Editorial

E-Shopping: Rechnung oder Kreditkarte bevorzugt

Viel sicherer als der Einkauf in der realen Welt ist die Bezahlung per Karte im Online-Shop.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2002/22

     

Ich zähle mich zu den regelmässigen Online-Shoppern. Dies vor allem deshalb, weil mir meist die Zeit fehlt, um mich in den real existierenden Geschäften umzusehen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Kein Anfahrtsweg, kein Gedränge vor den Auslagen und kein Anstehen an der Kasse. Alles Faktoren, die ich ausserordentlich schätze. Dazu habe ich in Minutenschnelle die Möglichkeit, die Preise bei verschiedenen Anbietern zu vergleichen, um mir die günstigste Variante herauszupicken.



Habe ich den Warenkorb gefüllt, wähle ich für die Bezahlung meist die altbekannte Rechnung, eine Möglichkeit, welche die meisten Online-Shops in der Schweiz anbieten. Steht dieser wohl einfachste Weg nicht zur Verfügung, entscheide ich mich für die Kreditkarte. Negative Erfahrungen habe ich auf diesem Weg noch nie gemacht. Auch findet sich in meinem Bekanntenkreis niemand, der beim Online-Shopping schon einmal über den Tisch gezogen wurde.




Anders beim konventionellen Einkauf per Karte: Hier sind mir zwei Fälle von Betrügereien bekannt. Einmal wurden schlicht und einfach die Karteninformationen abgeschrieben und dann damit online eingekauft. In einem anderen Fall wurde bei einem Asienurlaub gleich die Karte kopiert und dann via Bankomat belastet. Für die Karteninhaber waren die Zwischenfälle zwar ärgerlich, doch liessen sich beide Fälle in Zusammenarbeit mit den Kartenherausgebern in kurzer Zeit bereinigen.



Viel sicherer als der Einkauf in der realen Welt ist die Bezahlung per Karte im Online-Shop. Meiner Meinung nach sind deshalb alternative Bezahlmöglichkeiten wie beispielsweise das BillBox-Paymentsystem per Telefon vollkommen überflüssig. BillBox behauptet auf der Website, es brauche ein "sicheres und zuverlässiges Zahlungsverfahren". Einverstanden, nur übersehen die Betreiber, dass ein solches mit der Kreditkarte bereits zur Verfügung steht.



Ein weiterer Punkt, der mir an alternativen Zahlungssystemen missfällt: Ich lege Wert darauf, alle meine Online-Einkäufe auf einer einzigen Abrechnung kontrollieren zu können - und zwar auf meinem Bankauszug. Ich will Belastungen von Online-Einkäufen weder zusätzlich auf meiner Telefonrechnung kontrollieren, noch irgend eine virtuelle Brieftasche auf meinem Rechner installieren.



Wer dem Online-Einsatz der Kreditkarte nach wie vor skeptisch gegenüber steht, kann sich seit neuestem mit einem zusätzlichen Verifizierungsverfahren absichern. Wir berichten darüber im E-Payment-Report in dieser InfoWeek-Ausgabe.



Die Einführung dieser Zusatzsicherung macht durchaus Sinn. Das System hilft, das Vertrauen in die Online-Kreditkarten weiter zu stärken. Die Gefahr betrügerischer Belastungen tendiert damit gegen Null, wovon sowohl Shop-Betreiber als auch Kartenherausgeber gleichermassen profitieren.



Unter dem Strich plädiere ich deshalb dafür, dass alle E-Shops, die das erweiterte Sicherheitssystem ihren Kunden offerieren, mit tieferen Abgabeprozenten belohnt werden.



Würde diese Ermässigung dann noch an den Kunden weiter gegeben werden, wäre die Win-Win-Situation für alle Seiten perfekt.

(rd)


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