Fusion: Funktionelle Erweiterung der Oracle Applications

Im Rahmen seiner Kundenüberzeugungs-Tour durch Europa präzisierte Oracles President Charles Phillips, wie der Softwarehersteller die eigenen Applications mit den Produktelinien von Pepoplesoft und J.D. Edwards innerhalb von nur 3 bis 4 Jahren im «Fusion» genannten Vereinigungsproduktepaket zusammenführen will. Zum Vergleich: Microsoft hat sich für die Zusammenführung der Codebasis ihrer verschiedenen ERP-Linien einen groben Zeitrahmen von 10 Jahren gesetzt. «Wir werden den Code nicht zusammenführen», so Phillips Antwort auf die entsprechende Frage, denn so die Position von Oracle: «Code-Merging funktioniert nicht!» Fusion wird demnach eine um die zusätzlichen Funktionalitäten von Peoplesoft und J.D. Edwards erweiterte Version der Oracle Applications sein. Ab 2008 werden die Anwender der Peoplesoft-Produkte dann die Möglichkeit haben, auf «Fusion» umzusteigen, ohne funktionale Abstriche machen zu müssen. Wollen sie dies nicht, garantiert Oracle den Support für die auslaufenden ERP-Linien bis 2013.

Phillips markierte in allen Bereichen Klarheit: Dies sei kein Zusammenschluss von Gleichen. Oracle habe den Peoplesoft-Mitarbeitern so schnell wie möglich die Bedingungen einer künftigen Zusammenarbeit genannt. Diese hätten dann die Möglichkeit gehabt, sich zu entscheiden, ob sie mitmachen wollten. Es habe keine Diskussionen gegeben. Der Merger sei darum operativ auch bereits abgeschlossen. Dabei sei die Geschwindigkeit wichtiger als die Perfektion gewesen, so Phillips. Auf die Frage, wie er Oracle im immer wichtiger werdenden ERP-Neben-Konkurrenzkampfplatz Infrastruktur-Software positioniert sehe, gab sich Ellisons Statthalter selbstbewusst. Infrastruktur-Software sei Oracles Kerngeschäft, so Phillips, demgegenüber sei SAP ein Neuling in diesem Feld.