Potente Billig-Projektoren

InfoWeek hat acht Projektoren mit XGA-Auflösung einem Vergleichstest unterzogen. Trotz Preisen von gerade einmal etwas über 1400 bis gut 1700 Franken wissen die hochauflösenden Budget-Beamer zu überzeugen.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2006/13

     

Soviel gleich mal vorweg: Projektoren mit nativer XGA-Auflösung (1024x768 Pixel) im Preisbereich von 1440 bis 1707 Franken – gemeinhin als Billig-XGA-Beamer betitelt – taugen durchaus etwas. Die InfoWeek-Redaktion hat acht dieser Geräte getestet, durchgefallen ist dabei keines.
Der positive Ersteindruck stellt sich bereits beim Öffnen der Verpackung ein. Trotz des tiefen Preises liegt den meisten Geräten eine praktische Tasche für den Transport bei (negative Ausnahmen bilden hier Hitachi und Sanyo). Eine Fernbedienung ist ohnehin Standard, und die Produkte von Acer und ViewSonic kommen – nebst dem obligatorischen Netz- und VGA-Kabel – gar mit einer ganzen Fülle von umhüllten Drähten für den Video- und Audiosignalanschluss.
Auch bei den Projektionsmöglichkeiten lässt keiner der Beamer Wün­sche offen. 16:9 wird überall geboten, genauso wie die Mög­lichkeit zur Decken- und Rück­projektion.


Der Test

Wir haben versucht, bei unserem Test eine für diese Geräte realistische Umgebung zu schaffen. Das bedeutet, wir haben die Projektoren in einem durchschnittlich grossen Sitzungszimmer an den PC gehängt und miteinander ver-glichen. Denn eines muss man sich bewusst sein: Ein 1500-Franken-Beamer eignet sich nicht, um in einem Auditorium ein Bild über 20 Meter Entfernung an die Leinwand zu zaubern. In einem dunklen Raum mit einer Projektionsdistanz von rund 5 Metern aber liefern die Geräte farblich ein sehr gutes Bild – während es hingegen bei der Schärfe manchmal hapert. Da es in einem Sitzungszimmer während einer Präsentation aber wohl selten ganz dunkel ist, haben wir für den Haupt-Testlauf teilweise die Neon-Beleuchtung an der Decke eingeschaltet. Bei diesem Szenario machen sich schon grössere Unterschiede bemerkbar.






Die acht Beamer wurden mit Hilfe verschiedener Testbilder unter die Lupe genommen, um herauszufinden, wie gut die Schwarzweiss-Kontrastwerte zur Geltung kommen, wie scharf einzelne Pixel dargestellt werden, wie brillant die Farben scheinen und wie gut Farbabstufungen zu erkennen sind. Ausserdem wurden alle Geräte einander gegenübergestellt, um so das lichtstärkste Gerät zu eruieren. Ebenfalls wurde geprüft, wie die Geräte verarbeitet sind (z.B. wie gut sich Zoom und Focus verstellen lassen oder welche Höhenverstellmöglichkeiten geboten werden), genauso wie wir das Lüftergeräusch gemessen haben.
Bei den meisten Wertungen (Ausnahmen bilden die Kriterien «Formfaktor» und «Geräuschpegel») hat jeweils das beste Gerät jeder Bewertungs-Kategorie die volle Punktzahl bekommen und bildet so quasi den Massstab für die Konkurrenten. Insgesamt wurden 600 Punkte verteilt.
Gewisse Angaben in der Vergleichstabelle, beispielsweise der Kontrastwert oder die Lichtstärke in ANSI-Lumen, stammen von den Herstellern.


