René Burgener, Vice Presiden Business Channels, Orange

«Das erste Orange SPV war eine Pionier-Leistung, die unter gewissen Kinderkrankheiten litt.»

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2003/18

     

Warum bietet Orange als einziger Schweizer Carrier Handys unter dem eigenen Brand an?

Diese Geräte tragen die Orange-Handschrift. Sie unterscheiden sich punkto Handhabung, Benutzeroberfläche und exklusiven Orange-Diensten von anderen Geräten. Damit bieten wir unseren Kunden einen zusätzlichen Nutzen.



Wenn man schon Orange-Handys verkauft, warum setzt Orange auf eher exotische Geräte wie das SPV oder den Treo?

Microsoft dominiert die Bürowelt. Das Orange SPV ist das erste Handy mit einem Microsoft Betriebssystem. Das Palm OS, mit dem der Treo arbeitet, dominiert die Welt der PDAs. Ich sehe nichts Exotisches daran, wenn wir unseren Geschäftskunden ein Gerät anbieten, das sich voll in ihre IT- und Telekom-Infrastruktur integrieren lässt.



Das erste SPV war nicht über alle Zweifel erhaben. Befürchtet man nicht einen Imageschaden für Orange selbst, wenn man Handys mit Bugs, Abstürzen und dem Orange-Logo ausliefert, auch wenn das Problem beim Microsoft-OS lag?

Das erste Orange SPV war eine Pionier-Leistung, die unter gewissen Kinderkrankheiten litt. Diese sind behoben. Wir erhalten praktisch nur noch positive Rückmeldungen, und die betreffen vor allem den Nutzen.



Orange-gebrandete Handys funktionieren nicht mit den SIM-Karten der anderen Anbieter. Was steckt hinter dieser Lock-in-Strategie?

Orange bietet mit ihren eigenen beziehungsweise mit Partnern entwickelten Geräten exklusive Dienste an wie das Speichern der Kontakt- und Kalenderdaten, SIM-Daten und eigenen Dokumenten im Orange-Netz oder spezifische Anwendungen für diese Geräte. Dies ist ein Mehrwert, mit dem wir uns von unseren Mitbewerbern unterscheiden. Er soll unseren Kunden exklusiv zur Verfügung stehen.



Swisscom führt im Business-Bereich ihre Hotspots als grossen Vorteil an. Gibt es bei Orange Schweiz Pläne in Richtung Public WLAN?

Mit WLAN ist ein Kunde an gewisse Standorte gebunden. Unternehmen schätzen die mobile Kommunikation aber gerade deshalb, weil sie vor Ort bei ihren Kunden auf ihre Daten zugreifen können. Ob dies in der Nähe eines WLAN-Hotspots ist, ist fraglich. Orange wird hier ein Angebot lancieren, wenn der Nutzen klar gegeben, also beispielsweise ein unterbrechungsfreier Übergang vom GSM/GPRS-Netz möglich ist.

(mw)


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