Swiss Internet User Group: Kampf der Überwachung im Netz

Kennen gelernt haben sich die Mitglieder der Swiss User Group (SIUG) 1998 im Netz, in den Diskussionsforen der Newsgroups. Sie fanden sich, weil sie sich darüber ärgerten, dass der Staat versucht, das Netz zu kontrollieren.

Heute hat der Verein SIUG 100 Mitglieder - 25 bilden die sogenannte Kerngruppe und sind aktiv engagiert -, bestehend aus Internetbenutzern, Zugangsanbietern und Inhaltsgestaltern. Die Gruppe wehrt sich gegen rechtsstaatlich fragwürdige Sperr- und Zensurmassnahmen im Internet. Sie setzt sich dafür ein, den Kampf gegen undemokratische und freiheitsbeschränkende Strömungen unter Berücksichtigung der Zweckmässigkeit und der Verhältnismässigkeit zu führen.

Das Ziel der SIUG sei es, das Niveau aller mit dem Internet verbundenen Dienste möglichst hoch zu halten und sich für einen verantwortungsvollen und konstruktiven Umgang mit dem Medium Internet einzusetzen, erklärt der Präsident Matthias Leisi. Dabei geht es vor allem um Themen wie Informations- und Kommunikationsfreiheit oder Auswirkungen von Technologien auf die Gesellschaft und jeden Einzelnen.

Zur Zeit befasst sich die Usergruppe mit dem brandaktuellen Thema Spam. "Wir planen einen Spam-Day im Herbst. Diesen Event möchten wir nutzen, um Provider, Datenschützer, Benutzervertreter und Behörden an einen zu Tisch bekommen und um den Sendern von unaufgeforderten Werbemails gemeinsam den Kampf anzusagen", führt Leisi aus. Um die öffentliche Diskussion über Privatsphäre, Überwachung und Datenschutz zu fördern, organisiert die SIUG jährlich, zusammen mit der Konzeptgruppe der "Roten Fabrik" und dem "Archiv Schweiz ohne Schnüffelstaat (ASS)", die Big Brother Awards. Mit diesem Preis werden jeden Herbst die grössten Schnüffelratten der Schweiz aus Privatwirtschaft und Politik ausgezeichnet.