Es ist schon geraume Zeit her, seit eine neue Version von Suses Enterprise-OS-Lösung erschienen ist. Nun aber hat Novell die Version 10 des Betriebssystems vom Stapel gelassen, der erste Major-Release seit der Übernahme von Suse. «Mehr Sicherheit, Zuverlässigkeit und Leistung für Server – höhere Benutzerfreundlichkeit und volle Office-Kompatibilität am Desktop», verspricht Novell mit Suse Enterprise Linux 10. Der Suse Linux Enteprise Server 10 (SLES) enthält als grosse Neuerung die Virtualisierungslösung Xen 3.0. Mit Xen-Virtualisierung sollen die Serverauslastung erhöht und die Kosten für Hardware und Wartung gesenkt werden. Ausserdem wurde dem Server-OS das Sicherheits-Framework AppArmor verpasst. AppArmor ermöglicht es dem Administrator festzulegen, auf welche Dateien ein Programm zugreifen und welche Vorgänge an dem File ausgeführt werden dürfen. Ausserdem soll eine Firewall, die um Anwendungen erstellt wird, Sicherheit gewährleisten. Bei unbefugten Zugriffen werden so ausserhalb dieser Firewall Schäden ausgeschlossen.
Weiter finden sich in SLES 10 mit Yast und AutoYast Systemmanagement-Tools für die Serververwaltung, -konfiguration und -implementierung. Yast soll es erlauben, jeden Aspekt des Servers zu konfigurieren, unabhängig ob nun Benutzer oder Anwendungen wie DNS-Server oder Apache Webserver hinzugefügt werden sollen. Die Erweiterung AutoYast ihrerseits automatisiert die Installation auf einer grossen Anzahl Rechner. Ausserdem können die Yast-Tools um Novells ZenWorks Linux Management erweitert werden.
Die Desktop-Seite der Plattform, Suse Linux Enterprise Desktop (SLED) wiederum nutzt standardmässig Gnome 2.12, optional kann auch KDE 3.5 installiert werden. Daneben ist SLED mit der Textverarbeitung OpenOffice 2.0 ausgestattet, genauso wie mit dem Suchtool Beagle, dem Mail-Client Evolution in der Version 2.6 sowie einem Musikplayer (Banshee) und einer Fotoverwaltung (FSpot).
Zu guter Letzt verspricht Suse mit Linux Enterprise 10 eine vereinfachte Preisgestaltung. Server-Subscribtions sind für Mainframe und Nicht-Mainframe-Server erhältlich. Ausserdem kann zwischen Basic-, Standard- und Priority-Support gewählt werden. Der Preis pro Server liegt bei 290 Euro aufwärts, das Desktop-System kostet 47 Euro pro Endgerät und Jahr bzw. 116 Euro für drei Jahre.
Info: Novell, www.novell.com/switzerland
