Online zum Traumjob

Gerade im IT-Bereich erfreut sich die Stellensuche im Internet zunehmender Beliebtheit. Aber trotz der rasanten Entwicklung der Stellenplattformen, sind die Angebote häufig immer noch mehr Schein als Sein.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2005/15

     

Obwohl Papierbewerbungen in absehbarer Zeit sicher nicht aussterben werden, geht der Trend eindeutig in Richtung Online-Bewerbung. Über die Vor- und Nachteile und wie man sich online richtig bewirbt, haben wir bereits ausführlich berichtet (siehe InfoWeek 05/2005). Doch bevor man sich auf eine Stelle bewerben kann, muss erst einmal das richtige Stellenangebot gefunden werden.
Hat man einen Wunscharbeitgeber, stöbert man am besten immer mal wieder auf dessen Website nach neuen Stellenangeboten oder hinterlegt sein Profil in einer Datenbank (sofern vorhanden) für spätere Jobangebote. Die Suche auf diese Art kann sich aber als sehr komplex und zeitaufwendig erweisen und den Suchenden bald ermüden.
Eine grosse Auswahl an offenen Stellen finden Suchende auf Online-Stellenbörsen, von denen es mittlerweile unzählige gibt.


Zehn Jahre Wirrwarr

Der Stellenanzeiger im Internet kam ursprünglich aus den USA und wurde vor rund zehn Jahren auch im deutschsprachigen Raum eingeführt. Dazu gehörte beispielsweise Stellenanzeigen.de, der in Deutschland 1995 erste Gehversuche machte. Ein Jahr später verbreiteten sich die Portale auch in der Schweiz. Und das ziemlich rasant: In der Zwischenzeit gibt es unzählige grössere und kleinere Anbieter und auch die Technologien, die dahinter stecken, werden immer ausgeklügelter. Aber trotz Konsolidierungen und Zusammenschlüssen, sinkenden Stellenangeboten und reiferer Technologie hat sich das Angebot an elektronischen Stellenanzeigern nicht gerade übersichtlicher gestaltet. Im Gegenteil: Wer sich nicht tagtäglich mit der Stellensuche im Internet beschäftigt, kann sich schnell in der Unübersichtlichkeit verlieren.


Gross oder klein

Wir sind der Frage nachgegangen, wie gut die bekanntesten Namen für die Suche nach einer neuen Stelle im IT-Bereich sind. Dabei mussten wir feststellen, dass die Unterschiede geringer sind, als man eigentlich vermutet.
Zum einen gibt es Generalisten mit klingenden Namen, die Stellen querbeet führen. Dazu zählen unter anderen jobpilot.ch, stellen.ch oder jobs.ch. Neben den grossen Anbietern gibt es auch kleinere spezialisierte Plattformen wie zum Beispiel edv jobs.ch, die ein spezifisches Fachgebiet abdecken.
Wenn ein Unternehmen auf konventionellem Weg einen neuen Mitarbeiter sucht, tut es dies in Zeitungen und Magazinen, die für sein Tätigkeitsgebiet und seine Region relevant sind. Das Unternehmen inseriert dabei meist in verschiedenen Zeitungen. Nicht anders ist es im Internet. Viele Stellenangebote findet man auf diversen Plattformen. Im Unterschied zu den Printmedien ist das Internet aber überall und von jedem erreichbar. Deshalb ist es besonders wichtig, dass eine Stellenplattform klare Selektions-Möglichkeiten bietet, mit denen man die einzelnen Branchen, Regionen und Funktionen trennen kann. Denn was nützt es, wenn die Traumstelle gefunden ist, aber nach weiteren Recherchen erst mühsam herausgefunden wird, dass, obwohl der Hauptsitz in Zürich liegt, der Arbeitsort schliesslich doch in Genf wäre?


Qualität vor Quantität

Oft werben die Site-Betreiber mit hohen Page-Impressions oder vielen Stellenangeboten. Doch auch hier ist Vorsicht geboten. Denn diese Zahlen werden teilweise künstlich in die Höhe getrieben, um möglichst viele Inserate zu verkaufen. Zwar gibt es Plattformen, die auf eine bestimmte Eingabe unzählige Angebote liefern, ausschlaggebend ist aber nicht die Anzahl, sondern die Qualität der Treffer. Denn es ist ärgerlich, wenn die gefundene Stelle längst nicht mehr aktuell ist, weil das Unternehmen die Anzeige nach der Neubesetzung nicht als inaktiv kennzeichnet, oder wenn Firmen, die für denselben Job mehrere Inserate geschaltet haben, auch mehrmals in der Trefferliste auftauchen. Mangelnde Datenpflege seitens der Betreiber ist ein häufiger Grund für die schlechte Qualität und vermeintliche Treffer.


Vor- und Nachteile

Neben dem qualitativen Aspekt gilt es auch die Zusatzfunktionen sowie die Benutzerfreundlichkeit und die Service-Elemente einer Seite zu beurteilen. Heute gibt es professionelle Darstellungsmöglichkeiten, etwa durch die Einbindung von PDF-Formularen, Lebenslauf und Attachments wie auch die Möglichkeit der Direktbewerbung. Ausserdem bieten einige Anbieter Zusatzdienstleistungen an, wie zum Beispiel nützliche Tips für das Bewerbungsgespräch oder Gehaltsrechner.
Die Vorteile von Online-Stellenbörsen sind sowohl für die Unternehmen wie auch für die Stellensuchenden vielfältig. Firmen können günstig inserieren, sind mit ihrer Anzeige
24 Stunden online und ihr Inserat wird automatisch per E-Mail an Interessierte verschickt.
Bewerber können sich schnell und regelmässig über neue Angebote informieren und gelangen durch direkte Links auf die Webseiten der Unternehmen.






Als Nachteil kann erwähnt werden, dass noch nicht das ganze Potential genutzt wird. Noch sind nicht alle Firmen oder Stellensuchenden auch im Internet präsent, obwohl hier in den letzten Jahren eine grosse Zunahme zu verzeichnen ist.
Für den Stellensuchenden ist es überdies nicht vorteilhaft, wenn er seinen Lebenslauf auf verschiedenen Stellenportalen hinterlegen muss, denn die Eingabeformulare sind nicht standardisiert und daher müssen die Eingaben jedes Mal neu gemacht werden. Besonders mühsam wird es dann, wenn die Daten auf jeder einzelnen Plattform aktualisiert werden müssen. Deshalb werden Lebensläufe nach wie vor gerne per Post verschickt. Von Vorteil ist es, wenn die Online-Plattform eine Möglichkeit bietet, die erfassten Daten auszudrucken. So kann man sie später auch für andere Bewerbungen verwenden.


Die Qual der Wahl

Welches ist nun die richtige Online-Plattform für meinen Beruf? Auf was müssen Stellensuchende, die online den Traumjob finden möchten, nun wirklich achten? Auf jeden Fall müssen die Angebote kritisch und mit einer gewissen Sorgfalt hinterfragt werden. Wie man sich im Dschungel der Stellenausschreibungen zurechtfindet und wie man schneller ans Ziel kommt, verraten wir in der nächsten InfoWeek-Ausgabe.
Wir haben die für den Schweizer IT-Stellenmarkt wichtigsten Online-Stellenbörsen unter die Lupe genommen und zeigen, auf welcher
Jobbörse die Suche nach dem Traumarbeitsplatz am aussichtsreichsten ist. Ausserdem haben
wir die Stärken und Schwächen
der einzelnen Sites herausgefunden
und stellen die Resultate in einer detaillierten Übersicht dar.




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