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Krankenkassen-Deals: Comparis in der Kritik
Quelle: Comparis

Krankenkassen-Deals: Comparis in der Kritik

Der Internet-Vergleichsdienst Comparis soll verhindern, dass bei Krankenkassen unerwünschte Kunden gewisse Offerten einholen können.
28. September 2011

     

Comparis soll verhindern, dass bei Krankenkassen unerwünschte Kunden Offerten von Krankenversicherern einholen können. Dies schreibt der "Blick" in seiner heutigen Ausgabe. Als Beispiel werden Kunden genannt, die die niedrigste Franchise von 300 Franken wünschen. Die Überlegung: Solche Versicherte müssen häufiger krank sein und sind entsprechend bei Versicherungen nicht erwünscht. Wie der "Blick" schreibt, sollen Helsana, CSS und Sanitas via Comparis solche sogenannten Risiko-Kunden fernhalten, indem sie bei Comparis entsprechende Offerten gar nicht bestellen können. Comparis erhalte dafür ein Aufgeld von besagten Kassen. Gleiches gelte übrigens auch für andere Vergleichsdienste wie etwa Bonus.ch.


Comparis-Gründer Richard Eisler rechtfertigt sich auf "Blick" damit, dass die Versicherungen zwar eine Aufnahmepflicht hätten, jedoch keine Offertpflicht. Gegenüber dem "Tages Anzeiger" spricht Eisler derweil von einer Verdrehung der Tatsachen. Dadurch, dass die Kassen bei Comparis einen Aufpreis bezahlen müssten, um unerwünschte Offertanfragen auszuschliessen, werde dieses Vorgehen für die Kassen unattraktiv. Tatsache ist aber auch, dass die Krankenkassen gegen weiteres Aufgeld von Comparis auch verlangen können, dass bestimmte Altersgruppen, Kantone oder Produkte ausgeschlossen werden. Eisler macht gegenüber dem "Tages Anzeiger" allerdings klar, dass die Ausgestaltung der Offerten nicht Sache von Comparis sei. Comparis habe selbst kein Interesse daran, bestimmte Versicherungsgruppen auszuschliessen. Comparis könne die Versicherungen schliesslich nicht zur Offertstellung zwingen. Die Regeln für den Wettbewerb müsste die Politik aufstellen.
Wie dem auch sei: Die "SDA" berichtet nun, dass Comparis und Bonus.ch ins Visier der Aufsichtsbehörden geraten seien. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) soll prüfen, ob die Aufnahmepflicht verletzt wird, wenn Offertanfragen nicht entgegengenommen werden. Und die Initianten des Volksbegehrens "Für eine öffentliche Krankenkasse" sollen laut "Tages Anzeiger" Comparis heftig kritisieren. Comparis spiele eine besonders miese Rolle, indem im Auftrag der Versicherten selektiert werde und man sich diese Dienste noch vergolden lasse. (mw)


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