Felix Graf, Program Manager Triple Play, Swisscom Fixnet

«Mittelfristig rechnen wir mit einem Bandbreitenbedarf von über 7 Mbps»

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2005/09

     

Auf dem ADSL-Netz gab es letzthin mehrmals ausgedehnte Störungen.
Hat die Swisscom ein ernsthaftes ADSL-Problem?


Nein, das haben wir nicht. Bei den Ausfällen waren alle Dienste betroffen, die über ein DSLAM-Netzelement angeschlossen sind. Vermutlich wurde die Störung durch einen Fehler im Managementnetz verursacht. Die Nachbearbeitung der Störung ist noch nicht abgeschlossen.





Bei den ADSL-Angeboten gab es schon länger keine wesentlichen
Änderungen mehr. Müssen die Anwender bis zur VDSL-Einführung auf
grössere Bandbreiten warten?


Wir sind der festen Überzeugung, dass die Bandbreitenbedürfnisse unserer Kunden mittelfristig stark zunehmen – wir rechnen mit einem Bandbreitenbedarf von über 7 Mbps. Zur Zeit sehen wir aber limitiertes Interesse an höheren Bandbreiten.



Auch bei den Preisen hat sich seit Monaten wenig getan...

Unsere aktuellen Angebote sind im europäischen Vergleich sehr kompetitiv. Die Schweiz gehört bei den Breitband-Internetzugängen folgerichtig zu den Ländern mit dem höchsten Wachstum überhaupt – mehr als 40 Prozent der Haushalte nutzen heute schon einen Breitbandanschluss. Wir bieten unterschiedlichste Promotionen, zum Beispiel Gratis-Modems.



Mit der geplanten Einführung von TV über ADSL und anderen Traffic-
intensiven Anwendungen steigt der Kapazitätsbedarf massiv. Ist die
derzeitige Infrastruktur solchen Anforderungen gewachsen?


Das heutige ADSL-Netz hat Reserven, die bisher nicht ausgeschöpft werden. Wir sehen neben dem reinen Internet-Zugriff aber auch Bedarf für Video-on-Demand, Video Conferencing, TV-Broadcast und Gaming. Wir gehen zudem nicht davon aus, dass dies den Hunger schon stillt, der Appetit kommt ja bekanntlich beim Essen: HDTV lässt grüssen. In diesem Sinn bauen wir unser Netz graduell aus. Swisscom Fixnet investiert grossflächig und sichert damit der ganzen Schweiz einen klaren Innovationsvorsprung in Europa.



VDSL steht vor der Tür – wie positionieren Sie die neue Technologie
gegenüber ADSL?


Wir wollen dem Kunden keine Technologie verkaufen, sondern Dienste. Deshalb gehen wir davon aus, dass von ADSL über VDSL bis hin zu Fibre-to-the-Building verschiedenste Technologien über einen längeren Zeitraum koexistieren werden. VDSL, mit dem je nach Entfernung zum nächsten Glasfaserkabel Downloadraten zwischen 10 und 50 Mbps möglich sind, wird das bestehende ADSL-Netz komplementieren und nicht ablösen. ADSL bietet für Kunden, die keine Geschwindigkeiten auf VDSL-Niveau erfordern, nach wie vor eine technisch ausgezeichnete Lösung.




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