Editorial

Benchmarks für die Katz

Wichtiger als reine Rechenleistung sind Usability und die Gesamtkosten (TCO), die ein System verursacht.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2003/13

     

Apple wirbt zur Zeit damit, den schnellsten Personal Computer anzubieten. Doch die Behauptung blieb nicht lange unwidersprochen: Keine 24 Stunden vergingen, und die Ergebnisse wurden angezweifelt (siehe Seite 15). Doch eigentlich ist es egal, wer recht hat. Benchmark-Tests hängen stets von der Konfiguration und den getroffenen Tuning-Massnahmen ab. Beispielsweise lässt sich die Performance jedes Windows-Rechners mit den geeigneten Massnahmen um mindestens 5 bis 10 Prozent anheben. Angefangen beim schnelleren Systemstart über die Anhebung der Rechenleistung bis hin zur Reaktionszeit der Peripheriegeräte lässt sich fast überall noch ein Quentchen Leistungssteigerung herauskitzeln. Doch abgesehen von wenigen Cracks schenkt dem kaum jemand Beachtung, und 95 Prozent aller Client-Rechner liefern nicht die maximal mögliche Performance.



Aussagen wie "The Worlds Fastest Personal Computer" sind eine reine PR-Massnahme und sollten auf einen Kaufentscheid kaum Einfluss haben. Viel wichtiger als reine Rechenleistung sind
ohnehin die Usability und die Gesamtkosten (TCO), die ein System verursacht. Nur hat eine Aussage wie "schnellster Rechner der Welt" halt viel mehr Sex als anderen Werbebotschaften.




Deshalb mein Tip: Geniessen Sie Benchmark-Test mit Vorsicht; insbesondere wenn sie nicht von unabhängiger Seite kommen. Im Grunde genommen verhält es sich damit wie mit Studien: Trauen Sie keiner, die Sie nicht selbst gefälscht haben!


Sesselrücken

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