HP SureStore AutoBackup

Mit dem SureStore AutoBackup bietet HP nun eine innovative Hardware-Lösung, um die Daten von bis zu 100 Netzwerkteilnehmern automatisch zu sichern.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2000/41

     

Heute ist die tägliche Sicherung von Serverdaten im Unternehmen eine Selbstverständlichkeit. Bei Dateien, die sich lokal auf Festplatten von Notebooks oder Desktop-PCs befinden, sieht es leider etwas anders aus. Obwohl vielerorts Weisungen betreffend dem Handling von Geschäftsdaten existieren, speichern viele Anwender geschäftskritische Dateien auf der Festplatte statt auf dem Server. Und da Backups dieser Daten leider die Ausnahme bilden, kann es bei Verlust durch Fehlmanipulation, bei Festplatten-Crash oder Diebstahl sehr schnell teuer werden.



Mit dem SureStore AutoBackup bietet HP nun eine innovative Lösung für das automatisierte Backup. Das Gerät kann an vorhandene LANs kleiner und mittlerer Firmen oder Arbeitsgruppen angeschlossen werden und ermöglicht es dem Anwender, seine Daten selber zu sichern bzw. wiederherzustellen.




Anders als gewöhnliche Tape-Backup-Lösungen für das Netzwerk, präsentiert sich AutoBackup als Thin-Server in einem schmucken Mini-Tower-Gehäuse mit Statusleuchte und LCD-Diagnoseanzeige sowie einem Power/Reset Button. Der Server beinhaltet eine Backup- und Disaster-Recovery-Software, eine integrierte Harddisk, einen HP 9100 Plus CD-Writer für die Erstellung von Disaster Recovery CDs und einen 10/100-Netzwerkanschluss. Zur Sicherung des Systems kann über eine Schnittstelle vom Typ Ultra Wide-SCSI-2 optional ein HP-SureStore-Bandlaufwerk angeschlossen werden.


Zwei Versionen

Das Gerät ist in zwei Versionen erhältlich. Als Modell PC25 mit einer 30-GB-Festplatte für die Sicherung von 60 GB komprimierten Daten von 10 bis 25 Clients und als PC100-Version mit zwei 40-GB-Harddisks für 75 bis 100 Clients und 240 GB an komprimierten Dateien.



Damit eignet sich die Backup-Lösung einerseits für KMU, andererseits aber auch für Abteilungen in grösseren Unternehmen.





Schnelle Installation

Glaubt man den Werbestrategen von HP, so soll der SureStore AutoBackup in weniger als 15 Minuten fixfertig im Netzwerk installiert sein. Rechnen wir mal die Zeit für das Auspacken ab, so haben wir für das ganze Prozedere wie Anhängen des Gerätes an Strom und Netzwerk, die Initialisierung mit Hilfe der Installations-CD, Vergabe von Name und Passwort für den Administrator, fixe IP-Adresse und Systemnamen sowie einem abschliessenden Reboot des Systems gerade mal 7 Minuten benötigt.



Anstelle von Bildschirm und Tastatur verfügt HPs AutoBackup über ein dediziertes Webserver-Front-end mit dem der Server verwaltet werden kann. Die Administration des Gerätes und die Installation der Client-Agents lässt sich mit einem beliebigen PC per Internet Explorer bewerkstelligen. Über das Web-Interface können Backup-Optionen, Berechtigungen der Clients, Tape Backup des Gerätes, das Erstellen von Disaster Recovery CDs sowie die Konfiguration des Backup-Servers vorgenommen werden. Ebenfalls lassen sich darüber Statusinformationen, Temperatur, Betriebsspannung sowie Backup-Logs der Clients anzeigen. Weiterhin besteht die Möglichkeit, über den Server ein Snap-in für die Microsoft Management Console herunterzuladen und zu installieren. Mit diesem Snap-in können dann mehrere AutoBackup-Geräte verwaltet werden. Über diese Konsole lässt sich zudem die maximale Aufbewahrungsdauer einstellen für die verschiedenen Versionen einer Datei sowie auch von Daten, die auf dem Client gelöscht wurden. Ebenfalls können frei definierbare Files vom Backup ausgeschlossen werden.





