Zufriedenheit im Irrgarten


Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2004/18

     

In der Schweiz gibt es ein Meer von kleinen und mittleren Unternehmen. Wen wundert es deshalb, dass sich dies in unserer Anbieterübersicht von Geschäftsanwendungen niederschlägt? Es sind nicht die grossen, lauten Business-Software-Produzenten, die das Geschehen im Schweizer Markt dominieren. Es sind die kleinen, schon fast im Stillen operierenden Softwareunternehmen. Und es sind auch die Produkte dieser Firmen, die von ihren Anwendern die besten Noten erhalten. Dieses Resultat ermittelte die ERP-Zufriedenheitsstudie, welche die Compress (Herausgeberin der InfoWeek) gemeinsam mit dem Beratungsunternehmen i2s nunmehr zum zweiten Mal durchführt. Exklusive Auszüge daraus finden Sie auf Seite 34.





Obschon sich das Gesamtbild der Studie – mit einigen Ausnahmen – im Vergleich zum letzten Jahr nicht grundsätzlich verändert hat, bedeutet dies nicht, dass sich im Markt keine Verschiebungen anbahnen. Am deutlichsten zeigt sich dies am hohen Konkurrenzdruck, der offensichtlich auf den Herstellern lastet. Das Resultat sind oftmals happige Preisnachlässe auf den Lizenzen. Wer als Kunde in einer «strategisch bedeutungsvollen» Branche sitzt – etwa im Service Public – oder ein hohes Renommee besitzt, der kann massiv Geld sparen, wenn er sein ganzes Gewicht in die Waagschale wirft (siehe Seite 46).






Überhaupt scheint der Preis in der ERP-Diskussion einen immer wichtigeren Stellenwert einzunehmen. Dabei kommt es vielleicht nicht mal so sehr darauf an, wie teuer oder billig eine Lösung unter dem Strich zu stehen kommt; vielmehr möchten Kunden einfach die Kosten genauer kalkulieren können. Und was bietet sich da besser an, als das Dienstleistungsmodell? «Software als Service», früher auch Application Service Providing (ASP) genannt, erlebt nach Jahren des Winterschlafs einen zweiten Frühling. Die Business-Software-Anbieter haben inzwischen gelernt, wie sie ihre alten Anwendungen umschreiben müssen, damit sie einfach und effizient über das Internet verteit werden können (siehe Seite 48).





Angesichts der komplexen Herausforderungen kann man die Unternehmen verstehen, die ihre Back-Office-Systeme am liebsten einem Partner in Obhut geben wollen – nur um eine Baustelle weniger im Haus zu haben. Kopfzerbrechen bereitet vielen beispielsweise die Anwendungsintegration, auch Enterprise Application Integration (EAI) genannt. Seit Jahren schon geistert das Kürzel durch die IT-Abteilungen. Seit rund einem Jahr ist die Diskussion lebhafter geworden. Dies vor allem deshalb, weil die beiden scharfen ERP-Konkurrenten SAP und Oracle ihre eigenen EAI-Süppchen zu kochen begonnen haben. Während sich SAP von der Anwendungs- und Prozessseite dem Thema nähert, kommt Oracle von der entgegengesetzten Richtung, also von der Infrastruktur. Sie treffen sich in der Mitte. Das birgt Zündstoff, der angesichts Oracles endloser Übernahmeschlacht um Peoplesoft noch verschärft wird (siehe Seite 55).




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