Der für das iPhone 5S angekündigte Fingerabdruck-Scanner von
Apple, mit welchem das Gerät ohne Passwort entsperrt werden kann, ist den Schweizer Datenschützern ein Dorn im Auge. Apple verspricht zwar, dass die durch den Scanner generierten Daten verschlüsselt und nur lokal auf dem Gerät gespeichert werden und die Technik somit sicher sei. Doch Francis Meier, Mitarbeiter bei der eidgenössischen Datenschutzbehörde, sieht dies laut der
"Sonntagszeitung" anders. Denn die iPhones seien mit dem Internet verbunden, wodurch die Gefahr bestehe, dass die Fingerabdrücke in fremde Hände gelangen, auch wenn sie lokal gesichert seien. Deshalb will sich die eidgenössische Datenschutzbehörde nun dafür einsetzen, dass die Vereinigung der europäischen Datenschützer die EU auf die Problematik aufmerksam macht. Denn laut dem Schweizer Sicherheitsexperten Marc Ruef müssten die Hacker zwar einen erhöhten Aufwand betreiben, um an die Daten der Fingerabdrücke ranzukommen, unmöglich sei es aber nicht.
Auch SP-Nationalrat Jean-Christophe Schwaab bezeichnet die Intervention bei der EU als dringend notwendig. Zudem fordert er, dass der Datenschutz auf eidgenössischer Ebene verbessert wird und will im Rahmen der Herbstsession zwei Vorstösse lancieren. Diese sollen Firmen wie Apple dazu verpflichten, einerseits bereits bei der Entwicklung ihrer Produkte, den Datenschutz zu gewährleisten und andererseits das Einverständnis der User einzuholen, wenn sie die Daten weiterverwenden möchten.
(abr)