Paint Shop Pro 7.0

Das Bildbearbeitungs- und Malprogramm Paint Shop Pro hat eine lange Entwicklungsgeschichte hinter sich. Vom Shareware-Programm für Heimanwender hat sich Paint Shop Pro zum ernst zu nehmenden Konkurrenten auch für professionelle Grafiksuiten gemausert. Wenn Paint Shop Pro im Laufe dieses Monats in der Version 7 herauskommt, werden sowohl Hobby- als auch professionelle Grafiker allen Grund zum Jubeln haben. Bis es soweit ist, hat sich InfoWeek die Beta 5 angesehen.

Retusche wie von Geisterhand

Zu den wichtigsten Neuerungen in Paint Shop Pro 7 gehören eine Reihe von Filtern und Funktionen zur Aufbereitung von eingescannten Fotografien und Bildern von digitalen Kameras. Von der Korrektur des Kontrasts und von Farbstichen über die Entfernung sogenannter Moiré Patterns bis zur Retusche von roten Augen und Kratzern hilft Paint Shop Pro beim Optimieren von elektronischen Bildern.

Dabei können auch Qualitätsverluste, wie sie etwa beim Übertragen von Video-Stillbildern oder beim Komprimieren von JPEG-Dateien entstehen, wieder wettgemacht werden.

Überhaupt ist die Effektpalette beträchtlich erweitert worden. Neu sind beispielsweise ein Sunburst-Filter, mit dem ein Sonnenreflex-Effekt erzielt werden kann, oder ein Filter, der eine Fotografie wie ein handgemaltes Bild aussehen lässt.

Aber auch an Web-Grafiker haben die Entwickler von Paint Shop Pro gedacht. So ist in der neuen Version die Funktion zum Optimieren von GIF- und JPEG-Dateien erheblich erweitert worden; unterstützt wird nun auch das PNG-Format. Ausserdem können mit Image Slicer grosse Bilder bequem in kleinere Einheiten aufgeteilt werden. Sogar das Programmieren kompletter Roll-over-Effekte übernimmt Paint Shop Pro in der neuen Version.

Alle Grafiken können jederzeit per Mausklick in einem beliebigen Browser gezeigt werden, wobei Paint Shop Pro die Grafik nicht bloss in eine HTML-Seite einbettet, sondern auch gleich die Dateigrösse anzeigt und die Übertragungsdauer für verschiedene Geschwindigkeiten ausrechnet.

Leicht zu bedienende Vielfalt

Eine ganze Reihe von Verbesserungen sind auch im Bereich Vektorgrafik zu finden. Wie schon in Version 6 können die vielen vordefinierten Formen angepasst und verändert werden. Neu dagegen ist die Möglichkeit, Vektorobjekte mit Hilfe von gruppierten Layern beliebig gegeneinander auszurichten.

Pinselstriche, Airbrush und Radiergummi sind mit Mustern und Farbverläufen erweitert worden. Und das Linienwerkzeug bringt nun endlich die Fähigkeit mit, Pfeil-Enden und gestrichelte Linien zu zeichnen.

Bei dieser Vielfalt von neuen Funktionen kommt die Bedienerfreundlichkeit erfreulicherweise nie zu kurz. So sind beispielsweise fast alle Eingabeboxen für numerische Werte sowohl mit leicht zu bedienenden Schiebern als auch mit sogenannten Spin-Buttons ausgestattet. Neben der herkömmlichen Undo-Funktion findet man in Paint Shop Pro 7 nun auch eine Redo-Funktion, mit welcher der letzte Arbeitsschritt beliebig oft wiederholbar ist. Und endlich kann die Arbeit mit einer konfigurierbaren Auto-Save-Funktion laufend gesichert werden.

Gelungenes Update

Geübte Benutzer finden in der Version 7 zu den lang ersehnten Funktionen auch eine ganze Reihe von innovativen Neuerungen. Neuen Usern wird der Einstieg trotz grösserem Funktionsumfang leicht gemacht, sind doch die meisten Werkzeuge intuitiv zu bedienen. Besonders die Arbeit mit den reichhaltigen Filter- und Effektmöglichkeiten macht dank interaktiver Vorschau Spass und kann rasch erlernt werden.

Enttäuschend ist jedoch, dass einige elementare Filter nach wie vor fehlen. Zudem hat Paint Shop Pro offensichtlich Mühe, mit sehr grossen Dateien umzugehen. Allerdings ist dieses Problem bei Beta-Software nicht ungewöhnlich.