Möglichkeiten

Anzumerken ist noch, dass wir die Projektoren so weit wie möglich mit den Standardeinstellungen via RGB-Eingang testeten und versucht haben, die Lichtschleudern möglichst gerade vor der Leinwand zu positionieren. Jedes der Geräte bietet jedoch eine mehr oder weniger grosse Vielfalt an Verstellmöglichkeiten. Verschiedene Lampentemperaturen beispielsweise können ein völlig anderes Bild erzeugen. Wird ein Beamer wiederum leicht schräg vor der Leinwand positioniert, so dass
mit der Trapezkorrektur gearbeitet werden muss, geht beispielsweise die Schärfe weitgehend verloren.
Je nach Anwendungsgebiet
lohnt es auch zu beachten, wo der Lüfter hinausbläst. Und eine Leinwand ist in praktisch jedem Fall zu empfehlen.


Acer PD123P

Acer lässt sich nicht lumpen, was die Ausstattung angeht. InfoWeek hat vor rund zwei Jahren schon einen grossen Projektoren-Test – jedoch mit teureren Geräten – gemacht, und schon damals bekam das Acer-Gerät das Prädikat «das Zubehörwunder». Auch für den PD123P werden mehr Kabel geliefert als für jedes andere Gerät. Egal wie der Beamer angehängt werden soll, den Gang in den Zubehör-Shop wird man sich sparen können. Das Acer-Gerät überzeugt zudem auch bei der Bedienung und bietet ein sehr angenehmes, durchdachtes Menü und ein gutes Steuerkreuz. Auch die Fernbedienung überzeugt mit einem integrierten Laserpointer sowie einer Schnellwahltaste für den Direktzugriff auf die wichtigsten Menüpunkte wie beispielsweise die Bild-Voreinstellungen.






Von der Bauart und der Optik her gehört der PD123P ebenfalls zu den Top-Geräten, etwas Abzug gibt es einzig für das Schärferad, das sich nur etwas harzig verstellen lässt, sowie das Gewicht, das etwas über dem der leichtesten Geräte liegt. Nicht zu vergessen ist zudem die Tatsache, dass der schwarze Beamer mit einem gemessenen Lüftergeräusch von 42,5 dB das leiseste Gerät im ganzen Testfeld ist. Soweit das Positive.
Der negativste Punkt am Acer-Beamer liegt in der Schärfe – speziell bei Schriften. Diese konnten wir im Test trotz eifrigem Pröbeln nicht einmal einigermassen scharf hinbekommen. Weiter wirken Farbverläufe relativ blass, wenn auch bei einigermassen gutem Kontrast. Die Blassheit dürfte auch mit der Lichtstärke zusammenhängen, die zwar nach aussen hin nicht gross abfällt wie bei anderen Geräten, doch alles in allem nicht überzeugt.
Einen erfreulichen Punkt gibt es zum Schluss aber noch anzumerken. Mit 399 Franken bekommt man eine Ersatzlampe deutlich günstiger als bei der Konkurrenz.


BenQ MP620

Der Testsieger! BenQ hat mit dem MP620 ein Gerät gebaut, das für seine Preisklasse kaum Mängel aufweist. So fällt der MP620 auch in keiner der wesentlichen Wertungen ab. Einzig beim Formfaktor schneidet der Beamer nicht sonderlich gut ab, was damit zusammenhängt, dass er mit über 3 Kilogramm das schwerste aller getesteten Geräte ist und zusammen mit dem Sony-Projektor auch das grösste. Dafür wirkt der BenQ-Beamer dank dem schwarzen Gehäuse recht edel.
Bei den wichtigsten Faktoren des Tests – der Bildqualität und Schärfe sowie der Helligkeit – gehört der BenQ MP620 hingegen zu den Spitzenreitern. Die Bilder sind scharf und bis an den Rand gleichmässig hell, die Farben kräftig. Einzige Kritikpunkte sind der Kontrast, der nicht vollständig überzeugt, sowie ein Flimmern bei gewissen Testbildern.
Daneben bietet die Lichtschleuder ein breites Spektrum an Bildern, die mittels Verstellen des Bildmodus (Präsentation, Video, Photo, Gaming etc.) an die Wand gezaubert werden können. So kann der Beamer – hier helfen bestimmt auch die ansehnlichen 2200 ANSI-Lumen – extrem hell gestellt werden. Zwar leidet darunter die Qualität, doch man kriegt auch ein anständiges Bild in einem schlecht abgedunkelten Raum hin.






