Microsoft-Mitgründer Paul Allen hat seine Erinnerungen zu Papier gebracht und dürfte damit für einige Unruhe in der Chefetage des Redmonder Software-Konzerns sorgen. In dem Buch mit dem Titel "Idea Man: A Memoir by the Co-founder of Microsoft", das am 17. April erscheinen soll, geht Allen nicht gerade zimperlich mit seinen ehemaligen Kollegen um.
Wie das
"Wall Street Journal" berichtet, dem eine Vorab-Version des Werkes vorliegt, wird Bill Gates (Bild) darin vorgeworfen, er habe in den frühen 80er-Jahren Pläne geschmiedet, Allens Anteile an
Microsoft zu schmälern, indem er sich, Steve Ballmer und weiteren Anteilseignern Aktienoptionen zukommen lassen wollte. Nachdem Allen Ballmer und Gates zur Rede gestellt habe, hätten die zwei von den Plänen abgelassen und sich später auch bei Allen entschuldigt.
Laut "Wall Street Journal" ist über das ganze Werk eine gewisse Verbitterung spürbar. Paul Allen sehe seine Leistungen für den Software-Konzern zu wenig gewürdigt. Zudem nimmt es Allen in seinen Erinnerungen mit der Wahrheit offensichtlich nicht immer allzu genau: So spreche er über eigene Statements an Meetings, an denen er gar nie teilgenommen habe. Zudem bemüht er sich laut WSJ, seine Leistungen über jene von Bill Gates zu stellen.
Für Paul Allen haben sich seine Microsoft-Beteiligungen dennoch ausbezahlt: Auf der aktuellen Liste der Reichsten der Welt des "Forbes Magazine" (Swiss IT Magazine
berichtete) figuriert er auf Platz 57 mit einem geschätzten Vermögen von 13 Milliarden Dollar.
(rd)