cnt

«Die Abschlussarbeit war anstrengend, aber ich wusste, dass sich der Aufwand lohnt»


Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2011/09

     

2300 Informatiker/-innen und Mediamatiker/-innen haben im Juli ihre Grundbildung abgeschlossen. Viele von Ihnen mit ausgezeichneten Resultaten, wie die Beispiele aus dem Kanton Zürich belegen. Am Schluss der Ausbildung belegen die angehenden Berufsleute mit einer zweiwöchigen Praxisarbeit ohne Betreuung, dass sie nun in der Tat gute Fachleute geworden sind. Mit fünf von ihnen sprach Lisa Wernli vom ZLI.

Olivia Stadler, Mediamatikerin, Swisscom. Abschluss als beste Mediamatikerin im Kanton Zürich, Note 5.9.

Wie fühlen Sie sich nach Ihrem Lehr-Abschluss?
Super! Es ist ein gutes Gefühl zu wissen, dass man die Erstausbildung erfolgreich abgeschlossen hat. Die Zeit während der Abschlussarbeit war zwar die anstrengendste in meiner Lehre, aber nach der Abgabe wusste ich, dass sich der Aufwand gelohnt hatte.

Was haben Sie für eine Abschlussaufgabe bearbeitet?
Für meine IPA (Individuelle Praktische Arbeit) habe ich eine Wetterapplikation für Swisscom TV gestaltet. Dazu gehörte das Erarbeiten eines detaillierten Konzeptes mit Wireframes zum Verhalten der Applikation.


Warum haben Sie sich damals für die Lehre als Mediamatikerin entschieden?
Weil ich nach etwas suchte, wo ich Abwechslung hatte. Da erschien mir die Lehre als Mediamatikerin perfekt. Ich würde mich auch heute wieder dafür entscheiden.

Wie geht’s nun beruflich weiter? Planen Sie bereits eine Weiterbildung?
Ja, ich möchte in einem halben Jahr ins Ausland gehen, um meine Englischkenntnisse zu verbessern. Danach habe ich vor, ein Studium zu beginnen, weiss jedoch noch nicht, in welchem Bereich. Bis dahin werde ich bei Swisscom bleiben.

Beschäftigen Sie sich in Ihrer Freizeit ebenfalls viel mit ICT-Themen?
Nur gelegentlich. Ich geniesse es, wenn ich nach der Arbeit „abschalten“ und an andere Dinge denken kann, wie beispielsweise Gitarre spielen. Zudem bin ich sehr gerne in der Natur. Jedes Jahr organisiere ich für meine Kolleginnen und mich ein Reittrekking, worauf ich mich immer riesig freue. Im Winter verbringe ich gerne Zeit in den Bergen zum Snowboarden.

Pascal Hartmann, Absolvent eines Umsteigerlehrganges in die Informatik mit Schwerpunkt Applikationsentwicklung, zweitbeste Gesamtnote Kanton Zürich, Note 5.7.

Herr Hartmann, Sie haben nach Ihrer Erstausbildung den Beruf gewechselt und eine auf zwei Jahre verkürzte Informatik-Ausbildung angetreten. Wie fühlen Sie sich nach Ihrem Abschluss? Haben Sie die „Lehre für Erwachsene“ als stressig empfunden?
Ich fühle mich erleichtert und bin froh, dass ich jetzt abends wieder etwas mehr Zeit habe. Das Ende der Ausbildung habe ich nicht viel stressiger empfunden als den Beginn. Jedoch war der Druck während der Abschlussarbeit etwas grösser.

Sie haben den Schwerpunkt Applikationsentwicklung gewählt. Was ist Ihr Thema der Abschlussarbeit?
Während meiner IPA habe ich einen Decoder für eBanking-Dateien entwickelt. Dieser stellt dem Benutzer die Daten der eingelesenen eBanking-Datei in einer lesbaren Form dar. Ebenfalls wird der Benutzer auf Fehler in der eBanking-Datei aufmerksam gemacht. Dieses Werkzeug wird heute als Hilfsmittel für Softwareentwickler eingesetzt, die zum Beispiel aus Vergütungsaufträgen eBanking-Dateien erstellen müssen.


Warum haben Sie sich für die Informatik entschieden?
Ich habe vor ein paar Jahren bereits eine Lehre als Elektromonteur abgeschlossen und ca. fünf Jahre auf diesem Gebiet gearbeitet. Das Technische bei elektrischen Steuerungen hat mich immer fasziniert. Später hatte ich dann die Möglichkeit, einen dreitägigen Programmier- und Datenbankschnupperkurs zu besuchen. Da habe ich gespürt, dass mich diese Materie sehr interessiert.

Wie geht’s nun beruflich weiter?
Ich werde im elterlichen Informatikbetrieb arbeiten. Dort bin ich unter anderem für die Planung, Entwicklung und Einführung von Softwareprojekten zuständig. Mich interessieren Weiterbildungsmöglichkeiten, um selber als Ausbilder in der IT tätig zu werden.

Sind Sie in Ihrer Freizeit ebenfalls viel mit IT beschäftigt?
Nach der Arbeit bin ich sehr selten mit IT beschäftigt. In meiner Freizeit bin ich am liebsten draussen, unternehme was mit Freunden oder mache Musik. Ebenfalls bin ich sehr interessiert an fremden Kulturen und biete begleitete Touren in das südliche Afrika an.

Max Hofer, Absolvent Schwerpunkt Generalist, beste IPA dieses Schwerpunkts, Note 5.7.

Wie fühlen Sie sich nach Ihrem Lehr-Abschluss?
Ich fühle mich sehr erleichtert, meine LAP abgeschlossen zu haben. Natürlich bin ich sehr stolz auf meine Leistung, zu den besten gehört zu haben. Das hätte ich nie erwartet. Ich habe die Zeit während der LAP als sehr hektisch empfunden, denn neben der IPA und der LAP habe ich noch für die BMS-Aufnahmeprüfung gebüffelt. All dies unter ein Dach zu bringen, hat sehr viel Disziplin und Durchhaltevermögen abverlangt.

Was haben Sie in der IPA für eine Aufgabe bearbeitet?
Die Swisscom IT Services Finance AG bietet ihren Mitarbeitern ein Programm namens Jenkins, welches den von ihnen programmierten Code automatisch und über Nacht auf Funktion und Fehler überprüft. Ich musste dieses Programm verschlüsselt auf dem Internet zur Verfügung stellen, so dass es beim unverschlüsselten Aufruf über den Webbrowser direkt und automatisch in eine verschlüsselte Verbindung wechselte. Da dies jedoch nur für Swisscom IT Services Finance AG Mitarbeiter gedacht ist und es frei im Internet zur Verfügung steht, musste ich zusätzlich ein Login via den Firmen internen Verzeichnisdienst einrichten. Die Verbindung von Jenkins zum Active Directory Server erfolgte via einer verschlüsselten LDAP Verbindung (LDAPS). Somit konnte die Sicherheit der Verbindung und die Sicherheit des Logins gewährleistet werden.


Warum haben Sie sich damals für die Informatik entschieden?
Ich war schon von klein auf mit Computern aufgewachsen und es hat mich schon immer fasziniert. Als es dann Zeit wurde eine Lehrstelle zu suchen, habe ich mich für die Fachrichtung Systemtechnik beworben. Von Swisscom erhielt ich die Zusage im Bereich Generalist. Rückblickend bin ich froh, diesen Entscheid getroffen zu haben.

Wie geht’s nun beruflich weiter? Planen Sie bereits eine Weiterbildung?
Ich habe anfangs Juli die Rekrutenschule bei der Infanterie begonnen. Von Dezember bis Juni arbeite ich weiterhin bei Swisscom. Ich schätze es sehr, dass sich Swisscom für ihre Lernenden einsetzt und ihnen die Chance bietet, weiter bei ihr zu arbeiten. Dann ab August 2012 werde ich die Berufsmaturität in einem Vollzeitstudium nachholen.

Sind Sie in Ihrer Freizeit ebenfalls viel mit IT beschäftigt? Oder was haben Sie sonst noch für Interessen?
Um ehrlich zu sein, bin ich in meiner Freizeit nicht sehr viel mit IT beschäftigt. In meiner Freizeit suche ich gerne Abwechslung mit diversen sportlichen Aktivitäten und verbringe viel Zeit mit meiner Freundin und meinen Kollegen.

