Trends im Content Management


Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2005/08

     

Content Management ist, wenn man Web-Inhalte selbst pflegen kann – so definierte sich die Softwarekategorie noch vor wenigen Jahren. Inzwischen hat einerseits das Web zunehmend geschäftskritische Bedeutung erlangt, auf der anderen Seite fallen heute so viele Informationen der unterschiedlichsten Art in elektonischer Form an, dass sie sich manuell kaum mehr vernünftig verwalten lassen. Dementsprechend verändert sich der Markt der Content-Management-Systeme. Die wichtigsten Trends im Überblick:


• Die Märkte wachsen zusammen: Web Content Management, Enterprise Content Management, Business Process Management und Document Management werden zunehmend von den gleichen Systemen abgedeckt. Die Hersteller bauen die Funktionalität ihrer Produkte entsprechend aus. Dennoch merkt man es der Software meist immer noch an, welcher Ansatz ursprünglich im Zentrum stand. Oft erfolgt die Ausweitung des Funktionsumfangs durch Zukauf von anderen Herstellern – das Resultat lässt punkto Integration dann anfangs meist zu wünschen übrig.


• Stukturierte Inhalte nehmen an Bedeutung zu: XML ist als Datenaustauschformat industrieweit anerkannt. Tools wie Microsoft InfoPath oder der Bitflux Editor erleichtern das Erstellen strukturierter Inhalte und passender formularbasierter Web-Anwendungen – es braucht heute keinen firmeninternen XML-Schema-Experten mehr, um strukturierte Informationen systemübergreifend zu nutzen.


• Suchfunktionen sind essentiell: Informationen bringen überhaupt nichts, wenn man sie nicht findet. Der Anwender erwartet von einem Content-Management-System mindestens gleichwertige Recherchemöglichkeiten wie von Web-Suchmaschinen à la Yahoo und Google. Die CMS-Hersteller integrieren zunehmend ausgewachsene Search Engines wie etwa die OEM-Komponenten von Verity in ihre Produkte.


• Einfachheit ist Trumpf: In der Vergangenheit waren CMS entweder kolossartige Softwarepakete, die schwierig zu installieren, zu konfigurieren und zu benutzen waren, oder der Funktionsumfang war mager. Das lässt sich der Anwender nicht mehr bieten – er verlangt heute ein mächtiges System, das trotzdem einfach zu handhaben ist. Insbesondere die
Authoring-Umgebung sollte so simpel wie möglich zu bedienen sein: Je direkter sich die Inhalte editieren lassen – ohne überflüssige Mausklicks, Popup-Fenster und systembedingte Zwangsabläufe – desto eher nutzen auch Nicht-IT-Fachleute das CMS.


• Web-Standards statt proprietäre Browser-Plugins: Der Marktanteil des Internet Explorer sinkt. CMS-Hersteller, die für die Editierumgebung auf ActiveX-Komponenten setzen, sollten schleunigst umdenken – auch in Enterprise-Umgebungen kommen zunehmend alternative Browser wie Firefox zum Einsatz.




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