Palm LifeDrive: Alleskönner im Taschenformat

Palms jüngster PDA will Videoplayer, MP3-Jukebox, Organizer und Massenspeicher in einem sein.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2005/13

     

Nicht einfach ein neues Gerät, sondern gleich eine neue Gerätekategorie hat Palm mit dem LifeDrive eingeführt. Ein Mobile Manager soll er sein – einen Multimedia-Player, Datenspeicher sowie Organzier in einem Gerät vereinen.
Beim Auspacken gibt es keine grossen Überraschungen: Das Gerät ist grösser als herkömmliche Palms – die integrierte 4-GB-Festplatte lässt grüssen –, doch nicht so gross und mit 193 Gramm auch nicht so schwer, dass es unangenehm wirkt. Die Verarbeitung ist auf gewohnt hohem Niveau, das Plastikgehäuse wirkt stabil, die abgerundeten Kanten sind elegant, die Tasten solid und mit sehr angenehmem Druckpunkt. Einziges Manko: Einen Kopfhörer sucht man in der LifeDrive-Box vergebens – eigentlich schade, wird doch der integrierte Multimedia-Player als eines der Hauptfeatures angepriesen, und die eingebauten Lautsprecherchen sind ja nett, aber zum Musikhören kaum geeignet.
Nützlich hingegen: Mittels Knopfdruck auf der Seite des Gehäuses kann zwischen Hoch- und Querformatdarstellung umgeschaltet werden. Für die Tastatur- beziehungsweise Touchscreen-Sperre wurde ein einfacher Schieberegler integriert, und auch eine Sprachaufnahme kann mittels eines Knopfdrucks auf der Seite initialisiert werden.


Festplatte verzögert

Auf dem Handheld selbst findet man nebst dem Palm OS 5.4 die üblichen Palm-Applikationen, sprich Kalender, Memo-Funktion, einen Rechner, eine Aufgabenliste, Documents To Go, VersaMail, den Webbrowser Blazer sowie den Musik-Player Pocket Tunes, der sich hinter iTunes und Co. kaum verstecken muss und mit Shuffle-Funktionen und Playlisten aufwarten kann. Für die Connecti-
vity beispielsweise für Browser und Mail (für POP-, IMAP- und Ex-
change-Konten) sorgt integriertes WLAN, daneben finden sich Bluetooth und IrDA. Neu ist der Kamera-Companion, der es erlaubt, Bilder direkt von einer SD- oder MMC-Karte aus der Kamera aufs LifeDrive zu übertragen oder die Medien auf der Kamerakarte direkt anzuzeigen. Eine Erweiterung soll zudem früher oder später auch andere Karten-Typen unterstützen.
Das 320x480 Pixel grosse Display ist hell und qualitativ top – Punkt! Die Zugriffszeit auf die einzelnen Applikationen und Medien ist etwas länger, als man dies von «normalen» Palm-Handhelds gewohnt ist – dies ganz einfach darum, da die Festplatte etwas langsamer arbeitet als der üblicherweise eingebaute ROM-Speicher. Das Ganze wird dadurch nicht langsam, es entsteht nur ein ungewohntes Stocken beim Aufrufen der Programme.


Nützlicher Manager

Gewerkelt hat Palm auch an der Synchronisations-Software und der Synchronisation selbst. So wird nun endlich USB 2.0 unterstützt, was sich positiv auf die Übertragungsgeschwindigkeit auswirkt. Neu findet sich der LifeDrive-Manager. Mit ihm kann über die Funktion Ordner-Sync beispielsweise bewerkstelligt werden, dass gewisse Ordner oder Verzeichnisse automatisch synchronisiert werden. Die intelligente Dateiverwaltung erlaubt es,
dass Dateien, die abgeglichen werden sollen, gezielt festgelegt werden können.
Wird eine Multimedia-Datei – ein Video beispielsweise – von der Festplatte in den LifeDrive-Manager gezogen, erhält der User die Wahl, die Auswahl einfach zu kopieren,
das Format auf das Gerät anzupassen oder das Element – etwa bei
einem Dokument – einfach zu synchronisieren.






Auf das LifeDrive passen problemlos mehrere Stunden angepasstes Video, so auch DVD-Filme. Leider kann eine DVD nicht einfach so auf das Geräte-Format angepasst werden – eine entsprechende Software fehlt. Dazu ist zum Beispiel die Drittsoftware PocketDVD nötig, die für die Konvertierung einige Zeit in Anspruch nimmt. Zudem wird die Batterie spätestens beim Abspielen eines Monumentalfilms knapp – eine Ladung soll gemäss Hersteller für drei Stunden reichen, im Praxistest war nach rund 2 Stunden 45 Minuten Schluss mit lustig. Bei normalem Gebrauch soll der Akku laut Hersteller übrigens 2 Tage, beim Einsatz als MP3-Player 10 Stunden halten.

(mw)


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