Kompakte Storage-Alleskönner

4-Bay-NAS-Server, wie wir sie in dieser Übersicht vorstellen, eignen sich für ein breites Anwendungsgebiet.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2012/05

     

NAS-Server mit vier Festplatten findet man heute immer öfter im Heimbereich. Doch auch im Business-Umfeld sind die Geräte weit verbreitet, decken sie doch ein breites Anwendungsspektrum ab, wie Martin Schlegel, Leiter Einkauf bei Brack Electronics, ausführt: «Im Business-Umfeld ersetzen die heutigen NAS einen Windows-Server in vielen Fällen komplett. Einige NAS bieten sogar Mail- und Webserver-Funktionalität im semiprofessionellen Bereich an. Aus unserer Sicht lohnt es sich zu prüfen, welche Anforderungen ein NAS erfüllt und ob sich ein vollwertiger Server noch lohnt. Dank integrierten Features wie VPN-Server und Video-überwachungs-Server decken moderne NAS Bedürfnisse ab, die früher mit der Anschaffung teurer Zusatz-Hardware verbunden waren.» Gemäss Diego Peier, Product Marketing Manager bei Fujitsu, hängt der Einsatz von NAS-Servern, wie sie in dieser Übersicht vorgestellt werden, nicht unbedingt von der Unternehmensgrösse ab, sondern viel mehr von der Vewendung. «Die Geräte im 4-Bay-Bereich im genannten Preisrahmen sind grundsätzlich geeignet für parallele und verteilte Zugriffe. Bei Parallel-Zugriffen mit mehreren Usern steigt die Latenz an, die Bandbreite reduziert sich dementsprechend. Ab mehr als zehn Usern ist in diesem Fall keine akzeptables Arbeiten möglich.
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Da die Geräte aber in der Regel für Backups von Clients, Servern oder virtuellen Maschinen verwendet werden, können die Geräte auch für eine Vielzahl an Usern/Clients verwendet werden.» Marco Soppelsa, Product Manager bei Assmann IT-Solutions, ergänzt: «Als Fileserver eingesetzt, macht ein NAS mit Atom-CPU, je nach Anforderung, für bis zu 50 Clients Sinn. Als Backup für einen einzelnen bestehenden Server oder als Fileserver in Filialen werden solche NAS aber auch in sehr grossen Unternehmen eingesetzt.» Als konkrete Anwendungsgebiete für NAS-Server dieser Übersicht nennt Martin Schlegel von Brack nebst dem bereits erwähnten Ersatz eines Windows-Servers (zumindest wenn keine spezifischen Windows-Anwendungen darauf laufen müssen) den Einsatz als gemeinsam genutzte Ablage für Dokumente, die eins zu eins durch das NAS ersetzt werden kann. «Das NAS bietet zudem weitere Funktionen, die sich in den Büroalltag integrieren lassen. Beispielsweise können die Mitarbeitenden die Bilderverwaltung (welche per Web- und Datei-Browser durchsucht werden kann) für Produkt- und Unternehmensbilder sowie Logos verwenden. Integrierte Mail- und Webserver können produktiv genutzt werden, um beispielweise Testumgebungen oder das betriebseigene Intranet zu hosten. Und dank DLNA versorgt der NAS-Server Bildschirme im Gebäude etwa mit einem Videoporträt des Unternehmens.»
Iomega nennt derweil die Nutzung des NAS als lokales Backup-Medium für redundante Daten als klassisches Anwendungsgebiet. «Standortübergreifend ermöglicht ein NAS auch Off-Site-Replikation und Edge-to-Core-File-Replikation und somit per Datendeduplizierung schnell und tagtäglich vollständige Backups für Vmware-Umgebungen, Remote-Standorte, Unternehmensanwendungen, LAN/NAS-Server und Desktops/Laptops.» Marco Soppelsa ergänzt zudem, dass die NAS auch als Storage-Erweiterung per iSCSI für bestehende Windows-Server, Vmware oder Citrix genutzt werden können. Und Jörg Andreas, Presales Engineer Central Europe bei Buffalo Technology, gibt zu bedenken, dass viele Geräte mit massenweise Features angeboten werden, die Unterschiede aber im Detail liegen würden. «Grosse Unterschiede gibt es beispielsweise bei der Geschwindigkeit der Datenübertragung und Leistungsaufnahme, den vorhandenen Anschlüssen, den RAID-Funktionalitäten und integrierten Back-up-Funktionen.» Features seien zwar wichtig, entscheidend sei aber, dass die Bedienung anwenderfreundlich sei, so Andreas. Bei diesem Thema sind sich die Hersteller einig, dass die Geräte heute so konzipiert sind, dass Inbetriebnahme und Verwendung ohne grosse IT-Kenntnisse möglich sind. Aber: «Zur Integration in IT-Netzwerke und Lösungen ist trotzdem tieferes IT-Wissen bis zu Expertenwissen notwendig», gibt Diego Peier von Fujitsu zu bedenken. (mw)


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