Desktop-Sharing ohne Installation

Netviewer bietet Web Conferencing mit schnell nutzbaren Ansätzen, die keine lokale Komponenteninstallation erfordern, und überzeugt durch benutzerfreundliche User-Interfaces.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2005/06

     

Einer der dynamischsten Märkte im IT-Bereich ist die Online-Kommunikation. Das betrifft nicht nur VoIP-basierende Ansätze wie die Telefonie, sondern auch das Web Conferencing. Die Idee des Web Conferencing ist nicht neu, vor allem wenn man ihre Wurzeln betrachtet. Software, mit der man Informationen von einem PC zu einem anderen übertragen kann, gibt es im Remote-Control-Bereich schon sehr lange. Die Idee, diese Technologien Internet-fähig zu machen, ist auch nicht neu. Hersteller wie Webex oder Microsoft mit Office LiveMeeting – ehemals Placeware – haben einen ganz beachtlichen Bekanntheitsgrad erreicht. Netviewer bewegt sich ebenfalls schon seit einigen Jahren in diesem Markt.


Verschiedene Zielmärkte

Netviewer adressiert mit seinen Produkten zwei Zielmärkte. Die Produkte des Netviewer Collaboration Centers fokussieren auf die Online-Zusammenarbeit zwischen einzelnen Benutzern mit Netviewer one2one respektive für grössere Konferenzen mit Netviewer one2meet, das die bisherige Anwendung Netviewer one2many ersetzt. Zusätzlich gibt es mit Netviewer one2three eine Variante für kleinere Arbeitsgruppen mit bis zu vier Personen und mit dem Netviewer remote2office eine Applikation, mit der von entfernten Systemen aus auf den Arbeitsplatzrechner beispielsweise im Büro zugegriffen werden kann.





Mit der Netviewer Support Line und dem Produkt Netviewer Remote Admin wird der Bereich der Remote Control Tools adressiert. Dieses Produkt richtet sich vor allem an Helpdesks, die auf entfernte Systeme zugreifen möchten.
Technisch gesehen sind die Unterschiede zwischen den Produkten aber eher gering. Es lassen sich Informationen über das Internet von einem System zu einem oder mehreren anderen Systemen übertragen. Dabei wird das Desktop-Sharing ebenso unterstützt wie die Übertragung von Dateien. In den aktuellen Releases wie dem Netviewer one2meet gibt es auch Funktionen wie einen Backmonitor, einen Chat Room und eine mit Microsoft Outlook integrierte Einladungsfunktion.
Der Backmonitor zeigt dem Moderator an, in welcher Form sein Bildschirm aktuell bei den Zielsystemen angezeigt wird. Damit lässt sich schnell verifizieren, ob genau die gewünschten Anwendungen bei den Empfängern sichtbar sind. Einerseits sollen diese ja nicht nur einen schwarzen Bildschirm sehen, weil gerade nichts übertragen wird. Andererseits sollen persönliche Anwendungen wie Outlook mit eingehenden Mails im Hintergrund bleiben. Die typische Frage bei Web-Konferenzen, ob eine Präsentation nun zu sehen ist, entfällt damit.






Der Chat Room hört sich zunächst eher nach einer Spielerei an, kann aber für die parallele Bearbeitung von Fragen während einer Präsentation oder Online-Schulung, die sich über den Netviewer one2meet ebenfalls durchführen lässt, sehr hilfreich sein. Das Einladungsmanagement ist ohnehin eine der Kernfunktionen solcher Anwendungen.


Schlanke Installation

Der grösste Unterschied zu den meisten anderen und insbesondere zu den bekannten Lösungen am Markt liegt darin, dass für Netviewer keine Komponenten auf dem lokalen System installiert werden müssen. In der Regel muss ein ActiveX-Control installiert werden, das auch nach Abschluss eines Online-Meetings auf den Rechnern aller Teilnehmer verbleibt. Das führt einerseits zu Verzögerungen, bis ein Meeting genutzt werden kann. Andererseits wird damit auch gegen Richtlinien vieler Firmen verstossen.






Die Produkte von Netviewer arbeiten dagegen mit sehr schlank gehaltenen EXE-Dateien, die einfach zu Sitzungsbeginn über das Web übertragen werden können. Natürlich können auch diese lokal installiert werden – dies ist aber nicht zwingend erforderlich. Das gilt übrigens auch für Remote Control Sessions und stellt auch hier einen klaren Vorteil gegenüber den gängigen Lösungen dar.
Netviewer profitiert von dieser Funktion vor allem bei Anwendern aus Branchen mit hohen Sicherheitsanforderungen wie der Finanzindustrie, wobei nicht nur die Sicherheit, sondern auch die einfache Nutzbarkeit ein positiver Effekt dieses Ansatzes sind.


Einfach und doch leistungsfähig

Dennoch ist Netviewer sehr leistungsfähig. Alle wesentlichen Funktionen bis hin zu Möglichkeiten des Recording von Sitzungen sind gegeben. Die Benutzerschnittstelle war schon bei den bisherigen Releases sehr einfach nutzbar und ist bei den zur Cebit vorgestellten Versionen noch einmal deutlich verbessert worden. Sie setzt definitiv den Standard im Markt des Web Conferencing.
Nicht voll überzeugen kann Netviewer bezüglich der Sicherheit. Sitzungen werden, wie bei anderen Produkten auch, über Kennwörter und gegebenenfalls noch zusätzliche Schlüssel abgesichert. Letzteres ist beispielsweise beim Zugriff auf den eigenen Desktop der Fall. Eine Integration mit den Sicherheitsmechanismen des Betriebssystems und des Netzwerks erfolgt aber nicht.
Abgesehen von diesem Aspekt, der auch bei anderen Produkten nicht besser gelöst ist, können die Netviewer-Produkte aber durchaus überzeugen. Sie sind sehr einfach nutzbar und bieten alle erforderlichen Funktionen. Auch das Preismodell ist gut nachvollziehbar, selbst wenn im Vergleich mit anderen Anbietern das Fehlen einer Pay-per-Use-Option auffällt. Allerdings sind diese Optionen normalerweise ohnehin extrem teuer und nicht wirklich attraktiv. Wenn die Netviewer-Produkte intensiv genutzt werden, sind die Preise des Produkts in jedem Fall im Rahmen – vor allem, weil mit einem Hosted Service gearbeitet wird und damit die Kosten pro Sitzung bei entsprechender Nutzung schnell sinken. Für gelegentliche Nutzer ist das Preismodell dagegen weniger interessant. Wer aber erst einmal die Möglichkeiten der Produkte kennengelernt hat, wird diese auch intensiver nutzen.




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