kühl- und Energieverteilungssystem für dreidimensional aufeinander gestapelte Chips, die die Energieeffizienz und Leistung von Computern zukünftig markant steigern sollen.
13. November 2013

     

Wissenschaftler von IBM Research Zürich, der ETH Zürich, des Paul Scherrer Instituts in Villigen und der Università della Svizzera Italiana in Lugano haben sich zusammengetan, um gemeinsam ein integriertes Kühl- und Energieverteilungssystem auf Basis einer elektrochemischen Flussbatterie für zukünftige 3D-Computerchips zu entwickeln. Das Ziel ist, dank diesem "elektronischen Blutkreislauf" die Leistungsdichte gegenüber dem heute Möglichen auf mehr als das Zehnfache zu steigern und damit genügend Energie in die engen und komplexen Zwischenräume des 3D-Chips zu bringen, angeblich eine der Hauptherausforderungen in der Entwicklung.

Das dreijährige Forschungsprojekt trägt den Namen Repcool und besteht aus vier Unterprojekten, in denen jeder der Partner einen der Komponenten des 3D-Chips erforscht. Ein Team rund um Dr. Bruno Michel, Leiter der Forschungsgruppe Advanced Thermal Packaging am IBM Forschungszentrum in Rüschlikon, arbeitet derweil an der Integration dieser Systeme in einen Prototyp.


"Wenn wir Wissen aus der Biologie mit unserer Expertise in Chiptechnologie verbinden, sind wir fähig, effiziente und leistungsfähige Computersysteme zu entwickeln, die das Beste aus Natur und Technologie in sich vereinen", erklärt Michel. Die Forscher sind denn auch überzeugt, dass sie dank ihres Ansatzes, der sich den Aufbau und die Versorgung des Gehirns als Vorbild nimmt, das über Blutkapillaren einerseits gekühlt und andererseits mit Energie versorgt wird, einen heutigen Rechner von der Grösse eines Schulzimmers und einer Leistung von einem Petaflop/s auf die Grösse eines durchschnittlichen PCs schrumpfen lassen können. (mv)


Weitere Artikel zum Thema

Swisscom verleiht erneut Innovationspreis

10. November 2013 - Der diesjährige Preis für die innovativste Diplomarbeit im ICT-Bereich geht an David Bellasi von der ETH Zürich für seine Arbeit zur geteilten Nutzung von Frequenzbändern im Mobilfunk.

IBM Research macht Internet doppelt so schnell

21. Februar 2013 - Mit einem neu entwickelten Analog-Digital-Wandler hat IBM Research Zürich in Zusammenarbeit mit der Ecole Polytechnique Fédérale de Lausanne eine Internetgeschwindigkeit von 100 Gb/s erreicht.


Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Aus welcher Stadt stammten die Bremer Stadtmusikanten?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER