Seit Februar 2011 bietet
Microsoft Windows-Nutzern nicht mehr automatisch alternative Browser zum Internet Explorer an, obwohl der Software-Riese von der EU-Kommission Ende 2009 für fünf Jahre dazu verpflichtet wurde (
Swiss IT Magazine berichtete). Deshalb hat die EU-Kommission nun ein formelles Verfahren gegen Microsoft eingeleitet. Zudem droht sie Microsoft mit ernsten Konsequenzen, wenn sich bestätige, dass das Unternehmen eineinhalb Jahre lang EU-Auflagen gebrochen habe. Dabei ist die Rede von einer Strafe in der Höhe von bis zu zehn Prozent des Jahresumsatzes.
Die Redmonder räumen derweil den Fehler ein und versprechen, die rund 28 Millionen betroffenen User in Europa mit einem entsprechenden Update zu versorgen. Laut
Erklärung von Microsoft sei die fehlende freie Browser-Wahl auf einen technischen Fehler zurückzuführen. Dabei sieht es so aus, als ob die Auswahl-Serie bei PCs, die mit Windows 7 Service Pack 1 ausgeliefert wurden, verschwunden ist. Nicht davon betroffen seien Rechner mit der Originalversion von Windows 7 sowie mit Vista und XP. Microsoft will darüber aber erst vor kurzem informiert worden sein. Seither sei man daran, Updates mit dem Auswahlfenster zu verteilen. Bis Ende Woche sollen alle PCs aktualisiert sein. Ausserdem offeriert der Software-Gigant, die von der EU-Kommission festgelegte Periode von fünf Jahren um 15 Monate zu verlängern.
(abr)