Cloud Computing ist im Markt angekommen. Noch sind zwar nicht alle Kundenbedenken bezüglich Sicherheit, Abhängigkeit vom Cloud-Anbieter und fehlender Markttransparenz ausgeräumt. Und noch planen beziehungsweise nutzen gemäss MSM Research erst rund ein Viertel aller Schweizer Unternehmen konkrete Cloud-Services. Trotzdem ist das Marktwachstum beachtlich: Gemäss dem IDC Public Cloud Forecast lag das Wachstum 2010 56 Prozent über dem Vorjahr und soll auch für das laufende Jahr mit knapp 50 Prozent beindruckend sein. Trifft die Schätzung der Marktforscher zu, wird der Cloud-Markt in der Schweiz erstmals die 100-Millionen-Franken-Grenze knacken.
Unterschiedliche Cloud-Philosophien
Die Frage ist heute nicht mehr, ob sich Cloud Computing durchsetzen wird, sondern wann und mit welchen Services die Cloud-Transformation am besten angepackt werden soll – und vor allem mit welchem Dienstleister beziehungsweise Angebot. Denn obwohl alle Public-Cloud-Anbieter wie
Amazon,
Google,
Microsoft und Salesforce die generischen Nutzerversprechen wie Skalierbarkeit, Kosteneffizienz und Agilität für sich in Anspruch nehmen können, unterscheiden sich ihre Philosophien, Angebote und Visionen teilweise beträchtlich.
Im Fall von Microsoft können die wichtigsten Eckpfeiler der Cloud-Strategie wie folgt zusammengefasst werden: Microsoft glaubt an die Zukunft von Cloud Computing und hat sich zum Ziel gesetzt, auch im neuen Paradigma eine führende Rolle zu spielen.
Die Firma investiert deshalb hunderte Millionen Dollar in den Ausbau ihrer globalen Cloud-Infrastruktur und mittlerweile arbeiten gemäss Aussage von CEO Steve Ballmer mehr als 70 Prozent aller Entwickler in den
Microsoft Development Centers an Cloud-basierten Lösungen. Das Unternehmen ist sich aber bewusst, dass diese Transformation eine sehr lange Reise ist und neben Public-Cloud-Services auch mittelfristig noch lokal gehostete Dienstleistungen co-existieren werden. Microsoft hat den Anspruch, seine Dienstleistungen in der gesamten Geschäftsbreite von Produktivitätslösungen wie Office bis hin zu Desktop Management (Windows Intune) als Cloud Services anzubieten. Microsoft ist ausserdem überzeugt, dass Infrastructure-as-a-Service aus der Public Cloud eine Übergangslösung ist, bis sich das modernere und umfassendere Konzept von Platform-as-a-Service, also einer vollständig durch den Cloud-Anbieter betriebenen Applikationsplattform für Individual-Software, durchsetzen wird.
Neue Services: Office 365 und Windows Intune
Wie weit Microsofts Cloud-Zukunftsvisionen bereits Realität geworden sind, zeigt das aktuell verfügbare Public-Cloud-Angebot des Softwaremarktführers in den Bereichen Software- (SaaS) und Platform-as-a-Service (PaaS).
Gestartet hat
Microsoft seine Cloud Offensive 2010 mit der Business Productivity Online Suite (BPOS), der Cloud-Umsetzung seiner Communications- und Collaboration Services wie Exchange Online und Sharepoint Online. Mittlerweile nutzen tausende Kunden weltweit mit dutzenden Millionen von Usern dieses Angebot und auch in der Schweiz sind bereits über 200 Kunden mit BPOS online. Dieses Wachstum wird sich nochmals beschleunigen, wenn Microsoft im April die Beta- und im Juni dann die finale Version von Office365, dem zweiten Release seiner SaaS-Suite an den Start bringt. Dieses Offering wird dann nicht nur Server-seitig die 2010er Versionen beinhalten, sondern auch die Office 2010 Web Apps, die Browser-basierte Version von Microsoft Office.
Im Januar 2011 erfolgte der Launch von Dynamics CRM Online – wobei notabene die Cloud-Variante sogar vor der On-premise-Version veröffentlicht wurde. Und am 23. März wird schliesslich noch Windows Intune lanciert, ein Cloud-Service, der es IT-Verantwortlichen erlaubt, PCs eines Unternehmens über eine Web-basierte Konsole von jedem Ort aus zu verwalten und zu sichern, neue Software aufzuspielen oder bestehende Anwendungen zu ergänzen.
ETH und Sobees nutzen Azure
Parallel dazu entwickelt sich Microsofts PaaS-Plattform Windows Azure mit grossem Tempo weiter. Lanciert im Februar 2010, laufen heute bereits über 30’000 Applikationen weltweit darauf. Und auch in der Schweiz sind bereits rund hundert Projekte live, vom Social Media Startup Sobees, das sein grosses Wachstum dank Azure mit einem Drittel der Kosten einer traditionellen Lösung bewältigen konnte, bis hin zur ETH.
Christof Zogg ist Director Developer & Platform Group bei
Microsoft Schweiz
Sind Sie der nächste Preisträger des
Microsoft Switzerland Technology Innovation Award 2011? Mit dem Technology Innovation Award werden Personen und Teams anerkannt, die ein herausragendes Projekt auf Basis von Microsoft-Technologien entwickelt haben. Der Technology Innovation Award 2011 wird anlässlich der TechDays 2011 am 2. Mai 2011 in Basel überreicht. Ihre Vorschläge können Sie noch bis zum 17. April 2011 einsenden. Unter www.microsoft.ch/technologyaward finden Sie alle nötigen Informationen.
Möchten Sie mehr über Cloud Computing, Windows Azure oder andere Microsoft-Technologien erfahren? An den TechDays 11, die vom 4. bis 5. April in Genf und vom 2. bis 3. Mai in Basel stattfinden, haben Sie Gelegenheit dazu. Dort erwartet Sie ein volles Programm mit insgesamt 90 Sessions für Entwickler, Software-Architekten und IT-Profis. Neben Azure können die Konferenzteilnehmer Themen wie Silverlight 5, Visual Studio 2010, IE9, HTML 5, Office 365, Lync Server 2010, SQL Server und Sharepoint 2010 verfolgen. Mehr Information und ein Registrierungsformular finden Sie unter www.techdays.ch.