Erwähnenswert auch: Als einziger Projektor des Testfeldes bietet der MP620 einen digitalen DVI-I-Anschluss, und er gehört mit einem gemessenen Geräuschpegel von 43 dB zu den leisesten aller Geräte. Ausserdem kann er optional mit einem WLAN-Modul versehen werden. Abgerundet wird das positive Gesamtbild durch ein durchdachtes Menü und eine angenehme Bedienung. Alles in allem: Viel Projektor für 1499 Franken.


Epson EMP-X3

Einen zwiespältigen Eindruck hinterlässt der EMP-X3 von Epson. Aufgrund der Bildqualität, die wir in unserem Test am stärksten gewichtet haben, müsste man an dieser Stelle eigentlich den Testsieger beschreiben. Im direkten Vergleich hat der Epson-Beamer die gesamte Konkurrenz alt aussehen lassen. Farben und Kontrast lassen kaum Platz für Kritik, und bei der Schärfe (vor allem auch gegen den Rand hin) sucht der EMP-X3 Konkurrenz vergebens.
Schwächen zeigt die Lichtschleuder hingegen bei der Helligkeit, wo sie sich mit den Geräten von Acer und Hitachi um die letzten Plätze balgt. Damit zusammenhängen dürfte zudem auch ein leichter Gelbstich in weissen Flächen. Ebenfalls auf die Gesamtwertung gedrückt hat der Geräuschpegel: Mit 49,5 gemessenen Dezibel ist Epson lauter als alle Konkurrenten. Durch das nicht gerade gelungene Design wirkt er darüberhinaus eher wuchtig als elegant, und mit 327 Millimetern ist er zudem breiter als alle anderen Geräte.






Zur Bedienung: Das Menü gewinnt zwar keinen Innovationspreis, lässt sich dafür aber gut bedienen. Zu erwähnen ist die Help-Taste. Diese bietet Hilfe zu den wichtigsten Einstellungen, beispielsweise bei Schärfe-, Ton- und Spracheinstellungs-Problemen. An sich ein guter Ansatz, jedoch kann man die Probleme, die behandelt werden, auch ohne viel Wissen selbst beheben. Begrüssenswert wäre hingegen gewesen, wenn der Druck auf die Help-Taste komplexere Einstellmöglichkeiten wie: «Was bedeutet der Menüpunkt 'Tracking'?» behandelt hätte. Ebenfalls erwähnenswert ist der «Pointer», eine Art Mauszeiger, der über das Steuerkreuz horizontal und vertikal verschoben werden kann. Auch dies ein guter Ansatz, doch ist die Bedienung fummelig und kaum zu gebrauchen.
Abschliessend aber noch ein absolut positiver Punkt: Als einziges der getesteten Geräte benötigt der EMP-X3 keine Abkühlphase nach Abschaltung des Geräts. Ein Druck auf die Power-Taste genügt, und man kann den Beamer nach der Präsentation sofort vom Netz nehmen und in der Tasche verstauen. Das kann sich – vor allem wenn man das Gerät mobil verwenden will – als ungeheuer praktisch erweisen, denn bei allen anderen Projektoren wartet man gut und gerne einige Minuten, bevor man sie einpacken und sich auf den Weg machen kann.


Hitachi CP-RX61

Der CP-RX61 von Hitachi hinterlässt ein ganz ähnliches Bild wie das Gerät von Epson: Die Bildqualität ist top, einige andere Punkte hingegen eher mau. Im speziellen sind Farben und Kontrast auf sehr hohem Niveau, die Schärfe ist gut, fällt aber gegen den Rand hin stärker ab als beispielsweise beim Epson-Gerät. Bei der Lichtstärke hingegen gehört der CP-RX61 eher zu den schwächeren Geräten. Auf die Wertung drückt dabei auch die Tatsache, dass sie nach aussen hin abfällt, die Bilder also nicht gleichmässig hell wirken. Soviel zum Bild.






