cnt

Das Tablet für Handnotierer

Das D-Note DNA500 ermöglicht die einfache und medienbruchfreie Digitalisierung von handschriftlichen Notizen - auch mehrfarbig.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2008/01

     

Papierloses Büro hin, elektronische Textverarbeitung her – auch heute noch werden Notizen in Sitzungen, am Telefon oder unterwegs am einfachsten und beliebtesten ganz klassisch mit Stift und Papier gemacht. Allerdings ist diese Vorgehensweise nur ganz selten optimal – meist müssen die handgeschriebenen Notizen später in einen Kalender, ein Sitzungsprotokoll, ein CRM-System oder in eine andere Anwendung eingepflegt werden. Und das passiert typischerweise am Computer.


Wer seine handschriftlichen Notizen ohne Medienbruch am PC weiterverarbeiten will oder muss, kann sich heute beispielsweise eines Tablet-PCs bedienen. Dieser ist aber – trotz einem im Vergleich zu anderen Computern recht geringen Gewicht – meist nicht die erste Wahl als permanenter Begleiter und Notizbuchersatz. Ähnliches gilt für Smartphones mit Touchscreen, die zwar in den meisten Fällen eine durchaus brauchbare Notizfunktion bieten und bei denen auch das Gewicht kein Thema ist: Hier liegt der Mangel am für umfangreichere Notizen zu kleinen Bildschirm.



Eine geradezu optimale Lösung bietet sich da in Form eines «normalen» Notizblocks mit PC-Anbindung: Davon gibt es mittlerweile verschiedene Ausführungen, beispielsweise von ThinkGeek oder Logitech. Wir haben das Modell D-Note DNA500 von LaPazz getestet, das in der Schweiz von Arp Datacon angeboten wird.


Mehrfarbig notieren

Im Prinzip besteht das D-Note DNA500 aus einem knapp zwei Zentimeter dicken Plastikgehäuse, in das ein normaler A5-Notizblock eingeschoben werden kann. Entsprechend ist das Gehäuse auch einige Zentimeter grösser als das A5-Format, weil auf der linken Seite noch Platz für die Bedienelemente benötigt wird. Diese bestehen aus einem kleinen Monochrom-Display, auf dem Statusmitteilungen angezeigt werden, sowie fünf Buttons: Ein-/Ausschalter, ein Knopf, um neue Seiten anzulegen, zwei für die Navigation durch die Statusanzeigen und gespeicherten Seiten sowie ein Löschknopf.

Da die Digitalisierungsfunktion des Notizblocks elektromagnetisch funktioniert, darf der eingelegte Block eine bestimmte Dicke nicht überschreiten, weil sonst kein Kontakt zwischen Stift und Oberfläche mehr hergestellt werden kann. Diese Grenze liegt bei 1,5 Zentimetern oder rund 150 Seiten. Zum Einsatz kann dabei ein handelsüblicher Notizblock kommen, es wird keinerlei (teures) Spezialpapier benötigt. Ausserdem lässt sich das D-Note im Hoch- und im Querformat nutzen.
Angetrieben wird der elektronische Notizblock von vier AAA-Batterien, die laut Hersteller bis zu 100 Stunden durchhalten sollen. Um die Batterien zu schonen, schaltet sich das Gerät nach einigen Minuten Leerlauf (einstellbar) automatisch ab.

Weiter im Gehäuse verborgen sind ein Flash-Speicher mit 32 MB Kapazität und ein USB-1.1-Anschluss für die Verbindung zum PC. Das D-Note DNA500 unterstützt bis zu 99 Ordner respektive Notizbücher mit jeweils bis zu 199 Seiten.
Zu dieser Grundhardware kommen zwei mitgelieferte Spezialstifte, die mit einer Batterie bestückt sind. Ausserdem beinhalten die Stifte natürlich eine normale Kugelschreiber-Mine, mit der auf das Papier geschrieben und gezeichnet werden kann. Im Gegensatz zu manchen vergleichbaren Digitalisierstiften ist das Look&Feel der LaPazz-Stifte recht angenehm und kaum von einem normalen Kugelschreiber zu unterscheiden. Die integrierte Batterie soll nach Herstellerangaben bis zu 1000 Stunden im Dauerbetrieb durchhalten.


