S und P, so die etwas minimalistisch klingenden Namen der beiden vielversprechenden
Sony Tablets, die seit kurzem auf dem Schweizer Markt erhältlich sind. In unserem Hands-on-Test haben wir das S-Modell genauer unter die Lupe genommen. Die Leistungsmerkmale unterscheiden sich nicht wesentlich von denen anderer Tablets. Ein Nvidia Tegra 2 mit 1 GHz Taktfrequenz, 1 GB Arbeitsspeicher sowie eine 5,1-MP-Back-Kamera und eine 0,3-MP-Front-Kamera stecken in dem Gehäuse. Der Käufer hat die Wahl zwischen 16 GB und 32 GB internem Speicher, wobei zudem ein SD-Kartensteckplatz verfügbar ist. Zusätzlich sind ein Micro-USB und ein Kopfhörer-Anschluss vorhanden. Einzigartig macht das Sony S erst sein exotisches Design. Das 9,4-Zoll-Tablet ist auf der einen Seite abgerundet und dicker als auf der anderen und kann somit komfortabel in einer Hand gehalten werden. Kehrseite der Medaille: Auf einer waagrechten Ebene ist das Gerät stets leicht angewinkelt und daher nicht besonders für den Einsatz im Hochbildmodus geeignet. Das Gehäuse ist grösstenteils aus Kunststoff gefertigt und wirkt im Vergleich zu Geräten mit hochwertigeren Materialien nicht sonderlich qualitativ und stabil. Der Vorteil hingegen ist das für diese Grössenordnung geringe Gewicht von 598 Gramm.
Die Navigation und Bedienung des Betriebssystems funktionieren sehr flüssig und ruckelfrei. Auch die hauseigenen Sony-Apps, die an den lila Symbolen erkennbar sind, machen einen weitgehend positiven Eindruck. Eine dieser bereits vorinstallierten Apps ist der Sony Browser, der auch Seiten mit viel Medieninhalt sehr schnell aufbaut und alle wesentlichen Features eines vollwertigen Internetbrowsers unterstützt, wie Tabs, Lesezeichen und anonymes Surfen.
QuickTest
Im Grossen und Ganzen hat das ab einem Mindestpreis von 549 Franken erhältliche Sony S durchaus überzeugt. Enttäuschend sind aber das Kunststoffgehäuse, die schlechten Lautsprecher und die geringe Dateiunterstützung.
Info: Sony,
www.sony.chWertung: 4
Home-Entertainment
Ein weiteres, wirklich nützliches Tool stellt
Sony mit dem Fernbedienungsmodus zur Verfügung. Über den oberhalb der Kamera angebrachten Infrarotsender lassen sich Fernseher, DVD- und Bluray-Player, Projektoren, CD-Player und weitere Geräte fernsteuern. Unterstütz werden nicht etwa nur Sony-Produkte, sondern hunderte weiterer Hersteller.
Natürlich ist das Sony S auch speziell auf das Home-Entertainment-Erlebnis ausgerichtet. Durch Einbindung ins Heimnetzwerk ermöglicht es den drahtlosen Austausch von Multimedia-Inhalten mit anderen DLNA-zertifizierten Geräten und das Streamen über einen Medienserver. Die Musik- und Videowiedergabe selbst bekommt aber nur eine genügende Note. Hier hätte man sich eine etwas grössere Dateiformatunterstützung gewünscht. Gängige Formate wie AVI oder MKV kann der Player nicht abspielen, unterstützt werden beispielsweise WMV- und MPEG-4-Dateien. Positiv aufgefallen ist das 9,4-Zoll-Display, das eine Auflösung von 1200 auf 800 Pixel besitzt und Bilder und Videos auch bei steilem Blickwinkel noch immer scharf und mit satten Farben darstellt. Enttäuschend sind aber die beiden gegen unten gerichteten Lautsprecher, die einen etwas scheppernden Sound erzeugen.
Natürlich hat Sony auch seine Position im Gaming-Markt auszunutzen gewusst. Mit dem ersten Playstation-zertifizierten Tablet lassen sich künftig originale PS-Games aus dem Playstation-Store herunterladen und über den virtuellen Controller spielen. Gerade bei Spielen mit komplexer Steuerung ist die Touch-Bedienung aber unpräzise und kein gleichwertiger Ersatz für den Original-Controller.
(vs)