Eher unerfreulich ist auch der Geräuschpegel, der mit 47,5 Dezibel im Vergleich eher hoch liegt. Bei der Verarbeitung des Geräts fällt zudem auf, dass – wie bei einigen Geräten – der Linsenschutz fast unmöglich anzubringen ist und so vermutlich vorher im Abfall anstatt auf der Linse landet. Ansonsten weiss aber die kompakte, unauffällige Bauweise zu gefallen.
Unauffällig, aber angenehm zu bedienen ist auch das Menü. Erwähnenswert in diesem Zusammenhang: Der Hitachi-Beamer ist als einziger im Testfeld mit einem Netzschalter ausgestattet, so dass das Gerät nicht permanent im Stand-by-Modus verharren muss, sondern «richtig» ausgeschaltet werden kann. Unbedingt für das Hitachi-Gerät spricht der Kampfpreis von 366 Franken für eine Ersatzlampe. Damit schlägt der Hersteller alle Mitkonkurrenten (ausser Acer) um Längen.
Doch noch ein Negativ-Punkt zum Schluss: Nebst Sanyo liefert Hitachi als einziger Hersteller keine Tasche mit.


Sanyo PLC-XU70

Quasi der Verlierer unseres Vergleichstests – allerdings immer noch mit guten 4,5 von 6 Sternen in der Gesamtwertung – ist der PLC-XU70 von Sanyo. Fairerweise muss gesagt werden, dass der Sanyo-Beamer eigentlich in keiner wesentlichen Kategorie abfallen würde – genausowenig, wie er auch auffällt. Die Lichtstärke ist nicht super, erweist sich aber auch nicht als besonders schwach. Die Farben sind kräftig, der Kontrast hingegen soso lala. Ausserdem macht sich teilweise ein leichtes Flimmern bemerkbar, genauso wie man Unschärfen in den äusseren Teilen der Bilder findet. Und man bemerkt einen unschönen gelb-bläulichen Stich in Weissflächen.






Am meisten enttäuscht hat der Sanyo-Beamer bei der Bedienung. Auch der PLC-XU70 lässt sich ohne einen Blick in die Bedienungsanleitung gebrauchen, doch während alle anderen Geräte mit durchdachten und logischen Menüs aufwarten, fällt das Sanyo-Gerät mit verwirrenden Bezeichnungen und einer gewissen Unlogik auf. Dafür bietet das Menü eine Unmenge an Einstelloptionen.
Bei den Anschlüssen lässt der PLC-XU70 hingegen wiederum kaum Wünsche offen, zudem ist die Bauweise – ähnlich wie beim Hitachi-Gerät – kompakt und unauffällig und die Lichtschleuder mit 2,1 Kilogramm relativ leicht. Schade jedoch, dass man beim montieren des Linsendeckels auch gleich den Zoom verstellt, wenn man nicht vorsichtig ist.
Negativ auf die Gesamtwertung hat sich zu guter Letzt auch noch der Preis des Projektors ausgewirkt. Mit 1699 Franken (und für dieses Geld bekommt man nicht mal eine Tasche mitgeliefert) ist er zusammen mit dem Sony-Gerät der Teuerste des Testfeldes, und auch eine Ersatzlampe ist mit 759 Franken kein Schnäppchen.


Sony VPL-EX3

Das erste, was bei Sonys brandneuem VPL-EX3 auffällt, ist das Design. Eigentlich ist der japanische Elektronik-Riese ja nie um durchgestylte Produkte verlegen, zudem ist Design auch immer Geschmackssache. Doch in diesem Fall war sich die ganze Redaktion einig, dass Sony mit dem VPL-EX3 – wuchtig und eher an einen Luftbefeuchter denn an einen Beamer erinnernd – kein grosser Wurf gelungen ist. Handkehrum setzt man ja einen Projektor auch nicht zu Dekorationszwecken ein. Doch auch die Gesamtverarbeitung hinterlässt einen mässigen Eindruck, was sich beispielsweise beim Zoom- und Schärfe-Rad wiederspiegelt, die irgendwie lotterig wirken, oder beim Linsen-schutz, der nicht schön sitzen will.






