IT-Stützen fürs Personalmanagement
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2006/08
Mit 185 Ausstellern konnten die Veranstalter der diesjährigen Personal Swiss einen neuen Rekord verbuchen. Die Anzahl Besucher, welche die Fachmesse für Personalmanagement Anfang April in die Zürcher Messehallen zu locken vermochte, blieb mit rund 2800 allerdings auf dem Niveau des Vorjahres. Neben persönlichem Networking, Praxisforen, der Aktionsfläche Training sowie diversen Vorträgen und Diskussionsrunden bot ihnen die Messe vor allem die Möglichkeit, sich mit der aktuellsten Personal-Software aus dem In- und Ausland vertraut zu machen.
Die IT-Schwerpunkte an der fünften Ausgabe der Personal Swiss setzte die Mannheimer Veranstalterin Spring Messe Management bei Zeitmanagement und Zutrittskontrolle sowie Business Process Outsourcing, Business Process Management und Recruiting. Ausserdem waren diverse
E-Learning-Spezialisten vertreten.
In der Sparte Zeiterfassung etwa präsentierte BK-Soft Neuerungen in ihrer TimeAs-Software. Das Programm lässt sich nun zusätzlich für die Erfassung von Projektzeiten und Leistungen nutzen. Es richtet sich vornehmlich an öffentliche Verwaltungen sowie Architektur- und Ingenieurbüros. Mit Zeiterfassungsterminals wiederum wartete Mobatime Swiss auf. Die Stationen können bei Bedarf auch als Zutrittsregelungs-Geräte eingesetzt werden. Ebenfalls vollintegrierte Systeme für Zeitwirtschaft und Zutrittskontrolle stellte die Firma Zeit AG mit Sitz in Sursee vor.
Verschiedene Varianten für die Nutzung ihrer Inel-Pers-Software für Lohnbuchhaltung und Personalmanagement bot die Sirnacher Inel-Data feil. Das Paket kann entweder als In-house-Installation oder als ASP-Dienstleistung (Application Service Provisioning) via Internet eingesetzt werden. Ausserdem übernimmt Inel-Data im Rahmen eines BPO-Modells (Business Process Management) auf Wunsch auch die Pflege und die Verarbeitung der Daten selbst.
Ebenfalls auf der BPO-Schiene fährt ADP mit dem Online-Personalsystem e-Hypervision. Mit SAP zusammen bietet ADP zudem die BPO-Lösung GlobalView für die weltweite Vereinheitlichung der Verwaltungsprozesse im Personalwesen an. Um ein eigentliches Human Capital Management (HCM) und die Prozesse zwischen einem Unternehmen und seinen Mitarbeitern kümmert sich die im thurgauischen Weinfelden niedergelassene IT-Beratungsfirma Cromwell Business Resultancy. Sie bietet entsprechende Dienstleistungen für die Mitarbeiterbewertung sowie in den Bereichen Customer Relationship Management und Business Process Management an.
Für die Leistungsverwaltung ausgelegt ist b.on.target, das die Walliseller Orfas an der Personal Swiss zeigte. Das Employee Performance Management System soll verhindern, dass Strategien zur Steigerung der Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter auf halber Strecke versanden. Gemäss Orfas unterstützt das System den gesamten Performance-Management-Prozess ausgehend von der Leistungsvereinbarung über die Leistungsmessung und -beurteilung bis hin zur Potentialbeurteilung und der Ableitung entsprechender Förderungsmassnahmen. Sämtliche relevanten Prozesse im Human Resource Management will auch das Schwerzenbacher Softwarehaus Soreco mit seiner ERP-Lösung (Enterprise Resource Planning) Xpert-Line abdecken. Neu dazugekommen ist nun das Modul «Benefits», das Unternehmen mit erfolgsabhängigen Salärkomponenten erlauben soll, alle Aufgaben rund um Aktien- und Optionspläne übersichtlich abzuwickeln. Mit dem Argument einer erhöhten Transparenz im Personalwesen warb auch der St. Galler-ERP-Spezialist Abacus an der Personal Swiss für sein HR-Modul.
Ebenfalls präsent waren Anbieter von IT-gestützten Verfahren für Personalauswahl und -entwicklung. So zeigte beispielsweise die deutsche Unternehmensberatung Westernacher mit Harrison Assessments eine Potential-Analyse auf der Basis eines Online-Fragebogens. Die Resultate, bestehend aus über 60 eingegebenen Eigenschaften eines Bewerbers, können mit den Stellenanforderungen abgeglichen werden.
Um das Bewerbermanagement kümmert sich auch Inolution Innovative mit ihrem Tool Proselect, mit dem laut Firmenangaben von der Verwaltung der Bewerberdatenbank und der offenen Stellen bis zum Abgleich der Stellen- und Personenprofile alle relevanten Schritte abgedeckt werden.
Auch in der Personalentwicklung selber wird die spezifische IT-Unterstützung immer wichtiger, wie Executrack mit der jüngsten Version ihrer Suite ETWeb Enterprise zeigte. So unterbreitet jetzt beispielsweise das erweiterte Weiterbildungsmanagement-Modul automatisch Vorschläge zur Personalentwicklung. Grundsätzlich lassen sich mit dem Modul Job-Rotationen, Coaching, Blended Learning und andere Aktivitäten verwalten.
Auch wieder an der Personal Swiss vertreten war die St. Galler Know.ch, die jetzt zusätzlich zum Personal-Management-Benchmark i.bench:HRM erstmals auch i.bench:Development durchführt. Dieser ermöglicht einen Qualitätsvergleich der betrieblichen Aus- und Weiterbildung zwischen den teilnehmenden Firmen. Die entsprechende Studie führt Know.ch zusammen mit dem Personal-Entwicklungs-Forum durch, wobei der Kennzahlenrahmen der Methode auf einer Weiterentwicklung des St. Galler Management-Modells basiert und für den Aufbau eines unternehmenseigenen Aus- und Weiterbildungs-Controlling dienen kann.
Mit einer Spezialzone für die Trendthemen E-Learning und Blended Learning trugen die Messeveranstalter dem Umstand Rechnung, dass sowohl Weiterbildung im Allgemeinen als auch Zeit- und Ortsunabhängigkeit beim entsprechenden Lernen immer wichtiger werden.
Die Gelegenheit der Sonderfläche genutzt hat beispielsweise die Firma First WebCollege mit einem Paket für die Lehrlingsförderung. Die Web-basierten Lerneinheiten sollen Interessierten Pisa-Deutsch und -Mathematik näher bringen, zur European Computer Driving Licence (ECDL) verhelfen - und den Weg durch den Dschungel des Rechnungswesens weisen. Ebenfalls im Angebot von First WebCollege ist ein berufsbegleitender E-Lehrgang für Manager auf der Basis der vom St. Galler Malik Management Zentrum erarbeiteten Inhalte.
Wie an der Personal Swiss üblich, wurde auch dieses Jahr der vom Fachmagazin «HR Today» lancierte HR-Award verliehen. Den ersten Preis für «Best Practice in Human Resource Management» sicherte sich wie im Vorjahr ABB Schweiz vor den neuen Podest-Steigern Schindler und Syngenta.