Starke Beamer für helle Räume

Sitzungsräume ganz abdunkeln, das mag eigentlich niemand. Genau dafür gibt es lichtstarke Business-Beamer.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2007/19

     

Wer Sitzungsräume komplett abdunkeln muss, damit die Beamer-Präsentation überhaupt erst zu sehen ist, läuft Gefahr, dass sich rasch Müdigkeit und Schläfrigkeit unter dem Publikum breitmachen. Ist der Raum hingegen hell, ist auch der Geist wacher. Mit den hier vorgestellten Business-Beamern lässt sich diese Gefahr elegant umgehen.


Sämtliche der in der Marktübersicht präsentierten Geräte haben eine Lichtstärke zwischen 3000 und 4000 ANSI-Lumen, bringen zwischen drei und elf Kilogramm auf die Waage und sind somit für den stationären Einsatz in mittelgrossen Konferenzräumen konzipiert. Vorlesungssäle wird man damit zwar nicht bedienen können, zumindest aber die durchschnittliche Arbeitsumgebung.


Grosse Unterschiede bei Diagonalen und Lautstärken

Die erreichten Bilddiagonalen variieren allerdings stark. So lassen sich die Projektionen der Geräte von BenQ, Dell, Toshiba und Viewsonic auf eine Bildgrösse mit einer Diagonalen von etwa 7,5 Metern aufziehen, während die Modelle von Epson, NEC und Infocus beinahe das Doppelte erreichen. Soll der Beamer vor allem in sehr grossen Konferenzräumen zum Einsatz kommen, sollte man auf jeden Fall auf dieses Feature Rücksicht nehmen.
Ebenfalls von Bedeutung ist die Betriebslautstärke, will man sich während des Meetings doch bequem unterhalten können: Die vorgestellten Modelle bewegen sich allesamt im Rahmen von 32 bis 37 Dezibel.



Bei diesen Angaben ist allerdings eine gewisse Vorsicht geboten: Obwohl es sich nach einem relativ kleinen Spektrum anhört, gilt es zu berücksichtigen, dass die Dezibelangaben sich auf einer logarithmischen Skala bewegen. Der relativ geringe Unterschied von 32 auf 37 Dezibel macht deswegen einen durchaus hörbaren Unterschied aus: Eine Erhöhung um 10 Dezibel bedeutet über den Daumen gepeilt eine gehörte Verdoppelung des Geräuschpegels und kann in diesen Bereichen die Grenze zum Störenden sein. Ein Vorabtest ist hier sicherlich angebracht.


Grosse Preisunterschiede

Auffallend an dieser Übersicht ist, dass – obwohl sich die Spezifikationen der einzelnen Modelle ungefähr die Waage halten – sich die Preise deutlich voneinander unterscheiden. Mit 3150 Franken ist das Modell von Hitachi das günstigste, dasjenige von NEC mit 5020 Franken das teuerste. Während letzteres also beinahe 2000 Franken mehr kostet, sind die beiden Geräte von ihrer Leistungsfähigkeit her aber durchaus vergleichbar. So verfügen beide über eine Leuchtstärke von 3500 ANSI-Lumen, eine Betriebslautstärke im Normalmodus von 35 Dezibel und eine Bilddiagonale von maximal dreizehn Metern.



Wie bei allen Beamern gilt auch hier die Prämisse, dass es mit der Anschaffung des Gerätes alleine nicht getan ist. Die Preise für die Ersatzlampen sind nach wie vor exorbitant hoch, und so lohnt es sich, die Lebensdauer der Lampen in den verschiedenen Modellen miteinander zu vergleichen. Das Schlusslicht bildet dabei das Gerät von Dell: Dessen Lampe hält «bloss» 1700 Betriebsstunden. Allerdings kostet die Ersatzlampe mit 462 Franken auch deutlich weniger als die übrigen. Sämtliche anderen Geräte verlangen erst nach 2000 bis 3000 Betriebsstunden eine neue Birne, allerdings fallen diese mit 700 bis knapp 1000 Franken deutlich schwerer ins Gewicht.


Zusätzliche Objektive

Für die Modelle von Viewsonic, Infocus, Hitachi und NEC sind zusätzliche Objektive für die optimale Darstellung in unterschiedlichen Räumen erhältlich: Die vier Hersteller bieten je ein Fixed Short Lens-, ein Short Throw Lens-, ein Long Throw Lens- sowie ein Ultra Long Throw Lens-Objektiv an. Die Kosten bewegen sich dabei herstellerübergreifend in einem überblickbaren Rahmen von 3000 bis 4000 Franken. Allerdings stellt sich bei diesen Preisen die Frage, ob ein zusätzliches, bereits in der Standardausführung für den Konferenzraum geeignetes Gerät nicht eine diskutable Alternative zum optionalen Objektiv ist.






Neun Business-Beamer im Überblick




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