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Es trifft immer die Letzten


Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2011/05

     

Von Alfred Breu, Vizepräsident ICT-Berufsbildung Schweiz

Ein Wandel in der Einschätzung der Informatik ist offenbar im Gange. Unlängst konnten wir entnehmen, dass die Nicht-Informatiker die ICT sogar besser einschätzen als die Fachleute der ICT-Berufe selber. Man erkennt, dass ohne ICT nicht mehr viel läuft. Nur die Informatiker/-innen selber haben offenbar teilweise noch das Gefühl, dass man sie als Kostenfaktor ansieht.
Wir stehen wieder einmal mitten in einem technischen Quantensprung. ICT-Mittel haben geholfen, Riesen-demonstrationen zu organisieren und sogar Diktatoren zum Abtreten zu zwingen. Die Konvergenz von Informatik und Kommunikation wird noch deutlich grössere Sprünge ermöglichen. Sie wird die Arbeit in allen Berufen der ganzen Industrie und Wirtschaft beeinflussen. Das verlangt aber auch eine neue Einstellung der Informatiker.
Da braucht es vor allem auch sehr viele Informatikerinnen – die mit den fraulichen Grundeigenschaften hier goldrichtig liegen und Dinge anders angehen. Es braucht Dienstleister/-innen, die Freude haben, wenn sie Probleme lösen können und nicht solche, die Bedingungen stellen. Es braucht solche, die in ihren Häusern am Frontgeschäft mitdenken, die mitentwickeln und dazu beitragen, dass es beispielsweise neue Steuerungen für Autos oder Kaffeemaschinen gibt, aber auch neue Operationstechniken oder Verkehrsleitsysteme und man die Steuererklärung nicht mehr ausdruckt, damit sie später wieder einscannt wird.

Es braucht Entwickler/-innen, innovative, offene, kommunikative und erfreute Leute, die helfen, dass Unternehmen aller Branchen blühen und mit ihren Produkten und Dienstleistungen Erfolg haben. Und vor allem braucht es genügend davon und gut ausgebildete – wenn wir nicht den Markt der genannten Dinge den Koreanern, Chinesen usw. überlassen wollen. Wenn es an den Grundlagen der Zulieferer fehlt, leidet eben der Letzte in der Reihe und das ist die gesamte Schweizer Wirtschaft – wenn sie auf die ICT warten muss.
Tun auch Sie etwas dafür, dass die Schweizer Wirtschaft vorne dabei ist.



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