Mehr Intelligenz im Netzwerk


Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2004/17

     

Vom Digital Dashboard, vor wenigen Jahren noch gross propagiert, redet heute bei Microsoft keiner mehr. Auch wenn das Bereitstellen und Aufbereiten von Informationen noch immer zu den grundlegenden Funktionen im Intranet gehört, wird von einem Intranet-Portal der neusten Generation mehr verlangt: Es soll dabei helfen, Business-Prozesse zu verbessern, die Zusammenarbeit zu fördern und Funktionen vom Content Management über Project Management und Workflow Processing bis hin zur Business Intelligence unter einer Oberfläche zu vereinen. Microsoft hat um seinen SharePoint Portal Server 2003 herum eine ganze Palette an Produkten und Technologien für funktionsreiche Intranet-Lösungen zusammengestellt. Welche Strategie die Redmonder dabei verfolgen, welche Funktionalitäten bereits zur Verfügung stehen und wo die Integration noch hapert, lesen Sie ab Seite 30.


Gefordert: Sinnvolle Nutzung der Netzinfrastruktur

Mit einem leistungsfähigen Intranet-Portal steigt automatisch auch die Belastung für das Netzwerk, das mit zahlreichen anderen Anwendungen von ERP über B2B und Mobile Computing bis hin zu nichtgeschäftlichen Tätigkeiten wie der Nutzung von Tauschbörsen, Online-Spielen oder Internet-Radio häufig bereits am Anschlag ist. Die Möglichkeiten, die Performance im LAN auszubauen, sind aber meist begrenzt – und nicht zuletzt bleibt als Flaschenhals die Anbindung ans WAN. Damit geschäftskritische Anwendungen stets über genügend Bandbreite verfügen, sind deshalb «intelligente» Netzwerke nötig, die aus der vorhandenen Infrastruktur das Maximum herausholen, Netzwerkprobleme automatisch lösen und die Ressourcen sinnvoll verteilen. Unser Grundlagen-Artikel zeigt ab Seite 35, wo die Probleme liegen und wie ein «intelligentes» Netz aufgebaut sein könnte.






Intelligenz im Netzwerk ist aber auch auf einer anderen Ebene gefordert: bei der Identifikation der Benutzer. In der realen Welt wird die Identifikation föderativ gehandhabt – ein Basler Führerausweis ist nicht nur in der ganzen Schweiz, sondern auch in anderen Ländern gültig, weil zwischen den Amtsstellen Vereinbarungen zur gegenseitigen Anerkennung bestehen. In der virtuellen Welt des Internet soll dieses Modell nach dem Willen der Liberty Alliance ebenfalls Einzug halten, wie Dr. Hellmuth Broda, Sun-CTO und Sprecher der Alliance, im Gespräch mit InfoWeek ab Seite 38 erklärt. Die Probleme, so Broda, seien dabei nicht technischer, sondern vielmehr vertragsrechtlicher und politischer Natur. Dennoch ist das Modell der Liberty Alliance derzeit der vielversprechendste Ansatz für Identity Management im Internet – das Konkurrenzmodell von Microsoft, das umstrittene Passport-System mit seiner globalen User-ID, wird nur noch für End-User-Anwendungen wie Hotmail und Ebay genutzt.




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