Zu gefallen weiss das Sony-Gerät hingegen bei der Helligkeit, wo die gesamte Konkurrenz hinter sich gelassen wird. Kräftige Farben bei gutem Kontrast werden ebenfalls geboten, wogegen die Schärfe eher durchschnittlich ist und vor allem nach aussen hin einigermassen stark abnimmt.
Eher negativ ist auch der Geräuschpegel (47 dB) sowie das Preis-/Leistungsverhältnis, da das Sony-Gerät mit 1707 der teuerste aller Test-Kandidaten ist.
Auf der positiven Seite ist man beim Sony-Beamer hingegen wieder beim Menü und der Bedienung. Für diese kommt ein Mini-Joystick, nicht grösser als bei einem Sony-Ericsson-Handy, zum Einsatz. Dieser wirkt auf den ersten Blick etwas fummelig, liegt aber erstaunlich gut in der Hand. Ausserdem bietet der VPL-EX3 eine breite Palette an Bildvoreinstellungen, beispielsweise für Präsentationen, Kino oder fürs Gaming.


Toshiba TDP-T8

Das Ärgerlichste beim Toshiba-Beamer gleich vorweg: Jedesmal, wenn der Linsenschutz montiert wird, verstellt man die Schärfe des Geräts. Das mag zwar pingelig klingen, ist aber wirklich unglücklich, vor allem wenn das Gerät fix installiert ist und die Einstellungen optimiert wurden. Entweder man verzichtet auf den Linsenschutz – was wenig Sinn macht, umsonst ist er ja nicht – oder man schraubt jedesmal neu an der Schärfe. Hier wiegt zudem gleich doppelt, dass der Schutz nicht sonderlich gut auf das Objektiv passt und die Schärfe relativ mühsam einzustellen ist, da das Drehrad ziemlich empfindlich reagiert.






Wenig überzeugt der TDP-T8 auch bei der Schärfe und bei der Bildqualität generell. Bei gewissen Testbildern stellt sich zudem ein Bildrauschen beziehungsweise Flimmern ein. Farben werden nicht allzu kräftig dargestellt, dafür stimmt der Kontrast.
Der letzte negative Punkt betrifft die Fernbedienung, die teilweise einer gewissen Logik entbehrt. Zudem ist sie mit numerischen Tasten (0 bis 9) ausgestattet, was nicht weiter schlimm wäre, wüsste man, wozu diese Tasten dienen sollen.
Doch nun zum Erfreulichen: Dazu gehört zum einen das Menü, das (vom Gerät aus) angenehm zu bedienen und durchaus logisch ist. Ebenfalls positiv zu erwähnen ist die Lichtstärke, wo der TDP-T8 zur besseren Hälfte des Testfeldes gehört, genauso wie das Betriebsgeräusch, das zwar mit 45 dB nicht besonders tief ist, aber leise wirkt. Zu guter Letzt spricht für den Projektor auch das Gewicht: Es ist mit 1,9 Kilogramm das geringste im ganzen Testfeld.


ViewSonic PJ458D

Das kompakteste aller Geräte im Testfeld – wenn auch mit 2,25 Kilogramm nicht ganz das leichteste – hat ViewSonic abgeliefert. Und auch abgesehen vom Formfaktor und der soliden Bauweise vermag der PJ458D zu überzeugen. So gehört der Beamer mit zu den hellsten der getesteten Geräte mit sehr guten Schwarz- und Weiss-Werten. Auch die Schärfe vermag – abgesehen von leichten Unschärfen in den äusseren Bereichen – zu überzeugen. Am meisten Abzug bei der Bildqualität gab es hingegen beim Kontrast. Farben werden zwar kräftig dargestellt, doch mit Farbverläufen hat das Gerät im Vergleich zur Konkurrenz Mühe. Zudem ist teils ein einigermassen mühsames Flimmern zu beobachten.






Eher negativ fällt der ViewSonic-Projektor zudem bei den verfügbaren Anschlüssen auf, die spärlicher ausgefallen sind als bei den meisten anderen Geräten. Die wesentlichen Ports (VGA, Video, S-Video, Audio und USB) findet man jedoch.
Kaum Kritik lässt hingegen die Bedienung und Menüführung zu, auch wenn das Menü manchmal einer gewissen Logik entbehrt (teilweise muss man «links» oder «rechts» drücken für eine Einstellung, teilweise wieder die «Enter»-Taste). Dieses Manko wird aber wettgemacht durch die Fernbedienung, die löblicherweise mit einem integrierten Laserpointer kommt.
Abgerundet wird der positive Gesamteindruck durch den Preis, der mit 1449 Franken zu den tiefsten aller getesteten Geräte gehört.




Acht Multimediaprojektoren zwischen 1440 und 1707 Fraken in der Übersicht


Hochwertige Projektion auch bei ungünstigem Licht

Bei allen technischen Finessen eines Projektors: Der wichtigste Faktor für eine gute Projektion sind die vorherrschenden Lichtverhältnisse. Um so dunkler, um so besser, so die einfache Regel. Doch nur zu oft ist der Wunsch Vater des Gedanken – sprich, eine komplette Abdunkelung ist häufig einfach nicht möglich. Eine Lösung zu diesem Problem will der Hersteller Xscreen mit dem Monaco Display im Angebot haben. Dabei handelt es sich quasi um eine Leinwand mit einer speziellen Oberfläche – einem neuartigen, hochreflektierenden Film.




Die Monaco Displays versprechen ein brillantes, kontrastreiches und scharfes Projektionsbild sogar bei Tageslicht. Ausserdem soll das Problem von reflektierendem Licht, beispielsweise von Fenstern oder Lampen, behoben werden. Durch einen Rahmen (in Schwarz oder Weiss erhältlich) soll der Effekt eines Plasma- oder LCD-Fernsehers entstehen, wobei eine bessere Bildqualität als mit den Flach-TVs versprochen wird. Lautsprecher sind ebenfalls eingebaut, und optional gibt es zu den Displays zudem die Mediacenter Easy Connect Box. Diese besteht aus einem Videoprozessor, zwei TV-Tunern sowie zahlreichen Audio- und Video-Anschlüssen und wird über einen digitalen Anschluss (VGA oder DVI) mit dem Projektor verbunden.
Erhältlich ist das Monaco Display mit Diagonalen von 60, 70, 80 und 100 Zoll. Das 60-Zoll-Modell wird ab 2290 Franken, der 100-Zöller ab 4490 Franken verkauft. Weitere Grössen und Rahmenfarben sind auf Anfrage erhältlich.





Info: Pixel Systems,
www.pixelsystems.ch


Wissenswertes zum Thema Beamer

Wer sich vor dem Beamer-Kauf informieren will, findet bei den jeweiligen Herstellern mit Sicherheit eine Fülle von Informationen. Was aber ist wirklich relevant? Was entspricht meinen Bedürfnissen? Wir erklären Ihnen kurz die wichtigsten Features, mit denen die Geräte beworben werden.


LCD oder DLP

Während Projektoren in ihren Anfängen ausschliesslich mit drei Röhren (Rot, Grün, Blau) hergestellt wurden, dominieren heute die beiden Technologien DLP und LCD den Markt.
Die LCD-Technologie funktioniert ähnlich einem TFT-Bildschirm. Das Licht wird durch die Panels (meist drei Stück) gestrahlt, wenn die Flüssigkristalle ähnlich einer Jalousie aufgestellt sind. Liegen die Kristalle, sind sie lichtundurchlässig.
Die DLP-Technik basiert auf Spiegeln. Je nach Spiegeleinstellung wird das Licht an die Optik oder an einen Lichtabsorber im Innern des Geräts weitergeleitet. Die Farbe kommt von einem schnell rotierenden Farbrad.
Die Vorteile der LCD-Technologie liegen unter anderem im tieferen Preis, in der höheren Farbechtheit, in der Robustheit und im scharfen Bild. Jedoch sind die Kontrastwerte in der Regel tiefer, was sich negativ auf die Grauabstufungen auswirkt. Weiter sind LCD-Panels nicht so langlebig wie die DLP-Pendants, das Bild erscheint tendenziell dunkler und ein Pixelraster ist meist sichtbar.






Für einen DLP-Beamer sprechen die hohen Kontrastwerte, das praktisch unsichtbare Pixelraster und das tendenziell heller scheinende Bild. Zudem reagiert der Chip sehr schnell, was ihn für bewegte Bilder prädestiniert, und die Technologie erlaubt eine kleinere Bauweise des Projektors. Dafür ist die DLP-Technik im Moment noch etwas teurer, nicht ganz so farbtreu wie die LCDs und etwas diffiziler, da mobile und rotierende Teile im Einsatz sind.
Es muss jedoch auch erwähnt werden, dass diese Merkmale mit dem technischen Fortschritt der beiden Technologien immer mehr an Relevanz verlieren.
Generell lässt sich sagen, dass sich LCD-Beamer eher für den professionellen Einsatz mit PC-Sig-nalen eignen, während DLPs für die Wiedergabe von Video-Signalen ideal sind.
Kontrastverhältnis
Ein hohes Kontrastverhältnis hat den Vorteil, dass Farben realistischer und lebensechter dargestellt werden sowie Farb- und Grauverläufe sich feiner abzeichnen. Vor allem für Filme ist ein hoher Kontrastwert von Vorteil.


Auflösung

Eine hohe Auflösung ist vor allem bei Business-Präsentationen ab dem Rechner von Vorteil, da sie so schärfer werden und Schriften und Diagramme besser lesbar sind. Bei Bildern und Filmen hat eine hohe Auflösung den Vorteil, dass die Pixelrasterung – vor allem bei LCD-Beamern – weniger sichtbar ist.


Leuchtstärke

Mit der ANSI-Lumen-Zahl, welche die Leuchtstärke ausdrückt, ist das so eine Sache: Gewisse Hersteller geben die Lampenleuchtstärke an, während andere das Licht messen, das auf der Leinwand auftritt. Grundsätzlich weisen DLP-Projektoren technologiebedingt eine höhere Lichtdurchlässigkeit auf.
Für Heimkino-Projektoren sollten 1000 ANSI-Lumen bereits ausreichend sein, da Filme ja häufig am Abend beziehungsweise in abgedunkelten Räumen angeschaut werden. Für Business-Präsentationen in kleinen Räumen werden 1500 bis 2000 ANSI-Lumen empfohlen. Bei Sälen und Auditorien ist die Lichtleistung nach oben offen – mehr ist mehr.


Lampenlebensdauer

Die Intensität der Lichtstärke nimmt im Laufe der Betriebsdauer eigentlich stetig ab. Die Lebensdauer, die von den Herstellern angegeben wird, beziffert in der Regel den Zeitpunkt, an dem die Lampe 50 Prozent der Lichtleistung unterschreitet und somit die Projektionsqualität nicht mehr gewährleistet ist. Jedoch ist dieser Wert nicht normiert, womit die Herstellerangaben mit Vorsicht zu geniessen sind. Der Lebensdauer zuträglich ist beispielsweise, wenn die Lampe nach dem Betrieb immer genügend abgekühlt wird, bevor man das Gerät ausschaltet.
Unbedingt zu beachten beim Projektorenkauf – vor allem dann, wenn das Gerät häufig im Einsatz steht – sind die recht unterschiedlichen und teils gesalzenen Preise für die Ersatzlampen.

(mw)


Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Vor wem mussten die sieben Geisslein aufpassen?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER