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Zweiter Anlauf mit «Sandy Bridge»
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Zweiter Anlauf mit «Sandy Bridge»

Nachdem ein Hardware-Fehler Intel den Start für die «Sandy Bridge»-Plattform vermieste, sind die Geräte inzwischen da.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2011/05

     

Intel hatte mit seiner «Sandy-Bridge»-Plattform einen holprigen Start. Vorgestellt wurde die Architektur zu Beginn des Jahres, und nur kurz darauf wollten die meisten Hersteller auch schon erste Geräte mit den Chips lancieren. Rund einen Monat nach der Vorstellung der Plattform folgte dann die Hiobsbotschaft für Intel: In den «Sandy Bridge»-Chipsätzen wurde ein fehlerhafter Transistor gefunden, der dazu führen konnte, dass über kurz oder lang angeschlossene SATA-Geräte nicht mehr richtig funktionieren.
Was folgte, waren Rückrufaktionen der Hersteller, heftige Kritik an Intel und angeblich Millionenverluste für den Chipriesen. Inzwischen sind diese Probleme jedoch tempi passati: Der Chipsatz-Fehler wurde behoben, Intel liefert «Sandy Bridge» regulär aus und das Gros der Hersteller hat entsprechende Notebooks im Angebot.

Anforderungen des Business

Für die Hersteller – gerade im Business-Bereich – fiel die Verzögerung offenbar aber nicht allzu stark ins Gewicht. Gemäss Angaben von Dell entstand eine geringfügige Verzögerung bei der Produkteinführung. Lenovo spricht hier von einem Monat. Und HP erklärt, dass es bei Business-Notebooks für den Kunden ohnehin vor allem wichtig sei, dass eine Konfiguration möglichst lange unverändert am Markt verfügbar sei, damit ein stabiles Image erstellt werden könne, so Jonas Lorch, Category Manager Business Notebooks bei HP Schweiz. Laut Lorch wird die in dieser Marktübersicht präsentierte Probook-b-Serie rund zwölf Monate verfügbar sein, während bei günstigeren Consumer-Notebook-Linien die Konfiguration alle drei bis sechs Monate wechsle, womit keine Stabilität für eine gestaffelte Einführung gegeben sei.
Weiter erläutert Lorch zum Thema Business- versus Consumer-Notebook: «Die Gegenüberstellung von Consumer-Notebooks mit für Business-Anwender konzipierten Geräten ist nicht einfach, da die Anforderungen teilweise weit auseinander gehen, jedoch aus den reinen Hardware-Spezifikationen nicht direkt hervorgehen.» Lorch spricht dabei Themen wie den erwähnten Plattform-Lebenszyklus, aber auch Punkte wie ein stabiles Notebook-Gehäuse oder den Support an.

Schneller, günstiger, energieeffizienter

Die Hoffnungen der Hersteller in «Sandy Bridge» sind hoch, wie etwa Luzia Krieger von Littlebit erklärt. «Alle ein bis zwei Jahre steht ein Generationenwechsel der Plattform an. Diese Wechsel sind neben Betriebssystem-Neuerscheinungen wichtige Triebfedern des IT-Geschäfts.»
Nicolas Cuendet, Client Marketing Manager von Dell Schweiz, erläutert, was die neue Chip-Plattform dem Kunden bringt: «Die «Sandy Bridge»-Plattform bildet die zweite Generation der iCore-Prozessoren von Intel und bedeutet gleichzeitig eine Miniaturisierung der Bauweise des Prozessors von einer Leiterbahnbreite von 45 Nanometer (nm) der Vorgängergeneration hin zu den aktuellen 32 nm von Sandy Bridge. Das kommt hauptsächlich dem geringeren Energieverbrauch zugute.» Weitere Vorteile der neuen Plattform seien laut Intel eine zwanzigprozentige Leistungssteigerung für die CPU-Spitzenmodelle, bis zu zweifache Grafikleistung mit der neuen integrierten Intel HD Graphic 3000, eine Verdopplung der Übertragungsgeschwindigkeit mit SATA 6GB/s, Verbesserungen bei Antidiebstahls- (3G) und Wartungsfunktionen und die Unterstützung drahtloser Videoübertragung mit einer Auflösung bis zu 1080p. Und: «Im Bereich der Host-basierten Provisionierung ermöglicht eine verbesserte Systemverwaltung einem lokalen Rechner bei kabelgestützter Einbindung in ein bestehendes Netzwerk, sich ohne zentrales Netzwerkmanagement zu integrieren», so Cuendet.

Jonas Lorch von HP hebt derweil insbesondere den integrierten Grafik-Chip hervor. «Die Intel HD Graphics 3000 ist im Gegensatz zur bisherigen GMA HD direkt in den Prozessorkern der Sandy-Bridge-Prozessoren integriert und hat Zugriff auf den Level-3-Cache der CPU. Darüber hinaus integriert die HD Graphics 3000 auch eine eigene Einheit zum De- und Encodieren von HD-Videomaterial über einen von der CPU bekannten Turbo-Boost-Modus. Ein Notebook mit integrierter Intel HD Graphics 3000 reicht deshalb für praktisch alle relevanten Anwendungen eines Business-Anwenders. Der Verzicht auf einen dedizierten Grafikchip spart Kosten und Akkulaufzeit.»

Nutzen der zweiten Grafikkarte

Nichtsdestotrotz bieten verschiedene Hersteller ihre Modelle mit einer zusätzlichen, dedizierten Grafikkarte an. Dell und HP sind sich einig, dass die integrierte Grafikeinheit, die auf dem Niveau bisheriger Einsteiger-Grafikarten sein soll, für den Business-Bereich absolut ausreicht. Eine dedizierte Grafikkarte werde erst dann nötig, wenn vermehrt mit Multimedia-Inhalten gearbeitet wird. Dazu nochmals Jonas Lorch: «Da Intel HD Graphics 3000 erst Microsoft DirectX 10.1 und OpenGL 3.0 unterstützt, kann es für Business-Anwender mit erhöhten Grafikanforderungen Sinn machen, ein Notebook mit dediziertem Grafikchip zu wählen.» (mw)


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