Kommunikationsallrounder

Mit dem SPV M2000 hat Orange einen State-of-the-Art-PDA vorgestellt, der kaum Wünsche offen lässt.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2005/01

     

Ende 2004 hat Orange den jüngsten Windows-CE-basierten PDA mit der Modellbezeichnung SPV M2000 lanciert. Dabei handelt es sich um den Nachfolger des SPV M1000, dem wir im InfoWeek-Test im vergangenen Sommer bereits beachtlich gute Noten ausstellen konnten.
Auf den ersten Blick unterscheidet sich der neue SPV-PDA nur unwesentlich vom Vorgängermodell. Die Abmessungen sind quasi identisch, einzig beim Gewicht bringt die jüngste Entwicklung mit 212 Gramm etwa 10 Prozent mehr auf die Waage.
Am augenfälligsten ist die integrierte Tastatur, die aus der unteren Gerätehälfte herausgezogen werden kann. Der Gebrauch ist Geschmackssache, wir haben die Eingabe per Stift vorgezogen, zumal sich der Tastatureinsatz eher für grazile Damenfinger eignet.
Ebenfalls wie das SPV M1000 bietet das Gerät eine integrierte Kamera, mit der sich Aufnahmen im VGA-Format schiessen lassen und die auch Videos im platzsparenden MPEG-4-Format unterstützt. Auch an der Speicherausstattung von 128 MB, die sich via SD-Cards erweitern lässt, hat sich nichts geändert.


Endlich WLAN-Support

Ein Highlight, das wir beim Vorgänger hingegen schmerzlich vermisst haben, ist die integrierte WLAN-Unterstützung nach dem 801.11b-Standard. Befindet man sich in der Nähe eines Access Points, ist damit der Zugriff aufs Firmennetzwerk oder Internet ein Kinderspiel. Die IP-Adresse wird eingegeben oder per DHCP-Server zugewiesen, und im Nu kommt eine Verbindung zustande. In der Praxis empfiehlt es sich aus Sicherheitsgründen, zusätzlich noch die MAC-Kennung des M2000 auf dem Router zu erfassen, um den Betrieb mit MAC-Filter zu ermöglichen, und die Verschlüsselung zu aktivieren. Beim Ausfindigmachen der MAC-Adresse hatten wir zu Beginn einige Mühe, da diese nirgends angezeigt wird. Nachdem wir kurzfristig den MAC-Filter deaktiviert haben, konnten wir sie dann aber aus der DHCP-Tabelle des Routers auslesen.




Ist die Verbindung aufgebaut, steht dem Surfen im Web nichts mehr im Weg. Die Darstellung von herkömmlichen Sites auf dem M2000 leidet zwar an der Display-Auflösung, doch stehen mittlerweile von unzähligen einschlägigen
Sites PDA-optimierte Varianten zur Verfügung (www.infoweek.ch/pda).
Was die Empfangsleistung des WLAN-Clients betrifft, so steht die Leistungsfähigkeit allerdings deutlich hinter klassischen PC-Cards zurück. Beim Streamen von MP3-Dateien ermöglichte beispielsweise eine Zyxel-Karte über ein Stockwerk hinweg (ca. 30 Meter Distanz vom Access Point) nach wie vor einen einwandfreien Empfang, während sich auf dem SPV M2000 bereits Aussetzer bemerkbar machten.





Neben Wireless-LAN-Unterstützung bietet das M2000 alles, was man sich von einem zeitgemässen Smartphone wünscht. Angefangen beim Quadband-Support über GPRS bis hin zu Bluetooth und Infrarot lässt das jüngste SPV-Modell kaum eine Kommunikationstechnologie missen. Beim Telefonieren steht darüber hinaus eine Freisprecheinrichtung zur Verfügung, wobei sich die Sprachqualität als recht überzeugend herausgestellt hat.


Umfassende Software-Palette

Anders als beim Vorgängermodell steht das Microsoft-Betriebssystem jetzt auch in deutscher Sprache zur Verfügung. Vorinstalliert sind zudem die PDA-typischen Pocket-Versionen von Word, Excel, Outlook oder Internet Explorer sowie eine Handvoll Beigaben, die Orange dazugelegt hat. Zu nennen wären hier etwa ein Musik-Player, eine MMS-Software oder eine Multimediaverwaltung. Ferner gibt es einen Verbindungsmanager, der beim Einrichten der Access-Point-Einstellungen hilft. Der Umgang mit diesem Tool hat sich in unserem Test allerdings als recht gewöhnungsbedürftig erwiesen.
Besonders grosszügig zeigt sich Orange schliesslich beim Lieferumfang. Das Gerät wird inklusive Dockingstation für die Synchronisation mit dem Rechner, einem zweiten Akku sowie einem edlen Lederetui geliefert.


Unter dem Strich

Das SPV M2000 – das auch unter den Brands Qtek 9090 oder XDA III verfügbar ist – erweist sich als funktionskompletter mobiler Begleiter. Insbesondere was die Kommunikationsmöglichkeiten betrifft, kann im Moment kaum ein Konkurrent diesem PDA das Wasser reichen. Zudem lässt sich das Gerät – Windows CE macht’s möglich – aus einem umfangreichen Pool von Drittapplikationen erweitern. Cool wäre allenfalls noch ein integrierter Radio-Empfänger. Doch warten wir die nächsten Modelle ab...




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