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Nikon Coolpix 880

Die hervorragend ausgestattete und dennoch günstige Nikon Coolpix 880 eignet sich sowohl für Amateure als auch für semiprofessionelle Fotografen.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2000/39

     

Mit der Coolpix 880 präsentiert Nikon, Seriensieger bei Vergleichstests, die kleine Schwester der Coolpix 990, die im vergangenen Juni den PC-Guide-Vergleichstest von 3,3-Megapixel-Kameras gewonnen hat. Allerdings handelt es sich bei der neuen Kamera keineswegs um eine "abgespeckte" Variante. Im Gegenteil: Die Coolpix 880 bietet weitgehend dieselben Features und wurde teils noch um zusätzliche Funktionen erweitert.


Professionelle Features

Der wohl offensichtlichste Unterschied zwischen den beiden Kameras ist das Gehäuse. Hier hat Nikon auf ein schwenkbares Objektiv verzichtet, was die Coolpix 880 zwar handlicher, aber auch weniger vielseitig macht. Statt aus Magnesium besteht das Gehäuse der 880 darüber hinaus grösstenteils aus Kunststoff. Dadurch ist sie einerseits leichter, andererseits aber auch ein bisschen weniger strapazierfähig.



Abgesehen davon fehlen der Coolpix 880 bloss zwei Features der 990er: So findet sich am Gehäuse der neuen Kamera keine Anschlussmöglichkeit für einen externen Blitz, und der optische Zoombereich wurde auf 2,5fach reduziert (38-95 mm statt 38-115 mm).
Die Bedienung der Coolpix 880 erfolgt über ein zentrales Einstellrad, einen multifunktionalen Wippschalter und acht teils mehrfach belegte Buttons. Trotz der vergleichsweise hohen Zahl von Bedienelementen fällt die Handhabung der Kamera leicht. Die Tasten sind gut zu erreichen, teilweise für grosse Finger allerdings eher schwer zu drücken. Die übersichtlichen Menüs lassen sich mit dem Wippschalter problemlos durchforsten.




Das zentrale Einstellrad gewährleistet den Zugriff auf die verschiedenen Belichtungssteuerungsmöglichkeiten. Neben den üblichen Automatiken (Programm, Zeit, Blende), manueller Belichtungssteuerung und -korrektur sowie der Möglichkeit für automatische Belichtungsreihen bietet die Coolpix 880 zusätzlich einen Vollautomatik-Modus sowie elf Motivprogramme für problembehaftete Aufnahmesituationen (darunter Nachtporträt, Feuerwerk, Sonnenuntergang und Gegenlicht). Mit diesen Programmen will Nikon auch ungeübten Fotografen die Aufnahme schwieriger Motive mit grösstmöglicher Perfektion ermöglichen.



Wie bereits das Vorgängermodell Coolpix 990 bietet auch die Coolpix 880 im Playmodus umfassende Informationen über die aufgenommenen Bilder. Neben Aufnahmedetails wie Zeit und Blende verfügt die Kamera über eine Histogramm-Ansicht, die durch die Anzeige der Verteilung von Schwarz- und Weisswerten im Bild auf einen Blick zeigt, ob die Aufnahme belichtungstechnisch gelungen ist. In einer anderen Ansicht zeigt die Kamera die Bereiche an, auf die der Autofokus scharfgestellt hat, was ein grosse Hilfe ist, wenn man auf dem kleinen Display überprüfen will, ob mit der Aufnahme die ursprüngliche Bildidee umgesetzt worden ist. Diesem Zweck dient auch die neue Bild-im-Bild-Funktion, die die letzte Aufnahme als Miniatur neben dem aktuellen Bild im Monitor anzeigt.



Das abschaltbare Display bietet darüber hinaus eine Index-Ansicht mit bis zu neun Miniaturen der Aufnahmen sowie eine Zoomfunktion.




Hervorragende Bildqualität

Gespeichert werden die Bilder von der Coolpix 880 auf CompactFlash-Karten, als Formate stehen JPEG und TIFF (unkomprimiert) sowie Quicktime zur Verfügung. Je nach Format und Aufnahmequalität finden auf der mitgelieferten 16-MB-Karte zwischen einem und 333 Bildern Platz.



Die Bildübertragung auf den PC erfolgt über den integrierten USB-Port. Dabei meldet sich die Kamera über den Treiber als zusätzliches Laufwerk beim PC an, die Übertragung der Dateien geschieht per Drag&Drop. Für Besitzer älterer PC bietet Nikon optional auch ein an den USB-Port der Kamera passendes serielles Kabel an.




An Software liefert Nikon das Bildübertragungsprogramm Nikon View 3.1, den Bildmanager Photostation 4.0 sowie die Light-Edition von Photoshop 5.0 mit.



Eine Neuerung hat Nikon bei der Stromversorgung eingeführt. Statt vier Batterien vom Typ AA muss nun ein 2CR5-Lithiumblock eingesetzt werden, der für ca. 110 Minuten reicht. Optional sind ein Lithiumionen-Akku sowie ein passendes Ladegerät erhältlich, das gleichzeitig als Netzgerät für die Kamera dienen kann.



Bei der Bildqualität erlebt man erwartungsgemäss wenig Überraschungen. Schärfe und Auflösung der Aufnahmen sind exzellent, und auch bei Farben, Sättigung und Rauschverhalten gibt sich die Kamera keine Blösse. Der automatische Weissabgleich funktioniert meist einwandfrei. Bei schwierigen Lichtverhältnissen kann er manuell angepasst werden, wofür die Kamera fünf Voreinstellungen mit Feinabstimmungsmöglichkeiten bietet.



Erwähnenswert sind schliesslich die Erweiterungsmöglichkeiten für die Coolpix 880. Zusammen mit einem optional erhältlichen Adapter stehen für die Kamera diverse Objektivvorsätze zur Verfügung, darunter zwei Teles, ein Fisheye oder ein Dia-Kopiervorsatz.



Insgesamt liefert Nikon mit der Coolpix 880 eine Kamera, die sich hinter ihrer grossen Schwester Coolpix 990 nicht zu verstecken braucht und durchaus das Zeug zu einem künftigen Testsieger hat. Die einfache Handhabung und die hervorragende Bildqualität vermochten ebenso zu überzeugen wie die ausgewogene Mischung von speziellen Features für Einsteiger und semiprofessionelle Fotografen.



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