Eklat beim Schweizerischen Verband der Telekommunikation,
Asut: Sowohl UPC Cablecom wie auch
Orange und
Sunrise haben ihren Austritt aus dem Verband erklärt. "Aufgrund der stark unterschiedlichen Interessen der privaten und der mehrheitlich im öffentlichen Besitz befindlichen Telekommunikationsunternehmen haben die drei grössten privaten Anbieter beschlossen, ihre gemeinsamen Interessen ausserhalb des bestehenden Verbands zu verfolgen", heisst es in einer gemeinsamen Erklärung. Der Austritt wird per Ende Jahr erfolgen.
Man darf nun spekulieren, dass sich die drei grossen privaten Telcos daran gestört haben, dass der Verband Asut des Öfteren Partei für
Swisscom ergriffen hat. So beispielsweise vergangene Woche, als sich Asut gegen eine Ausweitung der Regulierung auf Glasfaser- und Mobilfunknetze ausgesprochen hat (
Swiss IT Magazine berichtete). Die drei Telekom-Unternehmen schreiben denn auch: "Im Rahmen der bisherigen Zusammenarbeit hat sich gezeigt, dass die gemeinsamen Anliegen der privaten Anbieter von Asut nicht ausreichend vertreten werden können." Auf Nachfrage verneint Orange-Sprecherin Therese Wenger jedoch, dass das Statement von letzter Woche, als sich Asut gegen die Regulierung aussprach, den Ausschlag für den Austritt gegeben hat. Wenger erklärt: "Bei zentralen Themen gehen die Interessen der privaten Anbieter gegenüber dem staatlich kontrollierten sowie den Markt dominierenden Unternehmen (Swisscom) auseinander. Bei Themen wie Jugendschutz, Antennenproblematik oder technischen Standards sind die Interessen des staatlich kontrollierten Anbieters weitgehend deckungsgleich mit jenen der privaten Anbieter. Hier klappt die Zusammenarbeit bestens und soll in Form von losen Arbeits- oder Interessensgruppen fortgeführt werden. Eine feste Verbandsstruktur braucht es hierzu jedoch nicht."
Wie man aus den Reihen des Asut hört, hat sich der Austritt der drei privaten Telcos abgezeichnet. Offenbar haben sich
UPC Cablecom, Orange und Sunrise in jüngster Zeit im Asut-Vorstand einige Male nicht durchsetzen können. Deshalb sei auch die Stimmung im Verband schon länger nicht mehr gut gewesen, wie man weiter hört. Asut-Präsident Dr. Fulvio Caccia war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
(mw)