Die aktuelle Windows-Server-Version 2008 R2 ist die letzte Ausgabe von Microsofts Server-OS, die auf der Itanium-Architektur IA64 läuft. Dies ist einem Eintrag von Senior Product Manager Dan Reger im Blog von Microsofts Serverabteilung zu entnehmen. Auch SQL Server 2008 R2 und Visual Studio 2010 seien die letzten Ausgaben mit Itanium-Unterstützung. Für Microsoft sei das Itanium-Geschäft ohnehin wenig bedeutend: Die Anzahl verkaufter IA64-Lizenzen sei im Vergleich zum x64-Geschäft vernachlässigbar. Der Mainstream-Support für Itanium-basierte Systeme werde bis Juli 2013 gewährleistet, der Extended Support bis 2018.
Das Aus fürs Itanium-Windows dürfte für den CPU-Hersteller Intel zwar unangenehm, aber nicht katastrophal sein. Mit einiger Verspätung kam erst kürzlich die neue vierkernige Itanium-Generation "Tukwila" auf den Markt, mit der Intel die Serverhersteller bei der Stange halten will. In Zukunft soll es noch mindestens zwei weitere Generationen des 64-Bit-Prozessors geben. Bereits kurz vor dem Tukwila-Release hatte indes schon Red Hat verlauten lassen, die nächste Version seiner Linux-Distribution werde die Itanium-Architektur nicht mehr unterstützen. Dennoch: Die meisten Itanium-Systeme kommen von HP und laufen unter dem hauseigenen Betriebssystem HP-UX – und HP hat mehrfach erklärt, man setze auch weiterhin auf die Itanium-Plattform.