Online-Fotolabors im Vergleich

Bei der Entwicklung von Digitalfotos gibt es markante Unterschiede, sowohl in der Bedienerfreundlichkeit als auch bei der Qualität.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2004/12

     

Mit dem Siegeszug der digitalen Fotografie hat sich auch die Welt für die Foto-Entwicklungsdienste gewandelt. Die Online-Entwicklung von Fotos ist ein wachsender Markt, und die User haben schnell gemerkt, dass dank den horrenden Tintenpatronen-Preisen das Ausdrucken von Bildern im trauten Heim meist teurer kommt als die Entwicklung der Bilder im Fotolabor.


Deutliche Unterschiede

Foto-Entwickler gibt es wie Sand am Meer. Wir haben je drei Fotos mit unterschiedlichen Motiven bei fünf der grössten Labors im jeweils am günstigsten erhältlichen Format entwickeln lassen.
Das InfoWeek-Team hat die entwickelten Bilder unabhängig voneinander und ohne das Wissen, um welches Labor es sich jeweils handelt, miteinander verglichen und die Fotos bewertet (den Durchschnitt dieser Bewertungen können Sie der Tabelle entnehmen). Die Migros fehlt in dieser Bewertung, da die Fotos nicht eintrafen. Eine Anfrage per E-Mail beim Kundendienst hat ergeben, dass die Bilder 3 Arbeitstage nach Bestelleingang versandt wurden. Es scheint, als liege der Fehler bei der Post.
Die Fotos nebeneinander aufgereiht zeigen denn auch deutliche Qualitätsunterschiede. Vor allem die Bilder von Colormailer und vom Fotolabo Club fielen in der Redaktion durch. Die Colormailer-Fotos fielen vor allem durch Unschärfe und teils durch einen Farbstich auf. Auch die Fotolabo-Club-Ergebnisse kamen mit Farbstich und dazu generell etwas zu dunkel. Die Fujifilm-Bilder machen hingegen einen etwas ausgebleichten Eindruck, während Photocolor mit neutralen Farben gefiel.


Vorbildlicher Bestellvorgang bei Photocolor

Merkliche Unterschiede gibt es auch beim Bestellvorgang der Fotos. Am überzeugensten war hier ebenfalls Photocolor. Um Fotos zu entwickeln, ist keine vorgängige Registrierung nötig, eine spezielle Software kann, muss aber nicht heruntergeladen werden. Der Bestellablauf ist sehr intuitiv. und es ist sogar möglich, aus einer Fotoverwaltungssoftware wie Photoshop Album oder ACDsee heraus zu ordern. Abgesehen von der notwendigen Registrierung konnten auch Fujicolor und Colormailer überzeugen. Beim Fotolaboclub ist es leider nicht möglich, die Fotos aus dem Browser heraus zu versenden, eine Software muss heruntergeladen und installiert werden.




Enttäuscht hat der Dienst von Melectronic. Zum ersten bei der Registrierung, die etwas mühsam ist (der Tester musste die FAQ-Sektion konsultieren), zum zweiten beim Hochladen der Fotos: Eines der drei Bilder wurde nach der Übertragung als zu gross taxiert, einen Hinweis auf die maximale Grösse der Foto-Dateien sucht man aber vergebens. Nichtsdestotrotz erschien die Meldung, dass Bild sei übertragen worden (jedoch gab es keine Thumbnail-Ansicht wie bei den anderen beiden Fotos), was es verunmöglichte, dasselbe Bild mit reduzierter Dateigrösse neu hochzuladen. Das ganze hatte zur Folge, dass der Bestellvorgang abgebrochen und mit einem kleineren File neu gestartet werden musste.
Alles in allem konnte Photocolor klar am besten abschneiden, währenddem das Fotolabor der Migros auf ganzer Linie enttäuschte. Preislich liegen die Anbieter relativ nahe beisammen. Klar ist, dass vor allem bei einer grösseren Menge Bilder das Entwickeln im Labor deutlich günstiger ist als der Ausdruck daheim auf dem eigenen Drucker.




Wie gut ist welches Labor

(mw)


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