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Europakarten in der Westentasche

Nach dem Weg fragen war gestern. Smartphones mit integriertem GPS-Empfänger und Routenplaner werden immer beliebter.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2007/10

     

Wir Männer fragen nicht gerne nach dem Weg. Ein Mann muss jederzeit wissen, wo er sich gerade befindet und wie er dorthin kommt, wo er hin möchte. Mit der neuen Generation von Smartphones kann diese Aufgabe elegant gemeistert werden. Immer mehr Geräte besitzen ein integriertes GPS-System und sind dabei meist genauso handlich wie herkömmliche Mobiltelefone. Natürlich sind Smartphones mit integriertem GPS auch für Frauen gedacht – überhaupt für jeden, der sie benötigt. Die früheren mobilen Kleinstcomputer mit ingegriertem GPS wie PDAs hingegen befinden sich mittlerweile auf dem absteigenden Ast. Bereits 2006 verdrängten laut IDC die Smartphones gegenüber dem Vorjahr rund 28,5 Prozent der PDA-Geräte aus diesem Marktsektor, da Smartphones heute schlicht und einfach alle Funktionen eines PDAs übernehmen können und darüber hinaus auch Telefonfunktionen beinhalten.



Auch dieses Jahr prognostizieren die Analysten von IDC einen Abwärtstrend für Kleinstcomputer.
Im Gegensatz dazu werden GPS-Geräte im traditionellen Sinn wohl kaum von den Quereinsteigern verdrängt werden. Die Bedienung von Smartphones während der Fahrt ist zu kompliziert und zeitraubend und damit kaum praktikabel. Und für den Einsatz auf Motorrädern dürften sie vollends ungeeignet sein.


Kleine Alleskönner

Mit einem Gewicht um die 150 Gramm sind Smartphones heute nicht mehr grösser oder schwerer als herkömmliche Mobiltelefone. Auf der anderen Seite werden die zur Verfügung stehenden Bildschirme durch clevere Aufklapp- und Aufschiebemechanismen immer grösser, was vor allem für Funktionen wie Navigation nicht verkehrt ist.
Auch kann jedes der hier vorgestellten Geräte mittlerweile ein ganzes Repertoire an Businessanwendungen vorweisen. So zum Beispiel die häufig integrierte WLAN-Funktion oder die im Extremfall bis auf 4 Gigabyte erweiterbare Speicherkapazität. Die meisten Geräte sind ausserdem mit Windows Mobile ausgerüstet und somit auch für Präsentationen und E-Mail-Verkehr verwendbar.



Die durchschnittlichen Betriebszeiten von 200 Stunden im Stand-By-Modus dürften ebenfalls ausreichend sein. Allerdings hat diese vielfältige Form von Mobilität zur Zeit durchaus noch ihren Preis: Die meisten Hersteller bieten ihre Geräte zu Preisen rund um die Tausendermarke an.


Karten braucht der Mensch

Ihren Preis haben auch die Karten. Und ohne Karten ist ein GPS-fähiges Smartphone «nur» ein Smartphone. Zwischen den unterschiedlichen Herstellern klaffen zuweilen grosse Lücken, was die Ausstattung mit Kartensoftware betrifft. So ist im Asus P535 das gesamte europäische Kartenmaterial bereits beim Kauf integriert, wohingegen HP gerade mal eine einzige Städtekarte nach Wahl ins Startpaket packt. Sollte sich der Besitzer jedoch gerne einmal auch ausserhalb besagter Stadt aufhalten, ist zusätzliches Kartenmaterial zu erwerben. Andere Hersteller schliesslich bieten zwar GPS-fähige Smartphones an, jedoch ist die gesamte Navigationssoftware extra zu erwerben.


Leider besteht bis heute auch keine Möglichkeit, erstandenes Kartenmaterial automatisch und ohne hohe Folgekosten auf den neusten Stand zu bringen. Dies hat zur Folge, dass ein Navigations­system bereits nach kurzer Zeit an Effizienz verliert. Selbst bei einer ungefähren Schätzung der Entwicklung von Strassen und Routen im europäischen Raum wird klar, dass es kaum mehr als ein paar Tage dauern dürfte, bis die Karten veraltet sind.
Ankommen dürfte man wohl aber in jedem Fall, früher oder später. Und schliesslich können auch Umwege zuweilen ganz charmante Überraschungen bereithalten.







Smartphones mit integriertem GPS




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