Der Clou am D-Note DNA500 ist dabei, dass das Gerät auch mit mehreren Farben zurechtkommt. Mitgeliefert werden die Stiftfarben Rot und Schwarz, optional erhältlich ist ein zusätzlicher blauer Stift. Durch dieses Feature können Hervorhebungen bereits handschriftlich vorgenommen werden; sie lassen sich über die mitgelieferte Software natürlich nach der Übertragung auf den PC beliebig weiterbearbeiten.



Insgesamt hat die Hardware nur wenige Schwachpunkte: Einer davon ist die fehlende Vorschau auf die gespeicherten Notizen. Zwar ermöglicht das Display die schnelle Navigation durch alle gespeicherten Seiten, es ist aber nicht möglich, über eine Vorschau den Inhalt dieser Seiten zu erkennen. Wer also eine bestimmte Seite benötigt, um Ergänzungen und Nachträge einzufügen, und nicht zuvor akkurat jede Seite numeriert hat, braucht entweder ein gutes Gedächtnis oder viel Glück. Wünschenswert wäre ausserdem im Sinne des Umweltschutzes ein integrierter Akku, der sich über den USB-Anschluss wiederaufladen liesse.


Flexible Software

Mit dem D-Note DNA500 wird die Software Digital Organizer geliefert, mit der sich die proprietären Speicherformate des Notizblocks lesen lassen. Die Übertragung der gespeicherten Notizen auf den PC erfolgt über den USB-Anschluss problemlos. Mit der Software kann man nun die Notizen verändern, kommentieren oder andersweitig weiterbearbeiten, nicht aber in getippten Text umwandeln. Dafür wird die OCR-Software MyScript Notes for U von Visionobjects mitgeliefert, allerdings bloss als 30-Tage-Testversion.


Aus Digital Organizer lassen sich die Notizseiten ganz oder teilweise per Copy&Paste beispielsweise in Word und andere Textverarbeitungsprogramme übertragen, wo sie als Bild eingefügt werden. Ausserdem kann man die Seiten in die Bildformate JPG und BMP sowie ins PDF-Format exportieren und diese speichern oder als Mail-Attachment versenden; optional können Teile der Notizen auch direkt als Mail verschickt werden, wiederum als eingebettetes Bild.



Auf der CD mit der Software ist auch das Handbuch zum D-Note untergebracht: Allerdings muss man es erst über den Explorer suchen, über das selbständig startende Menü ist es nicht zugänglich. Das ist insofern schade, als das D-Note DNA500 einige Features zu bieten hat, die sich erst über das Handbuch erschliessen. Ganz so intuitiv, wie es auf den ersten Blick erscheint, sind einige Funktionen des Notizblocks in der Praxis dann doch nicht zu bedienen.


Auch als Tablet nutzbar

Ist das D-Note DNA500 erst mal mit dem Computer verbunden, kann es auch als Pen-Tablet (bekannt vor allem von Wacom) genutzt werden. So wird es beispielsweise möglich, handschriftliche Notizen, Unterschriften oder auch Skizzen direkt in eine passende Anwendung zu schreiben respektive zu zeichnen. Dabei wird der schwarze Stift genutzt, der in diesem Modus auch als simple Ein-Tasten-Maus fungiert. Mit einigen Windows-Vista-Versionen (Home Premium, Business, Ultimate) kann ausserdem die integrierte Handschriften-Erkennung zusammen mit dem D-Note eingesetzt werden.



Alles in allem bietet das D-Note DNA500 damit ein rundes Feature-Set, und das zum vergleichsweise recht günstigen Preis. Bemängeln lässt sich allenfalls, dass das Gerät ohne wiederaufladbaren Akku kommt und es keine Vorschau auf die gespeicherten Notiz-Seiten bietet.




Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Wieviele Zwerge traf Schneewittchen im Wald?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER