Sunrise... Yallo... Hallo?

Erste Zweifel an Sunrise sind bei mir vor ziemlich genau zwei Jahren aufgetaucht, just an jenem Tag, an dem ein junger Herr leicht verschwitzt vor meiner Haustür im dritten Stock stand und dezent lispelnd fragte: «Haben Sie auch ein Telefon?» Ich schmunzelte. Zuerst. Als der gute Mann mir aber auch nach 15 Minuten noch nicht glauben wollte, dass die Rauchzeichen, die ich verschicke, günstiger sind als der günstigste Sunrise-Tarif, musste ich kurz rabiat werden und dachte danach für mich: «Sunrise am hausieren! Was ist bloss mit dieser Firma los...»

Nun, ich zweifle noch immer, speziell seit sich die Firma in Form von Yallo vermehrt hat. Sunrise dürfte wohl trotz aller Zweifel für absehbare Zeit auf dem Markt bestehen bleiben, Yallo aber erkläre ich hier und heute für gescheitert. Obwohl die Yallo-Idee grundsätzlich gar nicht so schlecht ist (wenn auch schon mit Orangeclick.ch gesehen), hat man sich bereits bei der Vorstellung des Angebots im Frühsommer gefragt, warum Sunrise mit seinem Image als günstiger Brand nun eine Billig-Marke einführen muss. Dass man jetzt von den ursprünglichen Plänen abrückt, Yallo nur übers Internet anzubieten und keine subventionierten Handys zu verkaufen, und stattdessen den Billigbrand via Mobilezone zu verkaufen versucht und ein SIM-Karten-Handy-Bundle für 59 Franken anbietet, lässt Zweifel am bisherigen Erfolg aufkommen und sorgt ebenfalls für Stirnrunzeln.

Doch der wahre Killer kommt in Gestalt von Migros Budget. Die Swisscom hat es verstanden, sich einen mehr als etablierten und vor allem hippen Brand zu sichern, wird preislich kaum über Yallo liegen und kann mit den Migros-Filialen auf ein Verteilnetz zurückgreifen, wogegen die paar Mobilezone-Shops geradezu lächerlich wirken. Yallo? Hallo… who cares?

(mw)