Gedanken strukturieren

Kreativität ist heutzutage überall gefragt – vor allem am Arbeitsplatz.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2002/31

     

Ob Grosskonzern, mittelständisches Unternehmen oder kleiner Betrieb: Auf Neues, auf Veränderungen reagieren und vor allem auch selbst Neues schaffen, "innovativ" sein, wird zum Überlebensfaktor.



Kreativ zu sein, Neues auszuprobieren, einmal unkonventionell ein Problem anzupacken ist oft effektiver, als immer auf alten Schienen zu fahren. Und manchmal kommt man über Umwege schneller ans Ziel. Herkömmliche Denkpfade zu verlassen ist mutig, aber leichter gesagt als getan. Der Zweck von Kreativitätstechniken ist es, aus vorhandenen Denkmustern auszubrechen und Denkblockaden zu überwinden.




Kreative Ideen zu entwickeln, heisst, vorhandenes Wissen und Erfahrungen in einer völlig neuen, vorher unbekannten Weise zu kombinieren und zu ordnen. Doch Kreativität kann nicht erzwungen werden und braucht vor allem Geduld, Übung und eine Atmosphäre, in der sich kreativ arbeiten lässt.



Kreativitätstechniken sind Methoden, die man alleine oder (vorzugsweise) in der Gruppe einsetzt, um neue Ideen zu produzieren. Manche Kreativitätstechniken sind stark strukturiert, andere dagegen eher chaotisch - eine der meistgenutzten ist Mind Mapping.


Verknüpfung von Wort und Bild

Mind Mapping wurde in den 70er Jahren vom Engländer Tony Buzan entwickelt und basiert auf den Ergebnissen der modernen Hirnforschung.



Grundidee von Buzan ist, dass Informationen nicht vertikal von links oben nach rechts unten aufgeschrieben werden, sondern sich von einem zentralen Begriff in der Mitte des Blattes, sei es von Hand oder mit Hilfe einer Mind Mapping-Software, weiterentwickeln lassen. Ausgehend von diesem Kreis werden Verästelungen gebildet, welche das Thema in einzelne Bereiche gliedern. Es entstehen Assoziationen, und von den Ästen können wiederum Zweige zur Konkretisierung des Teilproblems gebildet werden. Dies geschieht solange, bis den Beteiligten nichts mehr zum Thema einfällt.




Mind Mapping ist eine Methode, mit der die Parameter eines Problems in bildlicher Form strukturiert werden. So wird sprachliches mit bildhaftem Denken verknüpft und damit die Leistungsfähigkeit des menschlichen Denkens gesteigert. Die Übersicht über das Problem nimmt zu, Assoziationen liefern stetig weitere Lösungen.



In der Produktentwicklung eignet sich das Mind Mapping besonders zur Ideengenerierung in den frühen Phasen. Auch bei der Prozessplanung lässt sich die Methode sinnvoll einsetzen. Dr. Bruno Wildhaber, Inhaber von Wildhaber Consulting in Schwerzenbach, arbeitet seit 1998 mit einem Mind Mapping-Programm. "MindManager ist das ultimative Tool zur Ideenentwicklung", ist der Fachmann überzeugt. Er verwendet die Applikation, um Ideen am PC zu strukturieren, aber auch um in Teamarbeit Strategien zu entwickeln. "Mind Mapping versteht jeder. So werden komplizierte Abläufe ganz einfach visuell strukturiert und dargestellt."



Ob für Projektplanung, PowerPoint-Präsentation oder WebSite-Gestaltung, Alois Trinkler, Senior Consultant von Basis 06, schwärmt für Mind Mapping, seit er 1979 zum ersten Mal davon gehört hat. "Mit dieser Technik von Toni Buzan lässt sich unwahrscheinlich viel Zeit sparen. Es gibt nichts, was man damit nicht besser strukturieren kann", ist Trinkler überzeugt.



Zudem in der Print-Ausgabe: Neun Regeln fürs Mind Mapping



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