Tobias Stähli

Wie fühlen Sie sich nach Ihrem Lehr-Abschluss?
Ich fühle mich gut. Nach zwölf Jahren Schule und einem Jahr Praktikum, ist es schön, die Erstausbildung abgeschlossen zu haben und richtig arbeiten zu können. Nicht dass ich nicht gerne zur Schule gegangen wäre, aber es ist doch schön, diesen Lebensabschnitt erfolgreich abgeschlossen zu haben.

Haben Sie das Ende Ihrer Lehre (IMS) hektisch/stressig empfunden?
Nein, eigentlich war ich nie besonders gestresst. In der IMS sind die wichtigen Abschlussprüfungen sehr schön verteilt. Die IPA selber war wegen einer guten Planung zu Beginn der Arbeit nicht allzu stressig, da ich dank meinem Zeitplan stets den Überblick über noch anstehende Arbeiten und den aktuellen Stand bekam. Die eingeplanten Reserven an den richtigen Stellen, verhinderten aufkommende Panik, wenn etwas mal länger dauerte als erwartet.


Was haben Sie in der IPA für eine Aufgabe bearbeitet?
Den optimalen Standort für einen WLAN-Access-Point zu finden, ist oft eine mühselige Angelegenheit. Die Software WLAN-Heatmapper greift genau an dieser Stelle unterstützend ein, indem es den Benutzer durch einen simplen Arbeitsablauf führt und dabei hilft, das WLAN zu vermessen. Ist dieser Vermessungsschritt abgeschlossen, wird dem Benutzer grafisch gezeigt, wo der WLAN-Access-Point wie gut sichtbar ist.

Dominik Alasu

Wie fühlen Sie sich nach Ihrem Lehr-Abschluss?
Erleichtert! Nun kann ich gelassen auf die LAP zurückblicken und freue mich sehr über das Resultat. Das Ende der Lehre war beruflich etwas stressig, da ich parallel zur LAP in einem Grossprojekt involviert war. Schlussendlich hat beides gepasst und ich bin sehr froh darüber.

Was haben Sie in der IPA für eine Aufgabe bearbeitet?
Meine IPA bestand aus drei Teilaufgaben. Bei der ersten Aufgabe wurde ein kleines Netzwerk mit einem Printserver inklusiv Ausfallkonzept konfiguriert und nach gewissen Richtlinien und Vorgaben angepasst (wie es bei uns im UniversitätsSpital in der Realität auch ist). Bei der zweiten und der dritten Aufgabe handelte es sich um spitalspezifische Reparaturen und Produktevaluierungen sowie um eine Neueinrichtung der Monitorkalibrierung eines Bildschirmes, an dem Röntgen- und CT-Bilder betrachtet werden.


Warum haben Sie sich damals für die Informatik (FachrichtungSupport) entschieden?
Darüber habe ich mir damals noch gar keine Gedanken gemacht. Für mich war es wichtig, einen Beruf in der Informatik zu erlernen. Ich merkte relativ schnell, dass ich hier am richtigen Platz sein würde, da ich täglich mit unterschiedlichen Berufsfeldern und Leuten konfrontiert wurde. Daher war die Kommunikation innerhalb des Spitals unumgänglich und das macht mir auch Spass.

Wie geht es nun beruflich weiter? Planen Sie bereits eine Weiterbildung?
Beruflich wird es im Unispital noch etwas weitergehen: Ich habe eine Stelle als Applikationsmanager bekommen, bei der ich die für den täglichen Betrieb im USZ nötigen Programme verwalte. Nach der RS überlege ich mir, die BMS nachzuholen und ein Studium für Medizininformatik in Basel zu beginnen.

Sind Sie in Ihrer Freizeit ebenfalls viel mit IT beschäftigt? Oder was haben Sie sonst noch für Interessen?
Eigentlich überhaupt nicht. Wenn man bei mir zu Hause ist, merkt man vielleicht an der Anzahl PCs, dass ich irgendetwas mit Informatik am Hut haben könnte. Meine andere grosse Leidenschaft in der Freizeit ist die Musik. Mit meinen zwei Brüdern und unserem Nachbarn sind wir seit kurzer Zeit wieder intensiv im Probenraum, um unsere Band «Your Life Story» auf Konzertbühnen in der ganzen Schweiz zu bringen.

Kommentare
hey super, Max!! :-)) megastolz
Dienstag, 6. Dezember 2011, J. Hofer

Max ich bi stolz uf Dich ;-)
Dienstag, 6. Dezember 2011, T.



Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Wie hiess im Märchen die Schwester von Hänsel?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER