Zertifikate - Wissen beweisen
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2007/09
Microsoft-Zertifikate sind eigentlich eine sehr gute Sache. Sie geben uns Auskunft darüber, wer in welchen Bereichen über die nötige Kompetenz verfügt und wer nicht. Doch die Vielzahl an Zertifikaten ist zuweilen etwas unübersichtlich. Microsoft Certificated Systems Administrator, Microsoft Certificated Systems Engineer, Microsoft Certified Solution Developer, Microsoft Certified Database Administrator, Microsoft Certified Application Developer: Die Liste liesse sich noch lange fortsetzen. Doch welches Zertifikat attestiert letztlich welche Qualitäten? Wem kommt es zugute? Welche Voraussetzungen müssen dabei erfüllt sein, und wer bietet das an? Ein kurzer Überblick.
Microsoft bietet, von den Anwenderzertifikaten für Nicht-Spezialisten einmal abgesehen, insgesamt elf Zertifikate für IT-Professionals. Die Grundlage für eine Karriere in der Windows-basierten IT-Branche bildet aber immer das MCP, das Microsoft-Certified-Professional-Zertifikat. Als MCP verfügen Sie über technische Professionalität und Expertenwissen zu mindestens einem Microsoft-Produkt. Anschliessend können verschiedene Zertifikate mit unterschiedlichen Schwerpunkten erworben werden. Nachstehend werden diese vorgestellt, wobei sie nach steigenden Anforderungen gegliedert sind. Dabei ist für jede nächsthöhere Stufe das Zertifikat des vorangehenden Levels erforderlich.
Mit Pearson VUE und Prometric unterhält Microsoft zwei Testcenter in der Schweiz. Sämtliche Zertifikationsprüfungen müssen nach Voranmeldung dort abgelegt werden. Von Microsoft anerkannte und zertifizierte Ausbildungszentren hingegen gibt es mehrere (siehe Box), wobei hier nur die zertifizierten Anbieter aus der Deutschschweiz aufgelistet sind. Diese Anbieter wurden von Microsoft als empfehlenswert eingestuft und werden regelmässig mit den offiziellen Lernmaterialien ausgerüstet. In Kursen, welche normalerweise 3-5 Tage dauern, oder in Workshops (während 2-3 Tagen) vermittelt ein von Microsoft zertifizierter Trainer das erforderliche Wissen.
Jedoch ist für das Bestehen einer Prüfung die Ausbildung in einer der aufgeführten Institutionen nicht zwingend erforderlich. Je nach Vorlieben kann das Know-how auch im Selbststudium erarbeitet und mit den von Microsoft angeboteten E-Learning-Modulen ergänzt werden. Zusätzlich besteht für IT-Professionals die Möglichkeit, ihr Wissen mit Hilfe der von Microsoft online angebotenen Skill Assessments zu überprüfen und so festzustellen, ob man für die Prüfung bereit ist oder ob noch Wissenslücken vorhanden sind. Mit dem Blended Learning Programm bietet Microsoft ausserdem einen Mix aus Selbststudium, Online-Training und tatsächlichen Schulungen an. Dazu gehört auch die Betreuung durch einen Teletutor. Somit sollte es auch für vollzeitangestellte IT-Fachkräfte möglich sein, nebst der Arbeit die erforderlichen Lehrgänge zu absolvieren.
Microsoft-Zertifikate können grundsätzlich zwei unterschiedlichen Bereichen zugeordnet werden: Entwicklern oder Fachleuten. Nach dem Erwerb des MCP-Zertifikates können im Entwicklungsbereich zwei, im professionellen Anwenderbereich acht weitere Zertifikate erworben werden.
Grundsätzlich gilt, dass Applikationsentwickler, welche sich ihr Know-How zertifizieren lassen möchten, über Berufserfahrung verfügen sollten.
- MCAD: Für Entwickler mit ein- bis zweijähriger Berufserfahrung bietet Microsoft das Microsoft-Certified-Application-Developer-Zertifikat. Zu den Fähigkeiten eines zertifizierten Software-Entwicklers gehört das Erstellen, Testen und Unterstützen von Windows- und Netzanwendungen.
- MCSD: Leitende Entwickler mit mehrjähriger Berufserfahrung können sich das Microsoft-Certified-Solution-Developer-Zertifikat aneignen: Dies attestiert umfangreiche Kenntnisse über Microsoft-Technologien und Microsofts .Net-Framework.
Im Gegensatz zu den Anforderungen für Entwickler wird für den Einstieg als IT-Professional keine Berufserfahrung vorausgesetzt.
- MCDST/MCSA: Der Microsoft-Certified-Desktop-Support-Technician steht Unternehmen in ihrem täglichen Umgang mit Windowsanwendungen unterstützend zur Seite. Die Alternative auf gleicher Stufe dazu heisst Microsoft-Certified-Systems-Administrator: Dieser errichtet, verwaltet und wartet Netzwerk- und Systemlösungen. Die beiden Zertifikate sind ohne Berufserfahrung zu erreichen.
- MCDBA/MCSE: Ein Database-Administrator (MCDBA) errichtet und verwaltet SQL-Datenbanken. Für das Zertifikat wird Erfahrung im Beruf erwartet. Dasselbe gilt für das Microsoft-Certified-Systems-Engineer-Zertifikat (MCSE) im Bereich der Netzwerkbetreuung von mittleren bis grossen Windows-Umgebungen.
Für hochspezialisierte IT-Fachleute bietet Microsoft je zwei Zertifikate in zwei unterschiedlichen Bereichen: MCSA und MCSE im Messaging- oder Securitybereich.
- Messaging: Ein Microsoft-Certified-System-Administrator beziehungsweise System-Engineer auf dem Gebiet des Messagings verfügt über tiefgehende Kenntnisse in den Bereichen Erstellung und Verwaltung eines Microsoft-Exchange-Server-Netzwerks. Für die Zulassung zum MCSE-Messaging ist ein erfolgreicher Abschluss als MCSA in diesem Bereich erforderlich. Eine einjährige Berufserfahrung ist Voraussetzung.
- Security: Für Systemingenieure, mit weitreichenden Kenntnissen im Sicherheitsbereich, bietet sich das MCSA- beziehungsweise das MCSE-Zertifikat im Sicherheitsbereich an. Ersteres richtet sich an Spezialisten, welche mit der Verwaltung und der Wartung von Sicherheit unter Microsoft Windows 2000 oder Windows Server 2003 verantwortlich sind, während sich der MCSE an Personen wendet, welche mit der Planung und der Erstellung dessen vertraut sind. Auch hier wird eine einjährige Berufserfahrung vorausgesetzt.
Weitere Informationen zu Microsoft-Zertifikaten, Schulungen
und Prüfungen erhalten Sie unter
www.microsoft.ch/learning
· ABC Systems, Schlieren
· AddOn, Regensdorf
· Applied-Intelligence, Schlieren
· BIT IT-Education, Bern
· Comicro-Netsys, Wangen
· Digicomp Academy, Basel / Bern / Zürich
· Klubschule Migros, Basel / Bern /
Luzern / St.Gallen / Zürich
· MBS Training, Hünenberg
· Microwin, Wallisellen
· Siemens Academy, Kloten
· Trivadis, Glattbrugg
· ZFI, Zürich