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Ein Adressbuch für alle Kontakte
Quelle: Connex.io

Ein Adressbuch für alle Kontakte

Auf Connex.io können Nutzer ein Adressbuch erstellen, das alle Kontakte – sei es von Facebook, Gmail oder jene auf dem Smartphone – zusammenfasst.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2012/01

     

Die Idee kam mir an einem Networking Seminar, als die Seminarleiterin sagte, es sei heute fast unmöglich, alle eigenen Kontakte zu managen», sagt Marcus Kuhn heute über seine Bewegungsgründe, die zu Connex.io führten. Das war im März 2009. Dafür muss es eine Lösung geben, habe er sich damals gedacht. Zweieinhalb Jahre später, im September 2011, lancierte Kuhn zusammen mit Ata Hezretkuliyev, einem Freund und Programmierer, den er während seinem Studium in Singapur kennenlernte, das Onlineportal Connex.io. Der Dienst fügt alle Kontakte in einem einzigen Adressbuch zusammen – egal ob es sich dabei um die Telefonnummern auf dem Handy oder die E-Mail-Adressen der Freunde auf Facebook, Linkedin oder Gmail handelt. Dabei muss man nicht jedes Mal auf Connex.io gehen, um dieses Adressbuch abzurufen: Die Kontaktdaten aller realen und virtuellen Freunde sind ab sofort auch auf dem Smartphone oder auf dem eigenen E-Mail-Account abrufbar. Wer den Dienst bezieht und von diesem überzeugt ist, bezahlt nach 60 Tagen «Free trial» 5 Dollar im Monat oder 50 Dollar im Jahr.

Connex.io will hoch hinaus

Derzeit verwaltet Connex.io die Adressbücher von 500 Nutzern. 40 Prozent davon sind aus der Schweiz, 60 Prozent aus Ländern wie Japan, Australien, den USA oder sogar Peru. Trotz eines vielversprechenden Starts: Profi­tabel ist das Startup noch nicht. Doch die jungen Unternehmer setzen ihre Ziele hoch: «In einem Jahr wollen wir mindestens 12’000 bezahlende Nutzer haben», so der 27-jährige Kuhn. In drei Jahres sollen es bereits 100’000 sein. Die zwei Gründer haben rund 40’000 Dollar in Connex.io gesteckt. Dazu kamen noch 10’000 Franken, die sie vom Schweizer Fonds «Venture Kick» für ihre Idee erhielten. Zusätzlich hat Connex.io im letzten November von sieben privaten Kapitalgebern insgesamt 300’000 Franken Venture-Capital zur Verfügung gestellt bekommen. Dass die Nutzer in einer Zeit, in der im Internet fast alle Dienste gratis bezogen werden können, noch bereit sind, für das Adressbuch zu bezahlen, daran zweifelt Kuhn nicht: «Wir bieten den Leuten einen klaren Mehrwert», meint er. Der Unternehmer hofft, mit Connex.io spätestens im Jahr 2013 Geld zu verdienen. Um dieses Ziel zu erreichen, könne er sich auch Partnerschaften mit anderen Firmen – beispielsweise Telekom-Anbietern oder Social Networks – vorstellen. Da stellt sich natürlich die Frage: Wie sicher sind die Kontaktdaten der Nutzer auf Connex.io? Kuhn betont: «Wir stellen sicher, dass nur der Nutzer selbst auf seine Daten Zugriff hat.» Alle Daten seien verschlüsselt und werden auch verschlüsselt übertragen. Zudem sei man rechtlich gebunden, da die Datensammlung beim eidgenössischen Datenschutzbeauftragten registriert sei. Und daran werde sich auch in Zukunft nichts ändern, meint Kuhn. «Das Vertrauen der Nutzer ist essenziell. Ohne würde der Dienst nicht funktionieren.»

Ein internationales Team

Mindestens genauso wichtig sei jedoch ein gutes Team. Und obwohl Marcus Kuhn sich in der Schweiz um das Tagesgeschäft kümmert während Ata Hezretkuliyev, der inzwischen in Turkmenistan wohnt, für die technische Seite des Start-ups verantwortlich ist, sei die Kommunikation zwischen den beiden nie ein Problem gewesen. Die zwei Gründer haben, seit Kuhn zurück in der Schweiz ist, vor allem über Skype regelmässig Kontakt. Erst vor kurzem haben Kuhn und Hezretkuliyev, die bis auf das Design der Webpage bisher alles alleine machten, zudem die Marketing-Expertin Nina Vutk an Bord geholt. Sie ist kein unbeschriebenes Blatt: Vutk ist Journalistin und Autorin des Management-Kochbuchs «Erfolgs-Rezepte» und leitet das Ressort Freizeit bei kurier.at. Mit ihrem Wissen will das Startup den Dienst nun mittels verschiedener Marketingmassnahmen unter die Leute bringen. Zudem will Kuhn in der Ukraine, wo die Website bisher von einem Entwickler alleine erstellt wurde, ein dreiköpifiges Entwickler-Team aufbauen. (dv)


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