Weblogs: Das Knowledge-Tool für IT-Profis

Weblogs gehören zu den grossen Internet-Phänomenen der letzten zwei Jahre. Zum Verständnis: Weblogs sind digitale und öffentlich zugängliche Logbücher, über die eine Person - der sogenannte Blogger - aus ihrer Sicht wichtige Inhalte
wie Kommentare, Tips, News oder Erfahrungen in chronologischer Form publiziert. Anfänglich wurden Blogs - oft nicht mal zu Unrecht - als Profilierungsplattform für gelangweilte Egomanen und Hobby-Journalisten belächelt. Mittlerweile ist die Blogging-Community erwachsen geworden und hat sich insbesondere in der IT-Industrie zu einem veritablen Knowledge-Tool gemausert. Am Gesamtwert der Weblog-Community tragen aber nicht nur die vielen bloggenden Softwaregurus und Technologie-Päpste bei, sondern vor allem auch eine riesige Schar von "gewöhnlichen" IT-Professionals, die über ihre Logbücher wertvolle Tips aus der Praxis preisgeben. Von Erfahrungen mit Software-Produkten in einer bestimmten Server-Konfiguration über hilfreiche Codebeispiele bis hin zu ersten Eindrücken zu neuen Technologien findet man in Weblogs Informationen, an die man bislang nur sehr schwer oder gar nicht herangekommen wäre. Zudem sorgt der schnelle und stetige Wandel in der IT-Branche für hohen Wissensdurst und verlangt nach permanentem Lernen. Gerade Software-Entwickler und IT-Administratoren können mit einer guten Auswahl an regelmässig konsultierten Blogs diesen Informationsbedarf besser bewältigen und gleichzeitig von einem soliden Wissensvorsprung profitieren.

Für mich sind Weblogs in den letzten eineinhalb Jahren zu einer unverzichtbaren Informationsquelle geworden. Die Zahl der von mir regelmässig konsumierten Blogs ist von anfänglich 10 inzwischen auf weit mehr als 100 Logbücher angewachsen. Dabei bin ich mir ziemlich sicher, dass mir zu den für mich gerade relevanten Themen kaum mehr ein wichtiger Informationshappen entgeht. Wer im IT-Bereich arbeitet, sollte sich das Weblog-Angebot auf jeden Fall etwas genauer unter die Lupe nehmen. Damit das Blog-Reading auch tatsächlich zum Erfolg führt, hier ein paar wichtige Tricks:

• Newsreader: Auf jeden Fall sollte man sich einen Newsreader à la FeedDemon oder NewzCrawler zulegen und damit RSS-Feeds interessanter Blogs abonnieren. So kann man im Handumdrehen täglich Dutzende von Blogs überwachen, ohne dabei wichtige Postings zu verpassen.

• Optimieren: Die Palette der abonnierten RSS-Feeds sollte man laufend optimieren und schwächere durch bessere Blogs ersetzen. Gute Blogs lassen sich oft aufspüren, indem man den Verweisen seiner aktuellen Lieblingslogbücher folgt.

• Online-Aggregatoren: Mittlerweile gibt es zu vielen wichtigen IT-Themen wie beispielsweise Java, .Net, PHP, Flash etc. Online-Dienste, die Postings aus diesem Themenbereich aggregieren und wiederum als RSS-Feed publizieren. Damit kann man sich auf einen Schlag eine Fülle von themenorientierten Blogs abonnieren.

• Suchagenten: Zu Themen, für die man sich gerade brennend interessiert, sollte man sich einen Suchagenten einrichten. Bei der RSS-Searchengine Feedster etwa können Suchresultate als RSS-Feeds abonniert werden, die einem laufend über die neuesten Postings zum entsprechenden Suchbegriff auf dem Laufenden halten.