Die Melde- und Analysestelle Informationssicherung Melani hat ihren Bericht fürs erste Halbjahr 2011 veröffentlich. Gemäss dem Bericht würden weltweit vermehrt Spionageangriffe auf Unternehmen beobachtet und es sei davon auszugehen, dass jeden Tag versucht wird, in Firmennetze zu gelangen, um diese auszuspionieren. Ausserdem werden im Abschnitt "Aktuelle Lage ITK-Infrastruktur international" auch die Angriffe der Hackergruppen Anonymous und Lulzsec beleuchtet und erklärt.
Zur "aktuellen Lage ITK-Infrastruktur national" schreibt Melani unter anderem, dass die Zahl der Skimmingfälle (das Kopieren von Bankkarten direkt am Automaten) in der Schweiz sprunghaft angestiegen sei. Während 2010 noch 135 manipulierte Geldautomaten registriert wurden, waren es in den ersten vier Monaten 2011 bereits 225 Geldautomaten. Nicht nur Bankautomaten seien betroffen, man habe auch Fälle von manipulierten SBB-Billetautomaten und Zahlungsgeräten in Geschäften beobachtet. Die Täter von Skimmingdelikten stammten laut Polizeiangaben fast ausschliesslich aus Osteuropa, meist aus Rumänien und Bulgarien.
Daneben geht Melani aber auch auf die Thematik der Drive-by-Infektionen ein, für die über gestohlene FTP-Zugangsdaten Schadcode auf Websites platziert wird. Und auch ein Hackerangriff auf die Webseite des Jazz Festival Montreux und der Knatsch zwischen dem Datenschützer und Street View sind Themen des Halbjahresberichts. Das 38-seitige Dokument
kann hier eingesehen werden.
(mw)