Alle fünf Jahre sollte jede Berufslehre auf die künftigen Bedürfnisse der Wirtschaft überprüft werden. Das hat ICT-Berufsbildung Schweiz im vergangenen Jahr mit der Informatik-Lehre gemacht. Die Bildungsziele der Fachrichtungen wurden neu definiert und ein völlig neuer Bildungsplan erstellt, der den Betrieben Hilfestellungen für die betrieblichen Einsätze der Lernenden gibt. 507 Betriebe haben geantwortet. Sie repräsentieren 4244 der insgesamt 6000 Lehrverhältnisse.
Die Wichtigkeit der in die Revision gesteckten Ziele wurde von den Betrieben bestätigt. Dazu zählen die beabsichtigte schweizweit identische Ausbildung und die Ausrichtung auf die Bedürfnisse der Wirtschaft. Knapp 60 Prozent der Betriebe vertreten auch die Meinung, dass sich die Grundbildung rechnen muss. In drei von vier Stellungnahmen wird das hohe Bedürfnis an Lernenden der Fachrichtung Applikationsentwicklung bestätigt. Hier besteht in vielen Kantonen Handlungsbedarf, da bisher oft mehr auf die Schulorganisation als auf die Bedürfnisse der Wirtschaft Rücksicht genommen wird.
Die Fachrichtungen Applikationsentwicklung und Systemtechnik finden hohe Zustimmung. Hingegen wird die Aufteilung in Allgemeine Informatik und Betriebsinformatik nicht unterstützt. Mit 96.6 Prozent fand das Modulkonzept des handlungsorientierten Informatikunterrichts in Berufsschule und überbetrieblichen Kursen die volle Unterstützung.
In der Folge wird die Informatiklehre ab 2014 auf die drei Fachrichtungen Applikationsentwicklung, Systemtechnik und Betriebsinformatik konzentriert. Mit den Kantonen abgestimmt ist der für alle gültige Rahmen von 1000 Informatiklektionen und 35 üK-Tagen. Bis Ende April wird an den Inhalten der Schullehrpläne gearbeitet. Danach folgt die Gesamtvernehmlassung durch das Staatssekretariat für Bildung und Forschung. Per 1.1.14 tritt die neue Bildungsverordnung mit den Bildungsplänen in Kraft.
Mit der repositionierten und vor allem schweizweit vereinheitlichten Grundbildung wollen wir für genügend Fachleute sorgen. Ziel: Jeder Betrieb bildet aus und stellt so sicher, dass der förmlich explodierende Informatikplatz Schweiz genügend gute Nachwuchsleute bekommt – und die Fachhochschulen genügend Studierende.