Kobik-Verdachtsmeldungen zu Wirtschaftsdelikten steigen markant

Zum ersten Mal übersteigt die Zahl der bei Kobik eingegangenen Verdachtsmeldungen im Bereich Wirtschaftdelikte diejenige der Meldungen zu verbotener Pornografie.
24. April 2013

     

Im Jahr 2012 sind bei der Koordinationsstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (Kobik) beim Bundesamt für Polizei (Fedpol) insgesamt 8241 Verdachtsmeldungen eingegangen, was gegenüber dem Vorjahr einer Zunahme um 55 Prozent entspricht. 6639 dieser Meldungen, also mehr als 80 Prozent, waren von strafrechtlicher Relevanz. Die Liste der Delikte wird dabei mit 3260 Meldungen von der Kategorie strafbare Handlungen gegen das Vermögen angeführt – Spitzenreiter unter diesen Wirtschaftsdelikten ist mit insgesamt 1770 Meldungen der Bereich Betrug. Damit wurden im letzten Jahr über das Online-Formular zum ersten Mal mehr Verdachte in diesem Bereich geäussert, als im Bereich strafbare Handlungen gegen die sexuelle Integrität, wo 3083 Meldungen erfasst wurden. Dabei betraf ein Grossteil der Meldungen betrügerische Angebote auf Kleinanzeigen- und Versteigerungsplattformen.

Doch auch wenn zu der Kategorie der strafbaren Handlungen gegen das Vermögen erstmals mehr Meldungen eingegangen sind als im Bereich der strafbaren Handlungen gegen die sexuelle Integrität, so ist der prozentuale Anteil der Meldungen in letzterer Kategorie auch in letzten Jahr erneut angestiegen. Insbesondere der Vertrieb von verbotener Pornografie mit Kindern über vereinzelte Webseiten mit Sitz im Ausland war unter den eingegangenen Meldungen stark vertreten. Weiter wurde Kobik zudem auf 300 Fälle auf Seiten mit pornografischen Inhalten aufmerksam gemacht, deren Jugendschutz nach Ansicht des Meldungstellers ungenügend war.


Neben der Entgegennahme und Bearbeitung der Meldungen aus der Bevölkerung stellte Kobik aber auch verdachtsunabhängige Recherchen in weniger zugänglichen Internetbereichen an. Insgesamt 450 Verdachtsdossiers, also doppelt so viel wie noch im Jahr 2011, wurden 2012 auf Basis dieser Recherchen erstellt. Davon soll die Mehrheit aus der Überwachung von P2P-Netzwerken resultiert sein und durch das aktive Monitoring wurden 417 Personen identifiziert, die aktiv am Austausch von Kinderpornografie aus P2P-Netzwerken beteiligt waren. (af)


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