Siebzig Prozent der IT-Freiberufler waren im ersten Halbjahr 2010 zu 81 bis 100 Prozent ausgelastet, wie eine Online-Umfrage der IT-Projektbörse Gulp ergab. Die Nachfrage nach externer Projektunterstützung steigt seit Anfang 2010 stetig an. Die drei bisher besten Monate des Jahres waren Juli, August und September mit jeweils mehr als 12'000 Projektanfragen, die über Gulp an IT-Selbstständige zugestellt wurden. Von der hohen Nachfrage profitierten IT-Freelancer nicht nur, was ihre Auslastung angeht, sondern auch punkto Stundensätze. An der Umfrage nahmen 500 IT-Freelancer teil.
In der Umfrage lässt sich die Tendenz beobachten, dass Freelancer entweder "sich vor Projekten nicht retten können" oder gar kein Projekt haben: Der Anteil nicht oder kaum ausgelasteter Freiberufler (10 Prozent) liegt zum Beispiel über dem der Consultants mit mittlerer Projektauslastung zwischen 61 und 80 Prozent (9 Prozent).
Vierzig Prozent der IT-Freiberufler erwarten, dass die Stundensätze in absehbarer Zeit steigen werden. Diejenigen 11 Prozent, die mit einem Sinken rechnen, gehören laut Gulp mit grosser Wahrscheinlichkeit nicht gut ausgelasteten Umfrageteilnehmern. Laut der Stundenansatz-Auswertung von Gulp haben die Freelancer ihre durchschnittlichen Honnorarvorstellungen im August bereits um einen Euro auf 71 Euro erhöht.
IT-Selbstständige erwarten überdies eine deutlich bessere zweite Jahreshälfte. Vor allem soll der Anteil der Freelancer mit einer Auslastung von unter 20 Prozent von 10 im ersten Halbjahr auf fünf Prozent sinken. Die Mehrheit der IT-Freiberufler ist also nicht nur gut ausgelastet, sondern glaubt daran, dass es bergauf geht.