Gegen 2‘500 Betriebe engagieren sich in der Ausbildung der nächsten Fachleutegeneration. Sie stellen jährlich 450 Mediamatik- und 2‘100 Informatik-Lernende an und führen diese während vier Jahren in die Praxis ein. Über den Erfolg dieser Jugendlichen haben wir bereits verschiedentlich berichtet, beispielsweise über ihre beachtlichen Erfolge mit ihrer Abschlussarbeit, der Auszeichnung der besten Arbeiten des Jahres der ganzen Schweiz und über die Erfolge an der Berufsweltmeisterschaft, wo unsere maximal 22-jährigen Leute immer vorne dabei sind und auch schon die Gold- und Bronzemedaille gewonnen haben (Fabian Vogler, Florian Meier, Calgary 2009).
Über die Leistungen der Betriebe liest man hingegen schon deutlich weniger. Dabei sind es gerade sie, die diesen Erfolg ermöglichen und dafür sorgen, dass die Schweiz Nachwuchsleute hat. Sie sind auch direkte «Lieferanten» für die Fachhochschulen – der Eintritt in eine solche hängt von der erfolgten Grundbildung ab. Mehr Lehrlinge bedeutet mehr Lehrabsolventinn/en bedeutet mehr Studentinn/en an Fachhochschulen und Absolventinn/en der Berufs- und Diplomprüfungen und Lehrgängen an höheren Fachschulen.
Aber auch ETH und Universität hängen vom Berufsmarketing der Betriebe ab – Grund genug, deren Anstrengungen zu zeigen und auch zu würdigen. Eine eigentliche Auszeichnung hingegen gab es bisher nicht. Das soll sich nun ändern. Jährlich werden inskünftig Betriebe ausgezeichnet, die sich um die Berufsbildung verdient gemacht haben.
ICT Education and Training Award 2012 für Ergon Informatik AG, Swisscom AG und das BIT
Die zusammen mit ICT Berufsbildung Schweiz erstmals vergebenen Preise «ICT Education and Training Award» für beispielhafte Aktivitäten im Bereich ICT-Berufsmarketing, Lehrlingsausbildung und höhere Berufsbildung gingen an folgende Unternehmen:
Kategorie KMU Gold: Ergon Informatik AG Zürich
Silber: Bibus Holding AG Fehraltorf
Bronze: Formalease Sàrl, Pomy/VD.
Der Sieger, Ergon Informatik AG, engagiert sich seit vielen Jahren für den IT-Nachwuchs; dies in vielen Veranstaltungen für Schüler (Programmierkurse, Schnupperanlässe, Stand Technopark und I-days), sowie mit breitem Lehrlingsangebot.
Mit Bibus Holding wurde stellvertretend für sehr viele gleich gelagerte Firmen ein Unternehmen ausgezeichnet, in dem die Informatik eine kleine Einheit ist, die für das Funktionieren sehr vieler Arbeitsplätze im In- und Ausland besorgt ist.
Kategorie GrossunternehmenGold: Swisscom AG
Silber: UBS AG
Bronze: Credit Suisse
Sieger Swisscom ist mit 370 Lernenden in der Schweiz der grösste ICT-Ausbildner – dies mit vielfältigen und nachhaltigen Initiativen in verschiedenen ICT-Bereichen wie Informatiker, Mediamatiker und Informatikpraktiker. Die Anzahl neuer Lehrlinge wurde deutlich gesteigert, im August dieses Jahres werden es 118 neue sein.
Die UBS ist seit Jahren grösster Ausbildner im Kanton Zürich und hat die Lehrstellen in den letzten Jahren erhöht. Die Credit Suisse engagiert sich in den letzten Jahren massiv und hat in den letzten drei Jahren die Anzahl Lehrplätze jeweils verdoppelt.
Kategorie Verwaltungen/Organisationen Gold: Bundesamt für Informatik und Telekommunikation BIT
Silber: ETH Zürich
Bronze: Kanton Baselland
Das BIT engagiert sich zum einen stark in IT-Ausbildungsgremien (Arbeitsgruppen Bildungsverordnungen, Expertenwesen, Berufsmeisterschaften, Round Table etc.), ist aber gleichzeitig ein Ausbildner mit speziellen Förderprogrammen für Mädchen.
Man vermutet es wohl kaum, dass eine Hochschule sich stark auch in der Berufsbildung engagiert. Die ETH ist seit der Schaffung der Informatik-Lehre dabei und bildet Informatiker, Mediamatiker und in vielen Berufen mehr aus. Sie engagiert sich auch in der Berufsentwicklung und im Prüfungswesen, stellte sie doch seit Start den Chefexperten im Kanton Zürich.
An der Award-Night erhielten die Gewinner unter starkem Applaus der vielen Anwesenden den Award und ein Notebook – alle Rangierten eine Urkunde von Jörg Aebischer, Geschäftsleiter von ICT-Berufsbildung Schweiz. Die Präsidenten der jeweiligen Lehrmeistervereinigung hielten die Laudation und dankten für das Engagement der Firmen.
