Die Wettbewerbskommission (Weko) hat Swisscom wegen deren ADSL-Preispolitik zu einer Busse von 220 Mio. Franken verurteilt. Nachdem Swisscom bereits Stellung dazu genommen hat und den Entscheid anfechten will, hat sich mit Sunrise nun ein erster Konkurrent dazu geäussert. Sieben Jahre habe es gedauert seit der Eröffnung der ersten kartellrechtlichen Untersuchung bei ADSL-Diensten bis heute. In dieser Zeit habe die von Swisscom praktizierte Preispolitik dazu geführt, dass es für die Internetprovider unmöglich gewesen sei, eine Gewinnmarge zu erwirtschaften. Man empfindet das Urteil der Weko gerechtfertigt, auch in seiner Höhe, die sich nach der Schwere des Vergehens richte.
Weiter heisst es in der Sunrise-Stellungnahme, dass der heutige Entscheid zwar eine Bestätigung für die betroffenen Anbieter sei, die Marktverhältnisse sich aber rückwirkend nicht mehr korrigieren liessen. Während der Dauer der Untersuchung habe sich der Markt bereits bis zur Reife entwickelt. Deshalb fordert Sunrise griffigere Instrumente, "insbesondere beim künftigen Glasfasernetz", heisst es. Dazu müsse das Fernmeldegesetz angepasst und die Spielregeln neu definiert werden.