Medienberichten zufolge haben sich in Brasilien 154 Zeitungen dazu entschieden, ihre Inhalte nicht weiter Google News zur Verfügung zu stellen. Hinter dem geschlossenen Rückzug soll der nationale Zeitungsverband Brasiliens stehen. Den Ausschlag für den Schritt gegeben hat ein Konflikt darüber, dass Google nicht bereit ist, die Verlage für Inhalte zu entschädigen. Google News profitiere kommerziell von den hochwertigen Inhalten, sei aber zu keinen Gesprächen über eine Vergütung bereit, lautet der Vorwurf an
Google. Ausserdem stört man sich an der Darstellung von Inhalten auf Google News, wo jeweils die ersten Zeilen eines Artikels angerissen werden. Dies hätte oft zur Folge, dass der Internetnutzer gar nicht auf der Seite der Publikation lande.
Diskussionen rund um Google News und die Tatsache, dass Inhalte von Verlagen wiedergegeben werden ohne die Verlage an den Einnahmen zu beteiligen, sind in den letzten Jahren immer wieder aufgetaucht, auch in anderen Ländern. Einen geschlossenen Rückzug aber gab es noch nie und dürfte Google nun gehörig unter Druck setzen. Unter Druck ist das Unternehmen zudem auch in Frankreich aufgrund eines
geplanten neuen Gesetzes, wo Google für das Indizieren von Inhalten bezahlen soll.
(mw)