Backup in wenigen Schritten

Um mit der Sicherung von Clients beginnen zu können, muss zuerst über das SureStore Web-Interface ein Client-Agent installiert werden. Unterstützt werden PCs mit Windows 9x, 2000 Professional und Windows NT 4.0 Workstation. Der Agent ist für die Ermittlung der zu sichernden Daten und der Kommunikation zwischen Client und SureStore AutoBackup zuständig. Nach der Installation des Agenten und einem Reboot des Rechners wird zuerst ein Basis-Backup aller Daten und Programme durchgeführt. Dies kann je nach Umfang der Daten schnell 20 Minuten und mehr betragen. Danach werden nur noch neue oder geänderte Daten gesichert. Backups werden im Normalfall nur einmal täglich automatisch im Hintergrund ausgeführt. Daneben lassen sich selbstverständlich auch manuelle Backups bewerkstelligen. Toll ist der Restore von Daten: Einfach den Windows Explorer starten, HP AutoBackup auswählen, gewünschte Files selektieren und per Drag&Drop zurückholen. Sobald ein Dokument mehrmals gesichert wurde, können von dieser Datei auch einzelne Versionen wiederhergestellt werden.





Verteilte Bedienung

Etwas unglücklich geraten ist die nicht ganz einheitliche Bedienung. Informationen über Retention Time, die Sicherung auszuklammernder Dateien oder die Begrenzung der gleichzeitig zulässigen Verbindungen können nur über das MMC Snap-in eingestellt werden. Das Erstellen von Disaster Recovery CDs lässt sich wiederum nur über das Webinterface starten. Und last but not least werden Informationen zur Hardware wieder über eine andere Webansicht angezeigt.



Hier hätten wir eine Vereinheitlichung vorgezogen. Unter dem Strich handelt es sich aber um den am meisten zu bemängelnden Punkt bei der AutoBackup-Lösung.





Geringe Netzwerkbelastung

Die wohl wichtigsten Features für die Verringerung der Netzwerkbelastung beim Backup und die Optimierung des Speicherplatzes auf dem HP SureStore AutoBackup sind Adaptives Scheduling sowie Delta Blocking und Storage Set Optimization (SSO).



Damit bei der Sicherung von Daten nicht gleich die ganze Netzwerkbandbreite beansprucht wird, werden durch Adaptives Scheduling, ausser bei manuellen Backups, die Backup-Aktivitäten zum Server auf fünf gleichzeitige Verbindungen beschränkt. Damit werden einzelne fünfer Blocks quasi seriell hintereinander gesichert, und für die übrigen Netzwerkanwendungen steht stets genügend Bandbreite zur Verfügung. Beim Delta Blocking handelt es sich um eine Technik, bei der nur die geänderten Datenblöcke einer Datei gesichert werden. Das Verfahren kommt ähnlich auch bei Remote-Control-Lösungen zum Einsatz.




Sehr interessant ist im Zusammenhang mit der Speicherplatzoptimierung auch die Storage Set Optimization. Dadurch werden identische Dateien (sowohl Dokumente als auch einzelne Files des Betriebssystem oder von Anwendungen) nur einmal auf dem Backup-Server gespeichert. In der Datenbank des Thin-Servers wird stattdessen aufgezeichnet, zu welchen Clients die entsprechenden Daten gehören.


Restoring im Eiltempo

Ein weiteres Highlight ist das Disaster Recovery. Falls die Hardware eines geschützten Computers ausfällt, kann mit Hilfe einer bootbaren Disaster Recovery CD der gesamte Rechner wiederhergestellt werden. Ein Wizard hilft bei der Erstellung der sogenannten Recovery-Sets, bei welchen die Daten komprimiert in einer CAB-Datei abgelegt und auf eine oder mehrere CDs geschrieben werden. Optional lassen sich diese Recovery-CDs auch mit einem Kennwort vor unbefugtem Zugriff schützen. Einer unserer Test-Clients mit Windows 2000 Professional mit 2,5 GB an Daten und Programmen liess sich mit so einem CD-Set problemlos wiederherstellen. HP empfiehlt für die Sicherung des SureStore AutoBackup ein Bandlaufwerk einzusetzen, das allerdings optional zu kaufen ist. Ein weiterer Minuspunkt ist die Tatsache, dass es sich beim Tape-Drive um ein HP-Produkt handeln muss.



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